Vollst�ndige Version anzeigen : Warum habe ich eigentlich immer das Gef�hlt, das Pecht verfolgt mich??
Hallo Ihr Lieben,
ich habe euch in meinem letzten Bericht gefragt, wie man mit Grundschullehrern umgehen soll. Es kamen eine Ratschl�ge, wie Elternvertreter einbeziehen, Ruhe bewahren und immer wieder das Gespr�ch suchen u.a. Wie ihr wisst, befindet sich mein Sohn in der R�ckschulungsphase. Er ist sehr sensibel, �ngstlich und leider auch in vielen Dingen sehr langsam und oft vertr�umt. Er hat an eine christlicche Schule gewechsel und die Welt war erst einmal heile (hatte eine ganz tolle Lehrerin, die leider nun die neue erste Klasse �bernommen hat). Nun hat er ja die besagte neue Lehrerin (die neu an diese Schule gewechselt ist) bekommen und schnell machten sich die ersten Zweifel breit. Gestern nun platzte die Bombe. Chris hatte einen Eintrag, der das lautete: "Chris tr�umt, kommt meinen Aufforderungen nicht nach, schafft sein Pensum nicht, hat deshalb die doppelte Menge an Hausaufgaben auf, macht einen gleichg�ltigen Eindruck, ist nicht leistungsbereit"
Abgesehen mal davon, dass ich diese Art vom Eintrag sehr befremdlich finde (da man leider nicht in S�tzen mit mir kommuniziert)- habe ich daraufhin das Gespr�ch mit meinem Sohn gef�hrt. Nebenbei machte er m�helos seine sehr vielen Hausaufgaben. Am Abend sa� er weinend vor mir und meinte: "Mama du hast mir doch gesagt, dass man mich nicht mehr anschreit, nur weil ich langsam bin. Ich bin doch nicht b�se. Ich habe Angst, dass ich das nicht schaffe ... " F�r mich brach die Welt zusammen - hatte ich doch so viele Gespr�che gef�hrt und so viele Unterlagen (einschlie�lich �rzticher Diganosen) vorgelegt. Ich rief die Elternvertreter an, die mir sagten, dass sie mir in dieser Angelegenheit im Moment nicht helfen k�nnen - ich solle der Frau doch eine Eingew�hnungschance geben - schlie�lich ist das ja auch alles neu f�r sie. Stimmt, aber deshalb schreit man doch nicht. Ich schrieb meinem Sohn eine Nachricht f�r die Lehrerin ein und bat um ein Gespr�ch. Sie rief mich auch sofort (noch vor Unterrichtsbeginn) in der Firma an - um mir mitzuteilen, dass Sie in den n�chsten 1 1/2 Wochen keine Zeit h�tte. Sie gab sogar zu, dass sie f�r die langsame Arbeitsweise unseres Sohnes kein Verst�ndnis h�tte und wenn Sie ihn 3 x ermahnen w�rde - dann jawohl durchaus auch mal laut werden d�rfte.
Wie war das, wer schreit - h�rt auf zu denken.
Ja h�rt das denn wirklich nie auf? Also ist wieder Kampf angesagt. Und schon macht sich die Angst wieder breit, er k�nne die R�ckschulung abbrechen. In solchen Momenten habe ich immer das Gef�hl, die Sache holt mich immer wieder ein. Mal sehen, wann es nun zu dem besagten Gespr�ch mit der Lehrerin kommt und wie sich die Sache entwickelt. Wenn es Euch interessiert - halte ich Euch gern auf dem Laufenden.
Liebe Gr��e Conny
Petra-Gast
13.09.2005, 10:09
Hallo Conny,
wenn das alles nichts n�tzt, w�rde ich um einen Gespr�chstermin mit dem Direktor/in bitten. Vielleicht gibt es auch so etwas wie Vertrauensleher an der Schule? Sind die Elternvertreter nicht bereit, zu helfen, ist der n�chste Schritt der Schulpflegschaftsvertreter, also der Vertreter der Elternpflegschaft. Vielleicht kann auch die ehemalige Lehrerin, die so toll war, vermitteln. La� Dich nicht unterkriegen.
Viele unterst�tzende Gr��e
Petra
Hallo Petra,
ich versuche ja schon positiv zu denken, f�llt mir im Moment nur leider sehr schwer. Ich warte jetzt ab, was die Lehrerin mir schriftlich auf meine Anfrage mitteilt. Ich werde auf keinen Fall 2 Wochen auf einen Termin warten, denn in diesen 2 Wochen kann alles zu sp�t sein. Die monatelangen Therapien k�nnten zu nichte gemacht werden. Sollte die R�ckantwort nicht befriedigend f�r mich ausfallen, were ich erst einmal das Gespr�ch mit der ehemaligen Lehrerin suchen. Vielleich hat Sie ja eine Idee. Zumindestens muss sie mir ja sagen k�nnen, was sie anderst gemacht hat, da es ja bei ihr offensichtlich funktioniert hat.
Vielleicht gibt es hier im Forum ja noch ein paar Lehrer, die mir auch mitteilen k�nnen, welche M�glichkeiten ein P�dagoge denn noch so hat - sprich, wie wird das Kind schneller, wie motiviert man Kinder etc. - denn dieses Schreien sch�chtert doch nur ein und ist ein Zeichen der Hilflosigkeit des Lehrers. Zumal diese Klasse doch auch nur 20 Kinder hat, das muss doch zu schaffen sein.
Gru� Conny
Naja es ist wohl etwas schwierig in so einer Situation positiv zu denken. Das hat wohl eigentlich nix mit pers�nlichem Pech zu tun, watt?
Ich bin etwas verbl�fft, da� sich in den mittlerweile 39 Jahren seit ich in die Grundschule kam bei einigen Lehrertypen nichts getan hat. T�chtigkeit ist offenbar noch immer gleichbedeutend mit Tempo (und nicht mit der Qualit�t der abgelieferten Arbeit). Oft kommt der Verdacht auf, da� dieses magere Erfolgsrezept dem jeweiligen Lehrer irgendwann einmal selbst als m�hselige �berlebensstrategie gedient haben mag, da� aber hinterher der Horizont und die Lebenserfahrung in dieser Schulerfolgs-kurzsichtigkeit steckenblieb und nun bis in Ewigkeiten weitergegeben wird - aber das nur zur Seite.
L�sungsm�glichkeiten: erst einmal (falls praktisch m�glich) zusammen mit dem Partner probieren eine _genaue_ Vorstellung davon zu bekommen, wie man w�nscht da� das eigene Kind in der Schule gef�rdert, behandelt bzw "in Ruhe" gelassen werden soll. So konkret wie m�glich (siehe weiter unten).
Dann am besten zusammen (siehe oben, wenn m�glich), gut vorbereitet, zum Lehrergespr�ch gehen. Es ist wichtig, im Gespr�ch mit der Lehrerin _kompetent_ zu sein (nicht nur "zu wirken"), dh. mit Fakten, aber vor allem mit eigenen, durchdachten, Vorschl�gen zu kommen. Die Eltern kennen das Kind auch, nein: besser! Also haben sie diese Kompetenz. Man sollte dahingegen m�glichst weder _defensiv_ wirken, noch _fordernd_ im Sinne von "wir haben das Recht dies und das zu verlangen". Menschlicher common sense sollte eine Kommunikation erm�glichen ohne da� man von einander Dinge einfordert...
Erst in dem (unerhofften) Fall da� eine Kommunikation nach diesem Muster scheitert sollte man - jetzt aber ohne Z�gern - zum Direktor laufen.
Das mit der Tr�umerei und Langsamkeit �rgert mich �brigens pers�nlich. Selbst ohne jemals umgeschult worden zu sein bzw. r�ck- oder wie auch immer, war es genau dies, was meine Eltern immer wieder �ber mich zu h�ren bekamen. Es scheint einigen Linksh�ndern einfach eigen zu sein, langsam und gr�ndlich zu sein. Andere Dinge, die mich im t�glichen p�dagogischen Betrieb offenbar kompliziert erscheinen lie�en (Originalzitat: "er l��t sich mit den anderen nicht �ber einen Kamm scheren"):
- vor allem als Sechsj�hriger war ich noch stark auf pers�nliche Ansprache ausgerichtet, das hei�t, kollektiv erteilte Auftr�ge gingen manchmal einfach an mir vorbei, und wenn dann das Geschrei (jawoll, auch hier) anfing, war ich manchmal total unvorbereitet.
- soziale Spielregeln, von denen der Schulbetrieb voll ist, waren f�r mich eine Art Hindernislauf mit Augenbinde. Aus irgendwelchen Gr�nden wussten immer alle Anderen schon Bescheid wie eine bestimmte Sache zu machen war, geregelt werden sollte, Gruppen eingeteilt worden waren, wo man hingehen sollte etc. etc. w�hrend es mich jedesmal einen gro�en Energieaufwand kostete, mich in dem ungeschriebenen Regelwerk zurechtzufinden. Diese Energie, so sehe ich das heute, stand den meisten anderen Kindern stattdessen f�r die Schularbeit zur Verf�gung.
