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    Wer kennt das auch?

    Abend,

    Auch wenn meine Beginn der RS noch nicht lange her ist, muss ich sagen, dass es einiges gibt, worauf ich irgendwie achte und genauer beobachte als vorher und mir ist eine Menge aufgefallen was mir jetzt richtig auf den Zeiger geht. Und damals einfach so ohne Fragen hingenommen habe.

    Zum Bsp wollte ich vor paar Tagen mein Essen aufw�rmen und die Micro mit links bedienen (Hintergrund so viel mit links machen wie geht). Und so paar Kn�pfe zu dr�cken ist nun wirklich nicht die Welt. Dachte ich jedenfalls und wurde promt eines besseren belehrt

    Mein erster Gedanke : Wie kann man sich nur so d�mlich anstellen? Es war echt nicht so mega toll und ich glaube ich bleib dabei das Teil mit Rechts zu bedienen. Entweder ich muss mich neben das Teil stellen und kann es dann erst bedienen oder ich muss �ber Kreuz arbeiten und das ist unbequem.

    Zweites Beispiel. Ich mag geometrisches Zeichnen. Hei�t auch hantieren mit Lineal und Co. Nur seit ich mit links zeichne mach ich entweder umst�ndliche turn �bungen oder muss das Lineal auf den kopf stellen oder von hinten die l�ngen wegrechnen.
    Also habe ich mich entschieden ein gro�es Lineal anzuschaffen (f�r kleine Sachen geht Geodreieck gut als Ersatz durch wegen Doppelskalierung).
    Im Handel gab es keins, auch nicht in den Gro�st�dten.

    Also musste der Online Handel her. Das Teil entweder selber extrem teuer (als w�re es aus purem Diamant gefertigt ​​​​​​) oder die Versandkosten schlugen echt heftig zu buche. Sprich Versand ist gef�hlt 10 mal so teuer wie das Lineal selber. Sei wie es sei jetzt hab ich erst mal eins und ich muss sagen sehr viel angenehmer. Echt krass was f�r ein Unterschied das macht.

    Und heute bei der Bank gewesen und der Automat machte mir meinem sch�nen Training wieder ein Strich durch die Rechnung. �berweisung und Bedienung ist ja noch gut zu machen, aber sobald der Pin abgefragt wird muss ich wieder auf rechts gehen um anderen nicht freien Blick auf meine Daten zu gew�hren.

    Vill bin ich auch einfach nur zu �berempfindlich aber nervig ist es schon.

    Das war nur ein kleiner Ausschnitt aber ich merke vor allen eines deutlich:
    ​Ich f�hle mich gemobbt Spass so heftig ist es nicht aber es ist schon interessant zu sehen wie oft ich in den letzten Monaten an meine Grenzen kam und das bei solchen lapalien.

    Wie ist bzw war das bei euch?
    Freu mich auf eure Geschichten

    #2
    Hallo Phil,
    ja gerade wenn man sich in der R�ckschulung befindet, f�llt einem noch mehr auf, dass die "Welt sich rechtsrum dreht"
    Die Ger�tschaften, die spezielle f�r Linksh�nder gefertigt wurden sind in der Regel viel teurer. Aber ich denke, die Anschaffung lohnt sich.

    Es tut gut, endlich Schere, Korkenzieher, Lineal, Dosen�ffner usw. zu haben, mit denen man "unfallfrei" arbeiten kann.

    Die Microwelle ist aus Sicherheitsgr�nden so gefertigt. Die gibt es nicht andersrum.

    einen lieben Gru�
    liebe Gr��e, Ursula
    www.linkshand.menge.cc
    Seite f�r Linksh�nder/innen

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      #3
      Ich denke der Hauptpunkt ist, dass ich manchmal das Gef�hl habe, bei den leichtesten Dingen auch schon mal ein R�ckschritt zu machen und alles igw von neuem lernen zu m�ssen. Auch wenn es viele Sachen gibt, die ich echt gut kann und mir leicht fallen. Das Schreiben stellt bis auf die Geschwindigkeit kein Problem da.
      Aber es gibt Bereiche wie zum bsp Kraft wo ich mich zur Zeit echt anstelle wie so ein Kleinkind.
      Mir ist nat�rlich bewusst, dass das gerade am Anfang total normal ist.

      Was mich besonders interessiert ist, mit was f�r "Grenzen" hattet ihr zu tun und wie seid ihr damit umgegangen?