- die Koppelung zwischen Motivation und Produktion war bei mir sehr stark, dh ich hatte faktische Probleme, Dinge zu tun, die mich nicht interessierten. Das klingt total doof, ich wei�. Wenn ich mich jedoch umsah, konnte ich sehen wie viele Andere zwar grummelnd, jedoch z�gig den stumpfsinnigsten Kram bew�ltigten, wo ich mit W�rgen ganze Nachmittage mit verd�delde.
- dasselbe Ph�nomen, ins Positive verkehrt, bedeutet (und das klingt gleich viel weniger doof), da� man das, was man _jetzt_ macht, _gr�ndlich_ macht. Aber nicht notwendigerweise schnell. Alles andere ist Besch�ftigungstherapie... Selbst f�r das Schreiben dieser Message verwende ich _Zeit_ und _M�he_, weil sie mir dieser Zeit und M�he wert scheint.
Undsoweiter. wenn ich jetzt wieder an die oben genannten L�sungsm�glichkeiten ankn�pfe, so kann man ja von seinem eigenen Kind einen �hnlichen "Katalog" von Eigenarten aufstellen, wie ich das hier oben nur als Beispiel von mir gemacht habe. Diesen Katalog kann man dann einfach sachlich auswerten. Man kann sich z.B. fragen welche der Eigenarten des Kindes
- allgemein positiv zu bewerten sind (auch wenn sie im Schulbetrieb eventuell "nicht passen"), also nicht ver�ndert werden sollten.
- speziell positiv hervorzuheben sind, als au�ergew�hnliche F�higkeit des Kindes, also _in keinem Fall_ bekrittelt, belabert oder ver�ndert werden sollten
- ver�ndert werden sollten. Letzteres bedingt dann einen wirklich guten Grund und einen Action Plan.
Eine psychologisch-taktisch interessante Extraarbeit ist �brigens, wenn man aufgrund der bisherigen Erfahrungen einen �hnlichen Katalog �ber die Lehrerin erstellt: In welchen F�llen
- ist eine Ver�nderung in ihrem Verhalten w�nschenswert
- scheint eine solche Ver�nderung erreichbar
- scheint eine solche Ver�nderung nicht erreichbar
Dann kann man nat�rlich immer noch versuchen, mit besserer Argumentation am dritten dieser Punkte anzusetzen, und einen Erkennungsprozess bei der Lehrerin in Gang zu setzen. In jedem Fall aber hat man sich einen realistischen �berblick verschafft.
Und jetzt noch: vor einer Woche stand in den Bremer Nachrichten die Todesanzeige von einem Sportlehrer meiner Gymnasialzeit - ein f�r mich unfassbares Ding. In meiner Erinnerung steht er unver�ndert vital und �berm�chtig da, wie immer nur an den Allerbesten interessiert war und wie er die Leute an den Ohren oder den Haaren durch die Turnhalle zerrte...die Erinnerung an die Schulzeit bleibt, die Lehrer ziehen weiter. Dem eigenen Kind eine bessere Erinnerung zu bescheren ist viel wert.
Tilman
Oh mein Gott - Tilman,
wenn ich das so lese, sehe ich meinen Sohn. Als w�rdest du ihn kennen. Ich danke dir f�r deine Ausf�hrungen. Ich werde deine Infos jetzt mal in Ruhe "sacken" lassen und schau dann, welches Konzept ich hinbekomme. Im Moment habe ich nur das Problem, meine innere Ruhe und somit auch die Sachlichkeit wieder zu finden.
Gru� Conny
Hallo Conny,
auch wenn ich Dir leider nicht gross raten kann, was die geeigneten Umgangsformen mit Grundschullehrern angehen, m�chte ich trotzdem meinen Senf dabeitun.
Also wenn ich so lese was Du �ber diese neue Lehrerin schreibst, kann ich nur den Kopf sch�tteln.
Mir scheint , als wenn die Lehrerin sich von Anfang an entschieden h�tte, Deinen Sohn nicht zu unterst�tzen. Allein auf Deinen Wunsch auf Ber�cksichtigung der Sitzordnung wurde nicht eingegangen, was ich �berhaupt nicht verstehen kann. Wenn sie nun nach nur 2 Wochen das Verhalten Deines Sohnes so kritisiert, ihn mit Mehrarbeit straft und sogar anschreit, obwohl Du verschiedene Attests von �rtzen vorgelegt hast und auch das Gespr�ch mit ihr gesucht hast, w�rde ich mich tats�chlich an die Direktorin der Schule wenden, zumal Du ja auch erw�hnt hast, das es sich hier um eine private Schule handelt. Immerhin bezahlt ihr daf�r, das euer Sohn vern�nftig unterrichtet wird.
Ich w�rde mich auch noch einmal mit der ersten Lehrerin zusammensetzen, um herauszufinden ob es sich tats�chlich um eine "Leistungsverweigerung" handelt, oder ob diese Lehrerin ihn einfach nur auf den Kieker hat, aus welchen Gr�nden auch immer. Sie hat ihn ja nun ein paar Monate unterrichtet und muss sein Verhalten im Unterricht beurteilen k�nnen.
Ich vermute einen erneuten Wechsel in eine andere Klasse w�rde Deinem Sohn auch nicht besonders gut tun, aber wenn es zu keiner Einigung mit der Lehrerin kommen sollte w�re das vielleicht die einzige L�sung. Problem ist sicher das es immer schwieriger werden wird einen Draht zu der Lehrerin zu bekommen.
Ich kann auch Deine Sorge verstehen, das Dein Sohn die R�ckschulung abbrechen wird. Ich hoffe er h�lt durch.
Ich w�nsche Dir viel Kraft
Viele Gr�sse
Joan
Lotteflue
13.09.2005, 15:07
>Er hat an eine christlicche Schule gewechsel und die Welt war erst einmal heile (hatte eine ganz tolle Lehrerin, die leider nun die neue erste Klasse �bernommen hat). Nun hat er ja die besagte neue Lehrerin (die neu an diese Schule gewechselt ist) bekommen und schnell machten sich die ersten Zweifel breit. Gestern nun platzte die Bombe. Chris hatte einen Eintrag, der das lautete: "Chris tr�umt, kommt meinen Aufforderungen nicht nach, schafft sein Pensum nicht, hat deshalb die doppelte Menge an Hausaufgaben auf, macht einen gleichg�ltigen Eindruck, ist nicht leistungsbereit"
Hat sie denn eine Idee, warum er so sein k�nnte? Hast du sie gefragt?
Oder geh�rt das nicht zum Lehrerberuf sich dar�ber Gedanken zu machen? Ich weiss nicht.
Andere anmeckern und sagen was sie -angeblich- alles nicht k�nnen... wie billig!
>Abgesehen mal davon, dass ich diese Art vom Eintrag sehr befremdlich finde (da man leider nicht in S�tzen mit mir kommuniziert)- habe ich daraufhin das Gespr�ch mit meinem Sohn gef�hrt. Nebenbei machte er m�helos seine sehr vielen Hausaufgaben.
Er machte neben(bei)/w�hrend dieses Gespr�chs seine Hausaufgaben?
>Am Abend sa� er weinend vor mir und meinte: "Mama du hast mir doch gesagt, dass man mich nicht mehr anschreit, nur weil ich langsam bin. Ich bin doch nicht b�se. Ich habe Angst, dass ich das nicht schaffe ... "
Um es mit Humor zu nehmen: dumm gelaufen.
Aber im Ernst, so eine Aussage wie nicht mehr anschreien sollte wirklich gut �berlegt werden und nur gegeben werden, wenn sichergestellt(!) ist, dass nicht mehr geschrie(e)n wird.
>F�r mich brach die Welt zusammen - hatte ich doch so viele Gespr�che gef�hrt und so viele Unterlagen (einschlie�lich �rzticher Diganosen) vorgelegt. Ich rief die Elternvertreter an, die mir sagten, dass sie mir in dieser Angelegenheit im Moment nicht helfen k�nnen - ich solle der Frau doch eine Eingew�hnungschance geben - schlie�lich ist das ja auch alles neu f�r sie. Stimmt, aber deshalb schreit man doch nicht. Ich schrieb meinem Sohn eine Nachricht f�r die Lehrerin ein und bat um ein Gespr�ch. Sie rief mich auch sofort (noch vor Unterrichtsbeginn) in der Firma an - um mir mitzuteilen, dass Sie in den n�chsten 1 1/2 Wochen keine Zeit h�tte. Sie gab sogar zu, dass sie f�r die langsame Arbeitsweise unseres Sohnes kein Verst�ndnis h�tte und wenn Sie ihn 3 x ermahnen w�rde - dann jawohl durchaus auch mal laut werden d�rfte.
Du machst und machst, aber es bringt zur Zeit wenig *dich mal dr�ck*
>Wie war das, wer schreit - h�rt auf zu denken.
Hast du ihr das gesagt?
>Ja h�rt das denn wirklich nie auf? Also ist wieder Kampf angesagt. Und schon macht sich die Angst wieder breit, er k�nne die R�ckschulung abbrechen.
Hat dein Sohn denn einen R�ckschulungsbetreuerIn? Der kann auch eingeladen werden zur Lehrerin. Vielleicht "glaubt" sie dem mehr?
>In solchen Momenten habe ich immer das Gef�hl, die Sache holt mich immer wieder ein.
Welches Sache meinst du? Da ist noch was altes unbearbeitetes?
>Mal sehen, wann es nun zu dem besagten Gespr�ch mit der Lehrerin kommt und wie sich die Sache entwickelt. Wenn es Euch interessiert - halte ich Euch gern auf dem Laufenden.
Die Idee mit der ersten Lehrerin zu sprechen und sie mit einzubeziehen wie jemand beschrieb finde ich auch sehr n�tzlich.
Gr�sse
Lotteflue
Hi Joan,
ein Wechsel in eine Klasse - ich glaube das geht gar nicht. Zumal in diesem Jahrgang nur eine Klasse vorhanden ist. Somit w�rde dies ja einen ereuten Schulwechsel bedeuten - und das geht nicht. Er w�rde annehmen, er h�tte etwas falsch gemacht und w�rde nun bestraft werden. Im Telefonnat heut fr�h meinte die Lehrerin noch, dass dem Chris wohl die pers�nliche Reife fehle und es vielleicht ratsam w�re, dass er in die 2. Klasse zur�ck gesetzt werden m�sse. Dazu muss man jedoch wissen, dass unser Sohn (da bei uns in Sachsen-Anhalt ab 2. Klasse bereits alle F�cher benotet werden) einen Zensurendurchschnitt von 2,0 hat. Auf welcher Grundlage soll ich dem Jungen denn erkl�ren, dass es sinnvoll ist, die 2. noch mal zu durchlaufen. Er hatte sich doch so gefreut, nun endlich ein Drittkl�ssler zu sein. Darf man das kaputtmachen?? Ich glaube nicht. Nach dem mich die ganzen Beitr�ge wieder runtergebiemt haben, bastle ich nun an der L�sung des Problems - sprich der Gespr�chsvorbereitung.
Bis sp�ter Conny
Silke - Mama von Jonas und Johanna
13.09.2005, 15:55
Das tut mir sooo wahnsinnig leid f�r euch!!! Wir haben auch die Schule gewechselt aufgrund solcher Erfahrungen.
Mein Sohn sollte einfach mit rechts schreiben als LH und meine Tochter ist langsam und vertr�umt und ihre H�ndigkeit ist nicht eindeutig gekl�rt, schreibt aber mit rechts. Ich schimpfe mich beidh�ndig....
Ich kann euch leider nicht helfen, dr�cke euch aber die Daumen, dass es sich ganz schnell l�st. Ich kenne das mit dem Schulwechsel. Unsre haben zum Halbjahr der ersten Klasse in eine Montessori gewechselt wegen einer ekelhaften Lehrerin.
Die Angst vom Regen in die Traufe zu kommen, kenne ich nur zu gut.
Gott sei Dank hat es sich bei uns weitgehendst gekl�rt, nur diese Vertr�umtheit meiner Tochter belastet die ganze Familie. Warum und wieso - keine Ahnung, wir wissen uns hier auch keinen Rat mehr...
Ich w�nsche euch alles erdenklich Gute!!!
Mitf�hlende Gr��e
Silke
Hallo Lotteflue
Du hast nat�rlich Recht, wenn du sagst, dass P�dagogen eigentlich wissen solltn, wie man einem Kind aus so einer Sache rausholt. Habe ich bislang auch immer gelaubt. Wie mein Sohn - wei� ich l�nst und mit Sicherheit auch viel besser als sie, zumal ich es ihr im Erstgespr�ch ja auch geschildert habe. Was ich allerdings immer noch nicht verstehe ist, weshalb er zu Hause m�helos Hausaufgaben "nebenbei" machen kann. Also scheint es doch zu gehen oder liegt es lediglich daran, dass er sich zu Hause sicher f�hlt (denn ohne �ngst - kein Stress = leistungsbereit??) Werde ich sicherlich beim Gespr�ch mit ansprechen. Ich frag mich schon, wie oft sie mit noch sagen will, dass das Kind so ist wie es ist. Ich kann zwar den Kurzen immer wieder darauf ansprechen - aber im Unterricht bin ich doch nicht dabei, somit sind doch auch meine M�glichkeiten beschr�nkt.
Ich habe ihr nicht gesagt "wer schreit - h�rt auf mit denken". Du hast mich doch ermahnt diplomatisch zu sein. Wie k�nnte ich dann so schnell "schie�en". Was die andere (vorhergehende) Lehrerin angeht - ich werde wohl mit ihr reden. Die strahlt immer so eine Ruhe aus - eben genial. Am 23.9. hat Chris wieder einen Termin beim LHB. Ich werde noch einmal mit ihr reden - die hilft mir bestimmt. Ach so - was mein Versprechen an geht. Es ist wohl wahr, man sollte nur versprechen, was man auch halten kann. Das Schlimme ist, ich hatte geglaubt es w�rde alles gut werden - zum Anfang war es ja auch so. Wer konnte denn ahnen, dass die Kinder in den letzten 2 Jahren eine neue Lehrerin erhalten (ist hier nicht �blich). Wichtig ist jedoch, dass er wei�, dass wir ihn nicht h�ngen lassen auch wenn Mama sich irrt.
Gru� Conny
Rosalind
13.09.2005, 18:22
Nach dem Lesen der ganzen postings frage ich mich: Was k�nnte CHRIS tun?
Wie versteht er sich mit seinen Klassenkameraden?
Warum ist Anschreien sooo schlimm? Wegen seiner H�rsch�digung, oder weil es als ungesittetes Verhalten gilt?
Ich habe versucht, mich in die Rolle einer gestressten Grundschullehrerin mit k�mpferischen Eltern zu versetzen. Der Stress der Lehrerin muss nicht aus dem Beruf kommen, es k�nnen handfeste private Gr�nde dahinterstecken, die sie nicht mitteilt, die sie aber d�nnh�utiger machen. (Unter handfesten privaten Gr�nden verstehe ich sowas wie ernsthafte Krankheit naher Angeh�riger, Arbeitslosigkeit im Familienumfeld......).
Rezepte wei� ich keine. Aber vielleicht fallen Chris oder seinen Klassenkameraden M�glichkeiten ein, wie die Lehrerin wieder in Boot zu holen ist? Alles unter der Voraussetzung, dass sie im Grunde guten Willens und nicht b�sartig ist.
Winja, IRS
13.09.2005, 22:21
Liebe Conny,
Dein neuerlicher Beitrag �ber die schulische Situation Deines Sohnes und Deine Verzweiflung dar�ber lassen einem f�rmlich das Herz zusammen schn�ren. Insbesondere auch, wenn man aus eigener Erfahrung heraus wei�, wie sich solch schulische Erfahrungen f�r ein Kind anf�hlen. Bin selbst ULH, seit kurzem in RS. Insbesondere auch Tillmanns Beitrag wirkte auf mich, als w�rde ich meine eigene Biographie lesen. Dass es f�r linksh�ndige Kinder wichtig ist, gen�gend Zeit zum Tr�umen zu haben, wei� wohl inzwischen jeder hier im Forum. Viele Lehrer wissen dies u.v.m. oftmals nicht. Auch nicht, wie man hirngerecht lernt.
Eine Lehrerin hat im Unterricht die Aufgabe, die Aufmerksamkeit der Kinder mit geeigneten und vor allem abwechslungsreichen Unterrichtsmethoden zu lenken, sie f�r die Themen zu interessieren, zu begeistern, ihnen verschiedene M�glichkeiten anzubieten, damit sie sich auf ihre eigene und individuelle Art dem neuen Unterrichtsstoff ann�hern und sich letztendlich erschlie�en k�nnen. Dazu z�hlt auch die Art und Weise, Arbeitsauftr�ge zu erteilen, einen sinnvollen Wechsel von aktivem und passivem Lernen zu ber�cksichtigen, zwischen hohen und geringeren Konzentrationsphasen, zwischen leichteren und schwereren Aufgabenstellungen zu wechseln. Dabei muss sie auch ber�cksichtigen, dass z.B. nicht jedem Kind Lernen in Gruppen liegt, unterschiedliche Arbeitsstile und Herangehensweisen existieren.
Unterrichtsziele,Inhalte und Methoden m�ssen immer aufeinander abgestimmt und an den Kindern orientiert sein. Das bedeutet auch, dass sie, um alle Kinder entsprechend ihrem Entwicklungs- und Ausbildungsstand zu erreichen, im Vorfeld eine eingehende sogenannte didaktische Analyse durchzuf�hren hat.