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        #4
        Einiges braucht einfach Zeit.... So platt das klingt, aber alles auf einmal kann der Kopf gar nicht schaffen.
        Ich bin gute 2,5 Jahre in der R�ckschulung und mittlerweile klappen Sachen, obwohl ich sie nie mit links ge�bt habe. Beispielsweise Gem�se mit Sparsch�ler sch�len. Anfangs hat mich das total genervt, dass ich das einfach nicht konnte. Meine G�te, wie anstrengend, dachte ich - muss ich drnn das alles wirklich neu lernen??? Ich war mega frustriert und habe solche Dinge komplett zur�ckgestellt (erstmal schreiben und dann schauen...) - Ietztens wollte ich es dann aber mal wieder wissen... ich war sehr �berrascht, denn es geht pl�tzlich - als ob da ein Schalter umgelegt wurde.
        Das Geheimnis ist, glaube ich, nicht einfach nur zu spiegeln, sondern einen linksh�ndigen Weg zu finden, der durchaus ganz anders sein kann. Den muss man aber erstmal ersp�ren lernen...

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          #5
          Ich schreibe offiziell als Rechtsh�nder, der aber seine linke Hand immer wieder ganz unbwusst als f�hrende Hand nutzt und das als sehr faszinierend empfindet. Erst heute dachte ich, "Hmm, jetzt w�re eine LH-Schere gut, damit ich das Blatt schneiden kann, ohne mit der Hand den Strich zu verdecken.". Vor zwei Tage fiel mir wieder etwas Neues auf, n�mlich, dass ich eine Spritze unbewusst mit der linken Hand aufziehe. Interessante Sache, dachte ich. Aber offiziell bin und bleibe ich Rechtsh�nder, und inoffiziell bin ich Beidh�nder, oder 65/35 RH/LH.

          Was will ich damit sagen? Ganz einfach: Versuche nicht auf Teufel komm heraus nun alles zwanghaft mit Links machen k�nnen zu wollen, sondern lasse dir Zeit und h�re auf dein inneres Gef�hl, damit sich das so nach und nach entwickeln kann, wie es f�r dich richtig ist. Vielleicht bist du ein 100% Linksh�nder, vielleicht auch sowas wie ich, also ein Mischling, sprich irgendwo dazwischen. Wieh�ndig du nun konkret bist, kann dir keiner sagen, sondern das kann man nur selber herausfinden, wenn man sich Zeit l�sst und offen daf�r bleibt.

          Radikal Links oder radikal Rechts ist meiner Ansicht nach so und so so gut wie keiner. Ich f�r mich stellte fest, dass ich es �berhaupt nicht kann, mich absolut auf eine F�hrungshand festzulegen. Geht einfach nicht. Wenn ich etwas mit Rechts machen muss, obwohl ich es mit Links machen will und vom Gef�hl her machen m�chte, dann st�rt mich das genauso, wie wenn es anders herum ist. Sich dann zwanghaft anders entscheiden zu m�ssen, als man es gerne wollte, ist zwar m�glich, aber es f�hlt sich dann eben nicht richtig an. Daher werde ich mir wohl auch demn�chst eine LH-Schere kaufen, damit meine linke Hand endlich auch mal schneiden darf, wann immer sie will.

          Bzgl. Spritzenaufziehen habe ich dabei sogar halbbewusst die Hand gewechselt. Das Aufziehen mit Rechts ging zwar, f�hlte sich nur komisch an, aber das Auslassen der Fl�ssigkeit in die Untersetzer meiner Pflanzen ging gar nicht. Wusste nicht, wie ich meinen Arm so hindrehen soll, damit das geht. Daher wechselte ich schnell wieder zur linken Hand.

          Ich bin der Ansicht, es geht ja nicht darum, welche Hand nun die dominante sein soll und muss, sondern darum, mit welcher Hand man etwas am besten kann und wie es sich f�r einen Selbst ganz tief im Inneren am besten anf�hlt. Als inoffizieller Beidh�nder stehe ich leider irgendwie zwischen den "Fronten". Ich denke, ich kann beide Seiten nachvollziehen, aber genauso erntete ich schon so mach Missgunst. Besonders gepaart mit meiner leichten Links-Rechts-Schw�che. So passiert es mir sogar heute noch, dass ich beispielsweise Gabel und Messer "falsch" an die Teller lege. Gabel rechts, Messer links? Ne, anders herum, oder nicht? Das nervte mich schon als Kind, da wechselte ich st�ndig die Position, bzw. war unzufrieden mit der Vorgabe meiner Eltern. Bis ich dann beschloss, einfach alles meiner rechten Hand zuzuordnen, sprich mit rechts zu schneiden, dann das Messer abzulegen, und mit rechts das Schnittgut mit der Gabel zum Mund zu f�hren. Heute mache ich das ganz nach Gef�hl, weil ich mir dabei eben keinen Zwang mehr auferlege und auch keinen �u�eren Zwang zulasse.