Dabei sollte sie nicht zuletzt wissen, wie man hirngerechtes Lernen organisiert. Hierzu gibt es eine F�lle phantastischer Literatur:
- "Des Lehrers Wundert�te" (Linda Lloyd)
- "NLP f�r Lehrer" (Michael Grinder)
- "Methodenmanual I + II" (G�nther Gugel)
- "Lernen lernen" (Vera Birkenbihl)
- "Lehren lernen" (Vera Birkenbihl)
Lernen soll gezielt arrangiert werden, Erziehungsarbeit inklusive. Bietet eine Lehrerin zum Bsp. h�ufig Methoden an, die nur linkshemisp�rische Kinder ansprechen, braucht sie sich nicht zu wundern, wenn ihr die rechtshemish�rischen Kinder nach einer gewissen Zeit gedanklich "wegtrifften" oder auch gar nicht verstehen, was die Lehrerin von ihnen will. Linksh�ndige Kinder besitzen ein enormes Assoziationsverm�gen. Erfolgt ein Unterricht beispielsweise sehr linear, assoziiert ein linksh�ndiges Kind gedanklich schon weiter, w�hrend sich rechtsh�ndige Kinder meist Schritt f�r Schritt ein Thema erarbeiten m�ssen. Das kann LH schnell langweilen. Linksh�ndige Kinder sind bekanntlich auch sehr kreativ und finden nicht selten zu ganz anderen und auch au�ergew�hnlichen L�sungen, die einer starr unterrichtenden Lehrerin u.U. nicht ins Konzept passen und nicht in die Richtung f�hren, die sie anvisiert hat.
Eine andere Sache betrifft auch das Ansprechen der Sinne, das Ansprechen von Kopf, Herz und Hand. Unterrichtet eine Lehrerin Kinder �berwiegend mit einem auditiven Unterrichtsstil und spricht nicht gleichzeitig auch den visuellen bzw. kin�sthetischen/ haptilen Sinn der Kinder an, kommt nach einer gewissen Zeit Desinteresse, Unlust und Unruhe in die Klasse. Benutzt sie dazu z.B. auch noch einen einschl�fernden Sprachstil, arbeitet gar gegen die Kinder, bemerkt Stimmungen in der Klasse nicht oder schwindende Aufmerksamkeit oder gar steigendes Aggressionsverhalten und hat sie dann auch kein Konzept, die Aufmerksamkeit der Kinder wieder zu b�ndeln oder mit St�rungen im Unterricht umzugehen, ist sie nicht nur als Lehrerin bald am Ende, sondern demotiviert die Kinder nachhaltig.
Solche Dinge lernt ein Lehrer eigentlich ausf�hrlich w�hrend des Studiums und insbesondere w�hrend des zweij�hrigen Referendariats. Ihr Wissen und praktisches K�nnen wird in dieser Zeit mehrfachst in sogenannten Lehrproben �berpr�ft und bewertet.
Neben der Unterrichtsarbeit existieren nun auch eine ganze Reihe vielf�ltiger Lehreraufgaben, die unterschiedliche Kompetenzen erfordern. So zum Beispiel f�r Elternarbeit, Schulentwicklung etc. ...
Ein guter Lehrer/ eine gute Lehrerin zu sein, erfordert sozusagen ein professionelles Selbst (siehe "P�dagogische Basiskompetenzen" von Karl-Oswald Bauer), um auf Dauer in dem Beruf bestehen und auch ausgef�llt/ erf�llt und gl�cklich zu sein. Werden entsprechende Kompetenzen nicht erworben oder sogar untersch�tzt, lassen �berforderung, Frustration und �ngste bis hin zum Burnout nicht lange auf sich warten.
Insbesondere in den ersten Jahren als Lehrer/ Lehrerin ist es immens wichtig, sein p�dagogisches Konzept weiter zu entwickeln, regelm��ig an Fortbildungen teilzunehmen, mit erfahrenen Kollegen zu sprechen, sich Hilfe zu holen, wenn n�tig. Unterricht kann immer mal auch "in die Hose" gehen. Daraus dann zu lernen, Unterricht zu reflektieren und zu evaluieren ist u.a. ein wichtiger Bestandteil von Unterrichtsarbeit. Eltern in diesem Zusammenhang auch als Partner zu begreifen, ist dabei unabdingbar.
Bedauerlicherweise musste ich w�hrend meiner Ausbildung zur Lehrerin feststellen, dass viele wichtige Themen kaum oder gar nicht thematisiert wurden und es am Ende einem selbst �berlassen blieb, sich mit LH/ RH oder auch mit bestimmten Lernst�rungen bei Kindern bzw. mit M�glichkeiten gezielter F�rderung auseinander zu setzen.
Heute Lehrer zu sein ist wirklich nicht einfach, nicht zuletzt durch die hohe Orientierungslosigkeit in der Gesellschaft und den schwierigen Rahmenbedingungen innerhalb des deutschen Bildungssystems. Als Eltern nun hier die besten M�glichkeiten zur Entwicklung ihrer Kinder, vor allem aber f�r eine gl�ckliche und gegl�ckte Schulkarriere zu sorgen, scheint mir in diesen Tagen auch nicht gerade einfach.
Ich selbst habe eine alleinerziehende Schwester. Ihre Kinder sind beide hochbegabt und haben ADHS. Was das bedeutet, kann sich hier nun bestimmt jeder ausrechnen. Ich habe meine Schwester mit Informationen gef�ttert, um sie gegen�ber P�dagogen und Psychologen kompetent und sicher im Auftreten zu machen, habe beim Recherchieren selbst auch viel dazu gelernt.
Fehlende Fachinformationen - das ist in solchen Situationen genau der wunde Punkt, dem Eltern sich gegen�ber machtlos f�hlen. Berechtigte Erwartungen an diejenigen, die eigentlich kompetent sein sollten, prallen ab. Ein guter Vergleich l�sst sich auch zu vielen Patientenschicksalen in unserem Gesundheitswesen ziehen ... was bleibt also anderes �brig, als sich selbst Kompetenzen anzueignen und notorisch und unerm�dlich Gespr�che zu suchen, �berzeugungsarbeit zu leisten und verbindliche Absprachen zu vereinbaren auf verschiedenen Ebenen.
Liebe Carmen, wie bereits viele andere in ihren Beitr�gen vor mir, lass Dich nicht unterkriegen, versuche andere Eltern ins Boot zu holen, beschafft euch n�tige Informationen, spannt kooperative Lehrer mit ein, f�hrt Informationsabende durch, �bt meinetwegen auch mal einen lehrreichen Skatch f�r einen Elternabend ein oder Rollenspiele, lasst eure Kinder mal einen Brief an ihre Lehrerin schreiben, wie es ihnen geht, was ihnen gut gef�llt, was nicht und was sie sich w�nschen. Ein regelm��ig durchgef�hrter und ausgewerteter Kinderfragebogen kann der Lehrerin auch helfen, auf die Bed�rfnisse der Kinder einzugehen. Die Kinder selbst w�rden sich damit auch wahrgenommen f�hlen. Vor allem: vereinbart regelm��ige Treffen mit festen TOP's und einer entsprechenden Protokollierung der Ergebnisse. Besprecht die Gutachten und psychologischen Schreiben �ber eure Kinder Schritt f�r Schritt bei individuellen Elterngespr�chen. �berlegt euch vorher gut, was ihr wollt, welche Schritte zum Ziel f�hren k�nnten und haltet Vereinbarungen mit der Lehrerin fest.
Taktisches/ strategisches Denken ist uns LH doch nun wirklich eigen ... !! Sind die Leute nicht kooperativ oder inkompetent, findet Wege und Mittel, sie dazu zu bringen ... im Interesse eurer Kinder !
Und wenn Du traurig bist, nicht weiter wei�t, dann hast Du ja noch uns hier im Forum. Wir sind in Gedanken bei Dir und versuchen, Dich moralisch zu unterst�tzen oder auch mit Informationen zu helfen.
Also, nur Mut und zaubere nun wieder ein L�cheln in Dein Gesicht. Alles wird gut und Dein Sohn braucht schlie�lich eine taffe, fr�hliche Mami !
Liebe Gr��e von Winija.
Hallo Rosalind,
Was k�nnte CHRIS tun?
>Wie versteht er sich mit seinen Klassenkameraden?
Chris ist sehr beliebt, wird zu fast jedem Kindergeburtstag eingeladen. Jedes Wochenende fahre ich durch die Stadt - entweder um jemanden abzuholen oder Chris zu einem hinzuschaffen, damit sie miteinander spielen k�nnen.
>Warum ist Anschreien sooo schlimm? Wegen seiner H�rsch�digung, oder weil es als ungesittetes Verhalten gilt?
Anschreien ist schlimm, es mach Anst. Bei Chris ist das schon fast traumatisch (aufgrund der alten Schule), au�erdem tut es ihm weh in den Ohren. Die HNO-�rztin meinte mal, "das ist, als h�tten sie ein falsch eingestelltes H�rger�t. Es kommt alles auf einer Ebene und Lautst�rke an und das tut sehr weh."
>Was k�nnte Chris tun??
Aus Sicht der Lehrerin, schneller werden. Aus meiner Sicht, w�re das auch das Beste, geht aber offensichtlich nicht so einfach.
Gru� Conny
Petra-Gast
14.09.2005, 08:53
Hallo Conny,
wenn die Lehrerin so gestresst und leicht reizbar mit deinem Sohn umgeht, wird sie es bald auch mit anderen Kindern sein, die nicht in ihr Lehrkonzept passen. Da finden sich vielleicht auf Elternebene Verb�ndete, so da� man nicht allein mit der Kritik an der Lehrerin steht.
Aber, um mal eine Lanze f�r die Lehrer zu brechen: Ich wollte diesen Job im Leben nicht haben. Ich kann nur immer die P�dagogen bewundern, die diese T�tigkeit aus�ben, mit Idealismus, mit Engagement und Kreativit�t und das bei diesen horrenden Klassenst�rken. In der 2. Klasse meines Sohnes sind 29 Sch�ler, die Klasse ist sehr klein, die sitzen wie die H�hner auf der Stange. In der 4. Klasse meiner Tochter sind 27 Sch�ler. Diesen Kindern allen gerecht zu werden, ist eine Meisterleistung. Da sind teilwiese St�renfriede, Raufbolde, etwas verwahrloste Kinder dabei, von denen man genau wei�, die werden �berhaupt nicht gef�rdert zuhause.
Viele Gr��e
Petra
Hi Petra,
sie geht nicht nur mit Chris so "laut" um. Bei einigen kann ich ihre Reaktion durchaus nachvollziehen. Offenbar gelingt es ihr jedoch nicht "umzuschalten", sprich, wenn sie gerade aufgrund von ruhest�renden L�rm (welcher Art auch immer) gebr�llt hat - dann schafft sie es nicht, auf andere "St�rungen" - (im Fall unseres Sohnes w�ren dies z.B. eine Nachfrage, da er etwas nicht verstanden hat)gelassener zu reagieren. Ich denke - Chris muss dann den Frust abfangen.
Die von dir geschilderten Umst�nde sind bei uns nicht gegeben (20 Kinder, sch�ne helle, gro�e R�ume, neu eingerichtet etc.)
Gru� Conny
Hallo Silke,
die vorhergehende Lehrerin hat das Montessori-Diplom. Da gab es auch keine Probleme mehr. Leider besitzt die neue Lehrerin nicht diese Ausbildung. Aber ich habe ja nun neuen Mut gefasst und werde das kl�ren. Wie war das: "Der Weg ist das Ziel"?
Falls du ein Mittel gegen Vertr�umtheit findest - teile es mir bitte mit. Aber ehrlich gesagt - glaube ich, das geht mit der Zeit alleine weg. Aber leider wird solchen Kinder oft nicht die n�tige Zeit gegeben.
Liebe Gr��e Conny
Liebe Winija,
vielen Dank f�r deine Hilfe. Sch�n, dass man hier viele Informtionen erh�lt, die einen durchaus weiterbringen. Mein Mann hat gestern unseren Sohn mal gefragt, ob er denn noch angeschien wird oder wie das so im Unterricht ist. Seine Antwort darauf: "Nein Papa, mich schreit sie jetzt nicht mehr an, aber die anderen Kinder werden ganz oft laut ausgeschimpt. Und Papa, du glaubst gar nicht, wie laut das ist." Ich dachte - ich sei hilflos, Irrtum, die Lehrerin ist es. Deshalb bekomme ich vielleicht auch keinen Gespr�chstermin. Ich habe ihr gestern Abend einen Brief geschrieben. Nett aber mit Nachdruck habe ich ihr mitgeteilt, wie ich zu der Sache stehe. Wie gesagt - einen Termin konnte sie mir nicht benennen, dennoch will ich ihr noch eine Chance geben (vielleicht bin ich auch nur zu nett). Mal sehen, wie die Reaktion auf diesen Brief ist. Sp�testens am Elternabend am kommenden Dienstag - wird sie nicht mehr weglaufen k�nnen.
Ich w�nsche Dir noch einen sch�nen Tag.
Liebe Gr��e Conny
Hallo!
Falls du ein Mittel gegen Vertr�umtheit findest - teile es mir bitte mit. Aber ehrlich gesagt - glaube ich, das geht mit der Zeit alleine weg. Aber leider wird solchen Kinder oft nicht die n�tige Zeit gegeben
Das halte ich nur teilweise f�r richtig. Nat�rlich brauchen diese Kinder mehr Zeit. Aber das es "weggeht" kann ich von mir nicht best�tigen. Ich habe es immer noch... und mindestens 2 meiner Kinder auch. Ich leide machmal sehr unter meiner Unkonzentriertheit, weil sie mich in allem behindert (Haushalt, Termine, Kindern konzentriert zuh�ren...).
Mit der H�ndigkeit hat das nichts zu tun, eins dieser beiden Kinder ist ist RH, das andere LH.
Auch auf der Montessorischule hat mein Sohn massive Schulprobleme. Trotz nachgewiesener sehr hoher Begabung schlappt er so am Schulversagen dahin. Eine Regelschule w�re allerdings eine noch gr��ere Katastrophe...
Wenn ich sehe, wie schnell und leicht er zu Hause lernen kann, w�nschte ich mir, es g�be in Deutschland Homeschooling...
Bei meinen Kindern kommen Wahrnehmungst�rungen in verschiedenen Bereichen dazu.
Ihnen hilft die Ergotherapie sehr. Einmal ganz praktisch, sie haben in einzelnen Bereichen (Feinmotorik z.B.) schon sehr gute Fortschritte gemacht.
Vor allem bringt es ihnen aber was f�r ihr Selbstbewu�tsein. Da die Ergo nicht defizitorientiert arbeitet (also nicht darauf aus ist, nun nur an den Schwachstellen zu arbeiten) sondern versucht, vor allem das Potential der Kinder zu erkennen und zu f�rdern, haben sie viele Erfolgserlebnise. Die tollen Sachen, die sie dort machen, zeigen sie jedem stolz.
Und... es macht ihnen einfach Spa�, sie k�nnen sich viel bewegen, auch mit ungew�hnlichem Material umgehen...
"Mittel" dagegen gibt es schon... Mit Ritalin und co. werden ja nicht nur hyperaktive Kidner behandelt, sondern auch die, die das gleiche nur eben ohne Hyperaktivit�t haben (ADS Typ Tr�umer). Nat�rlich kann k�nnten auch wir medikament�s was tun... aber das wollen wir (und er selber) nicht, Ausnahme ist eine hom�opatische Behandlung, die allerings viel Zeit braucht... .
Was ich sagen will... gib deinem Sohn die Zeit, die er braucht, aber warte nicht zu lange, um dir/ihm auch andere Hilfe zu suchen.
Tsch��, Tine
Hallo Tine,
ich versuche ihm schon die erforderliche Zeit zu geben. Vielleicht ist es ja auch gerade der Grund, weshalb zu Hause keine gro�en Probleme auftreten. Er hat eben dort genau die Zeit, die er ben�tigt. Erotherapie findet Chris auch toll und langfristig gesehen bringt das mit Sicherheit auch ein gro�es St�ck. Problematisch ist und bleibt der Schulalltag. Es gibt Tage, da klappt das suber und dann eben wieder mal nicht (aber das kennen wir ja alle selber - man ist eben nicht jeden Tag gleich). Um so unverst�ndlicher bleibt es f�r mich, weshalb immer erwartet wird, immer und jeden Tag gleich gut drauf zu sein.
Gru� Conny
Winja, IRS
15.09.2005, 22:43
Guten Abend, liebe Conny !
"Ich dachte - ich sei hilflos, Irrtum, die Lehrerin ist es ..." Und genau DAS ist der Punkt. Viele Eltern kommen ganz oft zu der Ansicht, dass sie versagt oder nicht alles gegeben h�tten. Doch jede Medaille hat immer mindestens 2 Seiten. Wie schnell passiert es jedoch, dass man die "Schuld"/ den Fehler allzu schnell und meistens einzig bei sich selbst sucht. Das kommt mir als ULH auch irgendwie bekannt vor ...
Selbstreflektion ist eine wirklich gute Sache, nicht jeder macht sie sich aber zu nutze. So geh�rt es zum Beispiel auch zu einem guten p�dagogischen Selbstkonzept, dass man als Lehrer reflektiert, was z.B. den eigenen Unterricht gut verlaufen l�sst, aber auch, weshalb es an bestimmten Ecken immer wieder Probleme gibt. Die Erkenntnisse bzw. Schl�sse, die der Lehrer daraus zieht, sollten dann entsprechend in die n�chsten Unterrichtssequenzen mit einflie�en. Selbst f�r Lehrer existiert das Zauberwort "Qualit�tsmanagement" und damit auch die Evaluation ihrer T�tigkeiten.