          Besonders beim L�ffel zeigt sich das, denn mal esse ich da mit der linken Hand, mal mit der rechten, �berwiegend aber mit links. W�hrend dessen nutze ich Gabel und Messer �berwiegend wie Rechtsh�nder.


          Ansonsten noch zu deiner letzten Frage. Ich machte und werde gewiss nie eine RS machen, da ich ganz zufrieden damit bin, dass ich beidh�ndig agierend bin und sein kann, aber vor etwa einem halben Jahr war meine rechte Hand mal wieder in den Streckermuskeln komplett gel�hmt. Das bedeutete, dass meine Linke 6-7 Wochen lang anfangs alles und sp�ter den Gro�teil �bernehmen musste. Obwohl sich meine linke Hand alle M�he gab, war es die ersten paar Tage eine Katastrophe. Wahrscheinlich aber eher daher, da sie eben alleine war. Einh�ndig ist so einiges schwierig zu machen. Aber nach etwa 1-2 Wochen meisterte ich den Alltag mit Links, im wahrsten Sinne des Wortes.

          Diese Sache, sich neben eine Sache stellen zu m�ssen, um sie mit links bedienen zu k�nnen, hatte ich zwar nicht bzgl. Mikrowelle (ich habe keine und will auch keine haben), aber bei T�ren. War anf�nglich ungewohnt. Zudem sperrte ich ab und an zu statt auf. Aber ich hatte schnell den Dreh heraus, im wahrsten Sinne des Wortes. Danach, also nach der L�hmung hatte ich dann eher das Problem, dass ich nun mit der rechten alles verkehrt herum machte. Ebenso blieb es mir, dass ich ab und an nun auch heute noch T�ren mit links aufmache, obwohl es mit rechts eigentlich einfach w�re. xD Aber ich nehme das locker, denn ich wei� ja, dass ich Beidh�nder bin,.. nat�rlich nur inoffiziell.

          Bzgl. Bankautomat hatte ich indes kein Problem, da ich den so und so immer wieder mal auch mit der linken Hand bediene. Das selbe gilt f�rs Handy. Tippen mit Links ist f�r mich kein Problem gewesen, weil ich auch das ab und an mal bevorzugt mit Links mache. In diesen Dingen bin ich bzw. ist meine f�hrende Hand zu 100% wechselbar.

          Die gr��te Sache war das Schreiben. Mit links schreiben? Zuerst dachte ich, das sei unm�glich. Aber nach 3-4 Wochen waagte ich mich auch da dran. Anfangs kam nur unleserliches Gekritzel heraus. Aber nicht mal nach etwas mehr als eine Woche �bung wurde die Schrift schon leserlich, nicht sch�n, aber lesbar. Ich war auch nicht schnell, aber es ging. Ich denke, wenn ich das so 2-4 Monate lang konstat �ben w�rde, w�rde ich wohl ganz gut und sch�n mit der linken Hand schreiben k�nnen. Dennoch bin ich mir sicher, dass ich mit der linken Hand nie die Schnelligkeit der rechten erreichen werde.

          Also meine Erfahrung ist, selbst wenn es bei mir unter Zwang war, dass das das ganze machbar ist. Man darf sich halt nur nich dabei unn�tig selbst mehr stressen als es ohnehin von sich aus Stress ist. Die Dinge brauchen ihre Zeit und R�ckschritte sind genauso okay und wichtig, wie auch Grenzen.

          Meine Grenzen lagen damals im Grunde �berwiegend in der Schnelligkeit. So konnte ich anfangs nicht mehr selber kochen, aber lernte dann mit links Gem�se zu schneiden, aber halt sehr viel langsamer. Die gr��te Grenze war also der Zeitfaktor, oder anders ausgedr�ckt, die schnelllebige Gesellschaft begrenzte mich ma�gebend. Und nat�rlich war es halt in allem f�r mich um so schwieriger, dass ich halt nur eine funktionale Hand hatte.