Eine sch�ne Idee ist da zum Beispiel auch, f�r die Kinder eine Wunschbox einzurichten (man nehme eine leere Kleenex-Box aus Pappe und beklebe sie ...), in die die Kinder Unterrichtsw�nsche per Zettel einwerfen k�nnen. Eltern d�rfen sie dabei auch unterst�tzen - gerade bei den ABC-Sch�tzen. Hierbei kann es durchaus auch um spezielle Dinge gehen, die die Kinder besonders interessieren und sogar die vom Lehrplan sowieso vorgesehenen Unterrichtsthemen bereichern k�nnen. Davon abgesehen ist im Lehrplan auch ein bestimmtes Kontingent an sogenannten freigestaltbaren Stunden festgeschrieben.
Kleine Spiele zwischendurch dienen ebenso hervorragend zur Auflockerung, Entspannung oder zur Konzentrationsf�rderung. Hierbei kann man Kinder z.B. gezielt aktivieren, wenn sie m�de werden oder der Lehrer kann sie auch in die Stille f�hren, um die Aufmerksamkeit zu erh�hen bzw. den Energielevel im Unterricht zu regulieren.
Dazu mal ein weiterer kleiner Buchtipp:
"Methodenvielfalt im Unterricht - Mit Lust stressarm und effektiv lernen"
Ansonsten sei jedem, der mit Kindern umgeht, besonders ans Herz zu legen:
Probleme immer am Verhalten, NIEMALS am Kind selbst festmachen !!!!!!!!
Sonst haut man den Kindern die Energie raus! Aus der Physik oder auch aus dem Qigong/ Tai Chi wissen wir, dass wir Energie lenken oder umwandeln k�nnen. Alles, was ist, besitzt eine Energie - das hei�t: Materie wie Nichtmaterie, das hei�t: Gedanken, b�se Blicke, kochendes Wasser usw. besitzt eine Energie.
So ist es wichtig, dass, wenn sich ein Kind nicht so verhalten hat, wie man es gern h�tte, dass Kind dann in GEEIGNETER WEISE und insbesondere KONKRET auf sein Verhalten hin ansprechen und KLAR formulieren, was man erwartet. Zeigt das Kind nach einer gewissen Zeit das gew�nschte Verhalten: UNBEDINGT LOBEN. Tritt das gew�nschte Verhalten nicht ein, geeignete KONSEQUENZEN aufzeigen und auch einsetzen! So lernt das Kind, dass es sein Verhalten selbst korrigieren kann oder ggf. eben mit einer zur Sache passenden Konsequenz rechnen muss. Auf diese Art und Weise muss das Kind auch nicht mehr glauben, dass es selbst nicht O.K. ist, sondern eben sein Verhalten nicht O.K. ist.
Verstehst Du/ versteht ihr den Unterschied ?
Mache ich nun k�nftig den Tadel am Verhalten des Kindes fest, lenke ich damit die Aufmerksamkeit, die Energie auf das Verhalten und nicht auf die Pers�nlichkeit des Kindes. Somit nimmt diese auch keinen Schaden. Das Kind kann in seiner Pers�nlichkeit wachsen, sich entwickeln und entfalten. Schreie ich es an oder sage: "Du bist b�se!", "Du kannst das sowieso nicht!" oder gar "Aus Dir wird eh' nichts, wenn Du Dich nicht benehmen kannst!" ... dann trifft es das Kind unmittelbar im Wesenskern, in seiner Pers�nlichkeit. Geschehen solche Dinge �fter, dann wird das Kind st�ndig kleinen "Mikrotraumen" ausgesetzt. Ob ein solches Kind mal ein starkes Selbstbewusstsein besitzt ?? Ich glaube: NEIN !
Nicht die Kinder sind f�r Chaos im Unterricht verantwortlich, sondern der ausgebildete P�dagoge! Bin ich nerv�s, unruhig oder gereizt, �bertrage ich das auf das Kind/ die Kinder und es kommt dann recht schnell zu einer sich aufschaukelnden Stimmungsspirale. Jeder, der Kinder hat, wird sich bestimmt noch daran erinnern, dass kleine Babys automatisch unruhig werden, wenn man als Elternteil Unruhe ausstrahlt. Selbst bei uns Erwachsenen verh�lt es sich nicht anders: habe ich einen Unruhegeist st�ndig neben mir, macht mich das irgendwann auch nerv�s und ich sage vielleicht dann zum anderen: "Also, Dein Hin- und Herlaufen macht mich vielleicht kyrre ...!" Ein Kind erkennt solch ein Ausl�serverhalten noch nicht, ob durch sich selbst oder durch andere Kinder oder Lehrer verursacht.
Also, �bertrage ich beruhigende Energie auf das Kind, lenke ich die Aufmerksamkeit gezielt dahin, wohin ich sie hinhaben will, werde ich Erfolg haben. Erkenne ich, dass ein Kind damit gerade �berfordert ist, muss ich es erst wieder in einen Zustand versetzen, in dem es dann in der Lage ist, das gew�nschte Verhalten zu zeigen.
Und glaubt mir, bei Ehepartnern funktioniert das Prinzip genauso ... *grins*
Ansonsten h�tte ich hier noch eine kleine Checkliste f�r Lehrer anzubieten:
Was ist guter Unterricht ?
1. Die f�nf Qualit�tsverderber:
- zu h�ufiger und langweiliger Frontalunterricht
- Methodenarmut
- Unterrichtsstoff nur um des Stoffes willen
- �bertriebener Leistungsdruck
- zu schnelle/ zu langsame Vorgehensweise
2. Die f�nf Interessantmacher:
- Methodenvielfalt
- aktive Sch�ler (selbst tun !)
- gute, d.h. auch positive Arbeitsatmosph�re
- pers�nlichkeitsbildender Anspruch (siehe auch in Richtung ganzheitliches Lernen)
- angemessnes fachliches Niveau/ Binnendifferenzierung
3. Und guter Unterricht ist letztendlich ...
- eine interessante Veranstaltung
- mit klaren Regeln/ Ritualen*
- in der Lehrer UND Sch�ler Spa� haben
- und auf der fachlichen wie pers�nlichen Ebene
- gut zusammenarbeiten
- um m�glichst nachhaltige Lernerfahrungen zu sammeln.
* Stichwort Regeln/ Rituale: diese sollte eine Lehrerin unbedingt einf�hren und das bereits von Anfang an und vor allem: gemeinsam mit den Sch�lern !! V�reinbarte Regeln sollten dann f�r alle sichtbar in der Klasse h�ngen, einhaltbar sein und eingehalten bzw. von den Kindern mitgetragen werden. Eine Erwartungsabfrage von Lehrern UND Sch�lern w�re da im Vorfeld eine gute Basis bzw. das gemeinsame Zusammentragen, warum z.B. feste Regeln wichtig sind ! Das kann man ganz gut mit einer Plakatwand machen ... eine f�r Lehrer, eine f�r Sch�ler.
Es lohnt sich als Lehrer auch, sich eine Checkliste zum Umgang mit "St�rungen im Unterricht" zuzulegen. Mit ein paar Klicks im Internet (�ber Suchmaschine" findet man zu diesem Thema auch einiges. Wichtig ist, dass die Auswahl der Ma�nahmen zu einem selber, zur Klassenstruktur, zum Alter der Kinder, zum Verhalten, zum Lernstand passen und die Rahmenbedingungen ber�cksichtigen.
Kennst Du/ kennt ihr das Lied "Sind so kleine H�nde" von Bettina Wegner ??
... ist etwas zum Nachdenken!
Es freut mich nun, wenn ich Dir/ Euch ein wenig damit weiter helfen konnte.
Einen sch�nen Abend Dir, liebe Conny und nat�rlich allen anderen Lesern!
Herzliche Gr��e von Winija.
MatthiasW
16.09.2005, 08:11
Hallo zusammen!
in der Zeitschrift f�r Heilp�dagogik, Ausgabe 8, 2005 ist ein sehr interessanter Artikel zu Lateralit�ten und Lerndisposition erschienen.
August Bergmann (Sprachheillehrer in Hamburg) beschreibt in seinem Artikel die Verteilung der Dominanzen
- Hemisph�re (welcher Gehirnh�lfte die dominante ist(siehe Sattler und andere) Denkstruktur usw.)
- Hand (nicht die Schreibhand sonder Handpreferenz)
- Auge
- Ohr
- Fu�
Leider ist hat er seine Statistik nicht auch noch nach M�dchen und Jungen unterteilt, schade, denn linksh�ndige M�dchen k�nnen die Umschulungsfolgen anscheinend besser kompensieren und ev. auch den f�r die linke Hemisph�re dargebotenen Unterrichtsstoff besser aufnehmen als linksh�ndige Jungen.
Er beschreibt die Dominanz verteilung an Grund-, Haupt-, Realschulen und an Gymnasien.
Grundschule (124 untersuchten Grundsch�lern): Bei den Grundsch�lern stellte er eine sehr ausgewogen Verteilung der Dominazen in den einzelnen Bereichen siehe oben fest. Sie schwankt um 50%. (Anmerkung: Erst nach der Grundschule, die ja fast alle Sch�ler besuchen, findet eine Selektion und Verteilung auf die weiterf�hrenden Schulen statt.)
Haupt- und Realschulen (150 Sch�ler), bei 48,66% stellte er eine linke dominate Hemisph�re fest, dies ist ein Hinwei� auf weniger Rechtsh�nder als Linksh�nder an Haupr- und Realschulen.
F�rderschule (179 Sch�ler), hier stellte er bei 60,89% eine dominate rechte Hemisph�re fest. Demnach m�ssten wesendlich mehr Links- als Rechtsh�nder an einer F�rderschule anzutreffen sein.
Gymnasium (155 Sch�ler), bei den Gymnasiasten stellt er ein umgekehrtes Verh�ltnis zur F�rterschule fest. 59,35% der Sch�ler sind linksh�misph�risch Dominant.
Mit er linken Hand schrieben von den 608 �berpr�ften Sch�lern nur 7 %. Demnach m�ssten ca 43% umgeschulte Linksh�nder sein.
Nehme ich nun die prim�r und sekunder Folgen (siehe Sattler), die durch eine Umschulung der H�ndigkeit auftreten k�nnen und vergleiche sie mit den Problemen der auff�lligen Sch�ler, dann liegt die Problematik klar auf der Hand, dann wei� ich welches Thema an erster Stelle in Konferenzen, Fortbildungen, Ausbildung und F�rderung an Schule gearbeitet werden m�sste.
Herr Bergmann wirft die Frage auf ob das auf die linke Hemisph�re ausgerichtete Schulsystem, Darbietung des Unterrichtsstoffes, Art der Vermittlung, Empfehlung der Lernmethoden und und und Linksh�nder benachteidigen.
Vereinfacht gesagt, denken Linksh�nder und nehmen anders wahr als Rechtsh�nder. Wenn dies in der Schule nicht ber�cksichtigt wird, grenzen wir Linksh�nder aus.
Die Folgen wurden in den letzten Beitr�gen hier im Forum sehr plastisch geschildert. Hier auch nochmal meinen Dank an Tilmann, seine Selbstbeobachtung kann ich aus eigener Erfahrung und der Beobachtung meiner eigenen linksh�ndigen Kinder nur best�tigen.
Wie weit gehen nun die einzelnen Schulformen auf die Wahrnehmungs- und Lernstrucktur der Linksh�nder ein?
Hier ist sicher festzustellen, das dies an Grundschulen weit h�ufiger geschieht als an den weiterf�hrenden Schulen.
In seinem Artikel geht Herr Bergmann auf die unterschiedliche Arbeitsweise der beiden Hemisph�ren ein.
Aus der kurz ZUsammenfassung:
"In der Untersuchung wird aufgezeigt, wie die Dominazverteilung in den verschiedenen Schularten aussieht und wie ein Lehrer, der die Dominanzen seiner Sch�ler kennt, diesen helfen kann, ihre Anlagen besser zu nutzen."
Anmerkung:
Aus meiner Sicht m�sste ein Linksh�nder rechtshemisph�risch, linksh�ndig, links�ugig, linksf��ig und linksh�rig sein.
Aus diesem Grund haben wir in M�nster die Sportgruppe f�r linksh�ndige Kinder ins Leben gerufen um die linksh�ndigen Kinder entsprechend nicht nur bei der H�ndigkeit (R�ckschulung der Schreibhand) zuf�rdern.
Sieht ein linksh�ndiges Kind mit dem rechten Auge, oder h�rt es mehr mit dem rechten Ohr oder schie�t es mit dem rechten Fu�, ist es meiner Meinung nach zu einer St�rung in der Dominanazentfaltung gekommen. Auch hier m�sste eine R�ckachulung auf die Dominante Seite, �hnlich einer R�ckschulung wie bei der Schreibhand erfolgen.
Gru� Matthias
Hallo!
Anmerkung:
Aus meiner Sicht m�sste ein Linksh�nder rechtshemisph�risch, linksh�ndig, links�ugig, linksf��ig und linksh�rig sein.
Hmmm.... warum meinst du das? Gibt es Untersuchungen dazu? Und was k�nnte die Ursache sein, wenn es doch anders ist?
Mein Sohn (LH) ist in der Ergotherapie gr�ndlich getestet worden, u.a. auch auf die Lateralit�t.
Hand und Ohr sind Links, Auge und Fu� rechts. Er ist nie umgeschult gewesen.
Meine Tochter dagegen ist RH und hat ein dominantes rechtes Ohr, Auge und Fu� dagegen sind links.
Beide gelten �brigens als ADS Kinder, daher die Ergo...
Nachdem was ich in Selbstbeobachtung festgestellt haben, ist es bei mir genau so, Hand und Ohr rechts, Auge und Fu� links. Scheint also in der Familie zu liegen.
Das d�rfte auch erkl�ren, warum ich im Sport immer mit dem linken Bein abspringen wollte. Da ich aber RH bin und der Lehrer der Meinung war RH sind automatisch auch Rechtsf��er, wurde mit immer die andere Seite angeraten, so lange bis ich meinem eigenen Gef�hl nicht mehr trauen konnte.
Interessanterweise kann ich viele, was sonst fast nur LH k�nnen, fl�sig Spielgeschrift schreiben, kopfstehende Spielgelschrift, ja selbst mit links kann ich einigerma�en leserlich schreiben, aber es f�rhlt sich nicht wirklich "richtig" an. Vielleicht ist mein Gehirn durch die gekreuzte Lateralit�t in solchen Sachen einfach flexibler.
Auch von den "typischen LH-Eigenschaften" treffen einige auf mich zu, allerdings war da nie ein "AHA, ich bin wohl doch LH" Erlebnis...
Aus diesem Grund haben wir in M�nster die Sportgruppe f�r linksh�ndige Kinder ins Leben gerufen um die linksh�ndigen Kinder entsprechend nicht nur bei der H�ndigkeit (R�ckschulung der Schreibhand) zuf�rdern.
Sieht ein linksh�ndiges Kind mit dem rechten Auge, oder h�rt es mehr mit dem rechten Ohr oder schie�t es mit dem rechten Fu�, ist es meiner Meinung nach zu einer St�rung in der Dominanazentfaltung gekommen. Auch hier m�sste eine R�ckachulung auf die Dominante Seite, �hnlich einer R�ckschulung wie bei der Schreibhand erfolgen.
Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Wenn ein Kind mit gekreuzter Lateralit�t nun dazu gebracht wird, mit dem linken Bein zu springen statt mit dem eigentlich dominanten rechten, ist das doch auch ein Eingriff, eine Umschulung...
Wie soll ich meine Kinder denn dazu bringen, daas andere Auge, und den anderen Fu� als dominat zu benutzen? Hmmm... mir w�re es ehrlich gesagt zu gewagt, hier einzugreifen, vor allem, ohne vorher eine ausgiebige Dominaz-Testung zu machen.
Tsch��, Tine
MatthiasW
20.09.2005, 09:27
Hallo Tine,
Ich bin kein Biologe oder Arzt (Bitte berichtigen, wenn ich was Falsches schreiben sollte), aber so wie ich den Aufbau des Nervensystems beim Menschen verstanden habe, gibt es auf jeder Korperseite zwei Nervenstr�nge. Einen dicken, der von der gegen�berliegenden Hemisph�re ausgeht und einen jeweils einen d�nnen Nervenstrang, der von der linken Hemisph�re in die linke K�rperseite und einen von der rechten Hemisph�re in die rechte K�rperseite gehen.
Diese Konstellation schlie�t eine gekreuzte Lateralit�t aus, denn dann m�sste es bei den dicken Nervenstr�ngen ja kreuz und quer gehen.
>Mein Sohn (LH) ist in der Ergotherapie gr�ndlich getestet worden, u.a. auch auf die Lateralit�t.
Auf die Lateralit�t, oder wie er zu dem Testzeitpunkt mit Hand, Ohr, Auge Fu� agiert, das ist ein gro�er Unterschied.
Bei den H�nden kennen wir das Problem der Umschulung. Komisch, bei den F��en, Augen und Ohren soll es auf einmal nicht mehr gelten? Da wird das, was wir an Bewegungsaktionen sehen, als Lateralit�t festgeschrieben.
>Hand und Ohr sind Links, Auge und Fu� rechts. Er ist nie umgeschult gewesen.
Gab es w�hrend der Schwangeschaft und Geburt Komplikationen?
Ist mit Auge und Ohr immer alles in Ordnung gewesen?
>Meine Tochter dagegen ist RH und hat ein dominantes rechtes Ohr, Auge und Fu� dagegen sind links.
Siehe oben!
>Beide gelten �brigens als ADS Kinder, daher die Ergo...
Wundert mich nicht!
Vergleiche mal die prim�ren und sekund�ren Umschulungsfolgen nach Frau Dr. Sattler und die Liste der ber�hmten Linksh�nder mit den Merkmalen f�r ADS und der Liste der Leute die ADS haben sollen oder gehabt haben.
Auf mich als um- und r�ckgeschulter Linksh�nder treffen die Merkmal auch zu.