          Dar�ber hinaus sah ich keine Grenzen, also nichts, was ich nicht in absehbarer Zeit h�tte lernen k�nnen. Ich bin mir also sicher, dass meine linke Hand garantiert zu 100% alles �bernehmen k�nnte, wenn es erforderlich sein sollte. Aber solange es nicht erforderlich ist, bin ich ganz zufrieden damit, dass sich meine H�nde untereinander gut verstehen und sich die Arbeit gerecht aufteilen und keine sich als DIE dominante herausheben will. Im Gegenteil, ich achte eher darauf, dass ich weder die eine noch die andere vernachl�ssige. Denn die meisten Dinge kann man ja nicht, weil man es vernachl�ssigt hat. Wer rastet, der rostet. Das gilt ganz sicher auch in Punkto Geschicklichkeit der jeweiligen Hand. :P

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            #6
            PS: Das Passwort f�rs Forum gab ich nun auch komplett mit der linken Hand ein. Auch eine Sache, die ich als Beidh�nder ganz anders als andere mache. Meine Tastatur ist nicht wie normal in einen Bereich f�r die linke und einen Bereich f�r die rechte Hand eingeteilt (10-Finger-System), sondern ich habe ein eigenes System entwickelt, mit welchem jede Hand �ber die ganze Tastatur verf�gen kann. Wie eben gerade vorhin bzgl Passworteingabe. In der Praxis ist es aber meist ein 30/40/30 LH/LH&RH/RH Verh�ltnis.

            Das System funktioniert so, dass es einen realen oder imagin�ren relativen/wandelnden Fixpunkt �ber der Tastatur gibt, von welchem dann die einzelnen Finger zur n�chsten Taste springen. Also wenn z.B. der Ringfinger der linken Hand zuletzt das "s" getippt hat, dann wei� ich blind den Abstand zu den umliegenden Tasten. D.h. ich wei�, dass ich dann mit dem Mittelfinger das "d" "f" usw. erreichen kann, bzw ich wei�, wie weit ich den Mittelfinger bewegen muss, um diese Tasten zu erreichen. Vom "s" ausgehend, kann ich mit dem Zeigefinger das "i" oder "j" erreichen, ohne den Ringfinger vom "s" abheben zu m�ssen. Das sind dann jene 60-70 % der Tastatur, die die linke Hand vom diesem Fixpunkt aus erreichen kann. Aber wie gesagt, gibt es keinen festen Fixpunkt. Der �ndert sich laufend.

            Der kleine Finger und der Daumen sind dabei stetig nur f�r das Umschalt und Leerzeichen bzw. auch f�r die Strg-, Alt- und Windows-Taste zust�ndig. Diese tippen also in aller Regel keine Buchstaben. Der rechte Ringfinger ist nebenbei meist nur f�r die R�cktaste und das Enter zust�ndig. Der rechte kleine Finger macht in aller Regel nichts, was aber daran liegt, dass ich mit der linken Hand einfach schneller, geschickter, pr�ziser und sauberer tippen kann als mit der rechten. Meine rechte Hand ist auf der Tastatur eher "faul" und tr�ge. Genauso wie beim Klavierspielen, auch dort ist meine linke Hand einfach die flinkere und geschicktere - schon immer gewesen. ^^

            Mein Tippsystem basiert also auf den jeweiligen relativen Abst�nden der Tasten. Ist wie beim Klavierspielen. Das mache ich ebenso blind, und auch dort muss ich ja die relativen Tastenabst�nde kennen. Der einzige Unterschied zum Klavier ist nur, dass die Tastenabst�nde der Tastatur kleiner sind und es statt nur 2 Tastenreihen es bei der Tastatur 5 Tastenreihen gibt.

            Und all das sind halt Dinge, die sich bei mir so entwickelt haben. Ganz ohne Zwang dahinter. Ich wollte und will kein vorgegebenes System, wie ich zu sein habe, wie ich zu funktionieren habe, wie meine H�nde eingesetzt werden sollen. Das 10-Finger-System zu lernen, lehnte ich bewusst ab, weil ich wusste, mein eigenes System passt besser zu mir.