Ich kenne �berigens keinen Linksh�nder, der obwohl er mit der linken Hand schreibt, nicht doch bei der einen und anderen T�tigkeit umgeschult wurde.
Jede Umschulung, egal wie umfangreich, von welcher Dauer und Intensit�t f�hrt zu einer St�rung, deren Umfang sehr unterschiedlich ausfallen und nicht vorhersehbar ist.
>Nachdem was ich in Selbstbeobachtung festgestellt haben, ist es bei mir genau so, Hand und Ohr rechts, Auge und Fu� links. Scheint also in der Familie zu liegen.
Das es in deiner Familie zu Umschulungen gekommen ist w�rde ich sofort bejahen.
Womit ich aber keine Schuldzuweisung ausspreche, in der Art einer bewussten Umschulung, so nach dem Motto: "In unserer Familie ist es Tradition, das mit der rechten Hand ... ."
Vielmehr vermute ich eine unbewusste, ev. durch Komplikation w�hrend der Geburt hervorgerufen Umschulung, die zu einem Gebrauch der nicht dominanten Seite f�hrte.
>Das d�rfte auch erkl�ren, warum ich im Sport immer mit dem linken Bein abspringen wollte. Da ich aber RH bin und der Lehrer der Meinung war RH sind automatisch auch Rechtsf��er, wurde mit immer die andere Seite angeraten, so lange bis ich meinem eigenen Gef�hl nicht mehr trauen konnte.
Gerade im Sport werden Bewegungsabl�ufe viel durch Vorbilder (gute sportliche Sch�ler) �bernommen. Die linksh�ndigen Sportstudentinnen, die sich als �bungsleiterinnen f�r unser Sportgruppe f�r linksh�ndige Kinder vorstellten, erz�hlten mit �bereinstimmend von ihren Problemen im Sportuntericht und das sie keine Hilfestellungen erfahren haben, sondern sich alles selbst erarbeiten mussten (Jedesmal musste das "Rad" neu erfunden werden, das macht doch keinen Sinn!).
>Interessanterweise kann ich viele, was sonst fast nur LH k�nnen, fl�sig Spielgeschrift schreiben, kopfstehende Spielgelschrift, ja selbst mit links kann ich einigerma�en leserlich schreiben, aber es f�rhlt sich nicht wirklich "richtig" an. Vielleicht ist mein Gehirn durch die gekreuzte Lateralit�t in solchen Sachen einfach flexibler.
Das glaube ich nicht.
Erstens gibt es einen Unterschied zwischen dem Gehirn von einer Frau und einem Mann (Ich will hier nicht bewerten, so nach dem Motte: Das eine ist besser als ... .).
Frauen k�nnen eine Umschulung wohl erst einmal besser kompensiern, was aber nicht hei�t, das auch sie unter Umschulungsfolgen, siehe Sattler, leiden.
Zweitens muss frau/mann nicht gleich eine Erleichterung beim Schreiben mit der linken Hand (das f�hlt sich richtig an) sp�ren, wenn dem so w�re w�rde sich ja ein Kind nicht aus eigenen St�cken umschulen, denn dann w�rde der Selbsterhaltungswille des Kindes ja das Kind dazu bewegen mit der dominanten Hand zu schreiben.
>Auch von den "typischen LH-Eigenschaften" treffen einige auf mich zu, allerdings war da nie ein "AHA, ich bin wohl doch LH" Erlebnis...
Sich vorzustellen, dass die Probleme, die ich mit mir herum schleppe durch eine Umschulung auf die nicht dominante Seite hervorgerufen wurden, l�sten bei mir erst eine gro�e Trauer, dann eine gro�e Wut auf die Gesellschaft aus und endeten in der Erkenntnis, dass ich es wahrscheinlich nicht mehr erleben werde, dass meine Enkelkinder, wenn ich mal welche haben werde, in einer Gesellschaft aufwachsen, in der Links- und Rechtsh�nder gleicherma�en gef�rdert werden.
Nicht nur h�ndigkeits-, sondern auch h�misph�rengerecht.
Aber ich werde alles in meiner Macht stehende tun um dazu beizutragen das Linksh�nder h�ndigkeitsgerecht gef�rdert werden.
Viel leichter ist es dagegen, wie es die ADS-Liega propagiert, darauf zu bauen, dass die St�rungen wohl vererbt werden, was hei�en w�rde, dass bis zu 50% der Bev�lkerung durch eine Erbkrankheit belastet sind, die man nicht beseitigen, aber durch ein Medikament deckeln kann.
Das ist ein riesiger Markt, da wird viel Geld von der Industrie in die Werbung gesteckt. Schon mal �berlegt, wer an der Linksh�ndigkeit verdienen w�rde, keiner!
Wenn von Anfang an H�ndigkeitsgerecht gef�rdert w�rde, m�sste es alles f�r Links- und Rechtsh�nder geben, dann m��sste es in einem Orchester m�glich sein, das LH-Geriger neben RH-Geigern stehen, das es in jedem musikalischen Schulungsraum ein LH-Klavier und ein RH-Klavier steht, das jeder PC mit einer LH- und einer RH-Maus ausgestattet ist, dass die Tsataturen f�r LH und RH gleicherma�en umgestaltet werden, das ich endlich im Baumarkt eine Kreiss�ge und Bohrmaschine f�r Linksh�nder kaufen kann, das die T�ren (Fluchtwege) so gestaltet sind das ich mich als Linksh�nder auch sicher f�hle usw.
Das w�rde bedeuten, dass die Gesellschaft f�r die Umschulungsfolgen und deren Behebung aufkommen, dass die Kinder und Erwachsenen der eigenen Gesundheit wegen sich r�ckschulen und pr�ventiv Gearbeitet werden m�sste.
Da ist es einfacher zu sagen: Wir schulen doch nicht mehr um!
Und wenn es doch mal passiert, dann ist das Kind selbst schult. Und wenn das Kind selbst es so wollte, dann muss es auch selbst sehen wie es klar kommt.
>>Sieht ein linksh�ndiges Kind mit dem rechten Auge, oder h�rt es mehr mit dem rechten Ohr oder schie�t es mit dem rechten Fu�, ist es meiner Meinung nach zu einer St�rung in der Dominanazentfaltung gekommen. Auch hier m�sste eine R�ckachulung auf die Dominante Seite, �hnlich einer R�ckschulung wie bei der Schreibhand erfolgen.
>Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Wenn ein Kind mit gekreuzter Lateralit�t nun dazu gebracht wird, mit dem linken Bein zu springen statt mit dem eigentlich dominanten rechten, ist das doch auch ein Eingriff, eine Umschulung...
Siehe oben!!!!
>Wie soll ich meine Kinder denn dazu bringen, daas andere Auge, und den anderen Fu� als dominat zu benutzen?
Das mit dem Fu� ist aus meiner Sicht genau so wie es bei der R�ckschulung der Hand schon durchgef�hrt wird.
In unserer Sportgruppe zeigen wir den Kindern wie sie abspringen, auf eine gro�en Kasten steigen, die F��e beim Werfen stellen oder mit dem linken Fu� schie�en, auf dem Roller oder Skateboard fahren oder mit dem linken Fu� Etwas unbekanntes ertasten sollen.
Mit dem R�ckschulen bei den Augen habe ich noch keine Erfahrungen sammeln k�nnen. Aber auch hier sollte geforscht werden. Und Berichte von Erwachsene, die �ber Ver�nderungen bei den Augen w�hrend der R�ckschulungsphase berichten zusammengetragen und ausgewertet werden.
>Hmmm... mir w�re es ehrlich gesagt zu gewagt, hier einzugreifen, vor allem, ohne vorher eine ausgiebige Dominaz-Testung zu machen.
Ich denke die Dominaz-Testung hast du machen lassen, oder habe ich dich falsch verstanden?
Liebe Tine,
ich habe mir einen Vortrag �ber ADS, vorgetragen von zwei Kinderpsychologen/�rzten angeh�rt. Zum Schuss stellte ich die Frage: Inwieweit die H�ndigkeit ( Frage nach der Umschulung der H�ndigkeit) in der Diagnostik von ADS eine Rolle spielt (ber�cksichtigt wird).
Ich bekam folgende Antwort: Spielt keine Rolle und heute w�rde doch kein Kind mehr Umgeschult, au�erdem h�tten auch Erwachsene ADS.
Ich fragte weiter, ob die �rzte sschon mal etwas von Frau Dr. Sattler geh�rt h�tten?
Antwort: Den Namen h�tten sie schonmal geh�rt.
Ich fragte, ob sie sich mit dem Themen, die Frau Dr. Sattler in ihren B�chern zum Thema Linksh�nder und Umschulung ver�ffendlicht hat, auseinandergesetzt h�tten.
Antwort: Nein.
Gut das waren jetzt nur zwei �rzte in der Fragerunde nach einem Vortrag, aber ein weiterer Psychologe, der mit erwachsenen ADS-lern arbeitet �u�erte sich �hnlich.
Liebe Gr��e
Matthias
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