            Genau das empfehle ich jedem anderen auch. Orientiert euch nicht daran, wie es laut anderen sein soll, sondern lasst es frei in euch selbst so entwickeln, wie es f�r euch sein muss und am besten ist. Oder anders gesagt, nur weil man Linksh�nder ist, hei�t das nicht, dass man alles mit links machen m�sse, und nur weil man Rechtsh�nder ist, hei�t das nicht, dass man alles mit rechts machen m�sse. Es gibt ein breites Spektrum dazwischen. Leider akzeptieren es so manche Menschen nicht, wenn man sagt, man sei Beidh�nder. Das g�be es gar nicht, hei�t es. Ich halte das aber f�r Unsinn. Warum soll es das nicht geben?. Warum soll es nur jene Extrema 100% Links und 100% Rechts geben?
            Zuletzt ge�ndert von Mikey; 13.05.2019, 01:56.

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              #7
              Ja, da habt ihr wohl recht. Immer wieder lese ich hier oder h�re von anderen, dass man nicht immer hin und her wechseln soll und habe mich davon sicherlich negativ beeinflussen lassen und auch etwas unter Druck gesetzt.

              Ich glaube die Mischung machts
              Kleiner Wortwitz

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                #8
                Es ruhig angehen machts. Immer darauf bedacht, dass es so aus dem Wald zur�ckschallt, wie man in diesen hineinruft. Extreme, Zw�nge und Co f�hren auch zu Extremen, Zw�ngen und Co. Daher ist es immer gut, immer wieder tief auszuatmen, sich zu entspannen, und in sich wahrzunehmen, was geht f�r einen selbst gerade. Was tut einem gerade gut und was nicht?

                Das hei�t ja nicht, dass man nicht weiter seinem Ziel folgen soll, sondern das hei�t nur, dass man es eben langsam und so, wie es f�r einen gut ist und einen auf Langfrist auch ohne viel unn�tigen Stress kontinuierlich nach Vorne bringt.

                Radikal und Extrem vom Heute auf das Morgen die H�ndigkeit umzustellen bedeutet letztendlich Stress PUR. Das bringt im Idealfall den schnellst m�glichen Erfolg, aber in der Regel eben nur viel Stress und in der Masse eher mehr Misserfolge als Erfolge. Ist bei Rauchern auch nicht anders. Die meisten scheitern mit der Methode des kalten Entzugs bereits innerhalb weniger Wochen.

                In der Ruhe liegt die Kraft. Ebenso ist es keine Schw�che, den Umstieg in kleinen Schritten durchzuf�hren. Ebenso sind R�ckschritte darin nicht schlecht oder gar eine Katastrophe.. im Gegenteil, das geh�rt dazu, um nach und nach in sich das Neue mehr und mehr kr�ftigen und zur Normalit�t werden zu lassen. Wichtig ist nur, dass man an der Sache dran bleibt und eben lernt, R�ckschritte als wichtigen Bestandteil des Prozesses in das Neue anzusehen.

                Bei mir zeigte sich das in Besonderem in meinem Weg hin zum Nicht-Raucher. Kalte Entz�ge klappten nie. Nikotinersatz auch nie. Daher ging ich schrittweise zum Dampfen �ber. Damit bin ich nun �ber zwei Jahre rauchfrei. Damit habe ich zwar noch nicht das Endziel erreicht, auch noch das Nikotin rauszubekommen, aber ich habe immerhin schon mal 95-99,9 % aller Schadstoffe weg, die meinen K�rper belasteten. Mir geht es damit extrem viel besser. Wenn die Zeit reif ist, werde ich auch das Dampfen Schritt f�r Schritt gegen 0 fahren, sprich auch noch die letzten 5 % Prozent angehen und auf jene 0,0 Prozent f�hren. Aber alles ohne Stress und Zwang dabei.

                Ein anderes Beispiel ist meine Ern�hrung. Vom Junk-Food und Fleischfresser gelang ich bis heute �ber 10 Jahre hinweg auch zu einem definitiv besseren Ern�hrungsstil. Aber alles eben Schritt f�r Schritt und ohne Zwang und ohne Stress. Im ganzen Prozess nat�rlich auch immer wieder mit teils krassen R�ckschritten weit zur�ck. Aber die R�ckschritte sind und wurden immer weniger lange in der Zeitausdehnung und der Intensit�t. Der aktuell letzte Schritt, den ich machte, macht mich heute schon fast zu einem Veganer, obwohl es nie mein Ziel war, das werden zu wollen oder sein zu m�ssen. Das ergab sich eben mit der Zeit. Ich bin aber kein Veganer, sondern meine Ern�hrung entwickelte sich eben nur in diese Richtung, weil mein Ziel war, mich ges�nder ern�hren zu wollen.

                Egal welches Thema man auch betrachtet, so bin ich der Ansicht, dass man sich in den Dingen Zeit lassen muss und keinem Zwang erliegen darf. Es z�hlt allein nur der echte Wille, das erreichen zu wollen. H�lt man nur daran konsequent fest, wird man das auch erreichen, selbst wenn es f�r manches 10 Jahre und mehr braucht.

                Mein Motto ist eben nicht grundlos, die Dinge ruhig angehen zu lassen. Es ist kein Tabu in der �bergangsphase auch das zuzulassen und zu leben, was man loswerden m�chte. Letztendlich ist das auch Gehirn gerecht, welches sich eben nicht von heute auf morgen um 180� drehen kann und das eben auch �berhaupt nicht will und zulassen wird. Ver�nderungen brauchen Zeit und Konstanz. Beachtet man das, dann kann man vieles ohne viel Stress �ndern und in einen f�r sich besseren Zustand bringen.

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                  #9
                  Nachtrag: Bezogen auf meine m�glicherweise doch eher Linksh�ngidkeit ist und war es zumindest unterbewusst wohl auch nie anders. Denn schon lange, seit vielen Jahren fragte ich mich, warum andere Menschen ein so gro�es Problem damit haben, bestimmte Dinge mit der linken Hand zu machen. Teils waren manche sogar dar�ber erstaunt, wie ich generell mit meinen H�nden Dinge machen kann und im speziellen auch mit der linken Hand so gut. Ich bemerkte also schon vor etwa zehn Jahren durch Fremdreflexionen meiner wenigen guten und gut aufmerksamen Freunde, dass da was ist, was ich nicht bewusst wahrnehme, aber halt bei mir "besonders" ist. Also schlicht gesagt, auff�llt. Da kam dann schon das Thema Linksh�ndigkeit auf.

                  Ich aber, naja, ich bin Rechtsh�nder, oder bin es halt, weil es so sein soll? Ich bin da eben nur interessiert an der Sache geworden, aber zweifelte meine Rechtsh�ndigkeit noch lange nicht an. Ich wei� bis heute letztendlich auch nur, dass ich kein typischer Rechtsh�nder bin. Ich bin in der Sache eben doch irgendwie anders als die Norm, aber doch nicht so sehr, um mich ganz bewusst und eindeutig dem Anderen zuordnen zu k�nnen oder zu wollen, da das Anderssein meist auch nur mit Problemen assoziiert ist, die ich lieber vermeiden wollte.

                  Letztendlich �ndert sich bis ins Heute ja auch eher weniger darin, dass ein Anderssein eher von Nachteil ist. Aber nicht objektiv betrachtet, sondern gesellschaftlich und subjektiv betrachtet. Da die Gesellschaft auch Rechtsh�ndisch getrimmt ist, ist es nur logisch, dass ich mich dieser Trimmung anpasste. Meine F�higkeit, in vielen Dingen beidh�ndig agieren zu k�nnen, k�nnte daher auch nur eine Folge dieser gesellschaftlichen Trimmung sein.

                  Ich m�chte in der Sache letztendlich die Wahrheit finden k�nnen. Aber gibt es DIE eine Wahrheit wirklich? Schwiergie Frage. Eine Antwort darauf finde ich leider bis heute nicht. Ich versuche mehr nur, meinem inneren Gef�hl zu vertrauen. Jenes Gef�hl sagt mir, dass ich kein normaler Rechtsh�nder bin. Es sagt mir aber auch nicht, dass ich Linksh�nder sei. Das Gef�hl liefert also leider auch keine klare Antwort. ^^

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                    #10
                    Hallo Mikey,

                    wenn Du wirklich wissen m�chtest, ob Du rechts- oder linksh�ndig bist, dann hilft Dir nur einen H�ndigkeitstestung.

                    Eine unklare H�ndigkeit kann - meiner Erfahrung nach - nur von einer qualifizierten Fachperson festgestellt werden..

                    Herzliche Gr��e
                    Judith
                    Judith Bremer Schleswig-Holstein, Kappeln
                    Diplomp�dagogin
                    www.Judith-Bremer.de

                    Autorin von:Einfach links schreiben

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