Vollst�ndige Version anzeigen : Alles halb so wild
Karoline
17.01.2002, 13:42
Hallo liebes Forum,
habe heute die Seite entdeckt und ein bissl gelesen. Ehrlich gesagt, wundere ich mich etwas dar�ber, da� man um das Linksh�nder-Sein doch so viel "Aufhebens" macht. Von wegen entsprechende Dinge kaufen f�r die Kinder oder Sorgen darum machen etc...
Ich selber bin Linksh�nderin und hatte kaum Probleme. Als Kind habe ich �fter die Schere verkantet, aber als ich dann eine Linksh�nderschere bekam, hab ich die verkantet, weil ich mich mittlerweile an das Schneiden mit einer "normalen" Schere gew�hnt hatte. Auch an das Schreiben (auch mit Tinte) habe ich mich schnell gew�hnt und habe kaum etwas verschmiert o.�. Ansonsten hatte ich NIE irgendein spezielles Produkt f�r Linksh�nder und hatte auch NIE gr��ere Probleme. Das einzige, was seltsam aussieht und auch etwas kompliziert ist, ist das Bedienen einer Suppenkelle, aber auch daran gew�hnt man sich.
Ich pers�nlich finde es auch �berhaupt nicht schlimm, mit Rechtsh�nder-Produkten umgehen zu lernen. Denn erstens hat nicht jeder in seinem Haushalt extra Linksh�nderprodukte (das hie�e, au�erhalb von zu Hause w�re man irgendwie aufgeschmissen) und zweitens kann man sich an alles gew�hnen, ohne da� es ein Krampf ist. Jedenfalls ging es mir so.
Liebe Gr��e
Karoline
Kirstin Krap
17.01.2002, 14:29
Als Antwort auf: <a href="680.htm">Alles halb so wild</a> geschrieben von Karoline am 17. Januar 2002 13:42:24:
hallo Karoline,
endlich mal ein Beitrag, der mir so richtig aus dem Herzen spricht. Leider ist dies aber mittlerweile ein recht militantes Linksh�nderforum geworden - dies ist auch einer der Gr�nde, warum ich pers�nlich ans Aufgeben denke. Jeder, der hier andeutet, man k�nne sich auch anpassen und es sei nicht unbedingt n�tig, alle m�glichen (Haushalts-)Ger�te doppelt zu kaufen, bekommt erst mal zu h�ren, es k�nne nicht angehen, dass man sich als Linksh�nder unterdr�cken l�sst. Gleichberechtigung ist das gro�e Schlagwort. Manchmal habe ich den Eindruck, ich bin hier von einigen "Alice Schwarzer der Linksh�nder" umgeben....Naja, ist irgendwie nicht mehr "mein" Forum.
ich denke auch, man soll Kinder zu nichts zwingen, aber man soll sie auch nciht davon zur�ckhalten, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Denn wer wei�, wenn man immeralles nur mit links macht, steht man eines Tages vielleicht doch vor einem Riesen-Problem. Sei es, dass man die linke Hand verletzt oder dass - aus welchen Gr�nden auch immer - man nicht mehr in seiner gewohnten Umgebung ist. Da bin ich doch lieber jemand, der es vielleicht nicht in jeder Hinsicht perfekt macht, daf�r aber alles mit links <b>und</b> rechts kann....
Kirstin
Dr. Noll
17.01.2002, 19:24
Als Antwort auf: <a href="680.htm">Alles halb so wild</a> geschrieben von Karoline am 17. Januar 2002 13:42:24:
Hallo,
nat�rlich sollte man allein der H�ndigkeit wegen kein Aufheben machen.
Andererseits f�hrt die total rechtsh�ndige Welt schon zu Benachteiligungen der Linksh�nder, die schlimmste ist die Umschulung beim Schreiben, von der Sie ja Gott sei Dank verschont blieben.
Aber es gibt noch zahlreiche weitere Nachteile, vor allem im Bereich der Arbeitswelt (alles rechts angeordnet), wo manch ein Linksh�nder tats�chlich nicht arbeiten kann und erh�hten Unfallgefahren ausgesetzt ist.
Oder dass ein linksh�ndiger Zahnarzt Riesensummen ausgeben muss, wenn er seiner nat�rlichen dominanten Hand den Vorzug gibt, weil Extraanfertigungen f�r Linksh�nder nun mal teurer sind. Da gibt es noch viele Beispiele.
So sollte man schon der Umwelt klar machen, dass es Linksh�nder (und nicht zu wenige !) gibt, und ein Anfang ist es, nach Linksh�nderprodukten zu verlangen. Wobei die bessere L�sung in meinen Augen Beidh�nderprodukte w�ren, was technisch fast immer m�glich ist. Warum, um Ihren Fall aufzugreifen, nicht eine Suppenkelle mit 2 Ausgie�ern ?
Mir macht es �brigens immer heimliches Vergn�gen, Rechtsh�nder mit meinem Linksh�nder-Korkenzieher oder Dosen�ffner hantieren zu sehen - echt zum Schmunzeln. Und man kann sehen, wie das aussieht, wenn man nicht, wie beispielsweise Sie, ein ganzes Leben bereits �ben konnte...
Mfg
Dr. Noll
Als Antwort auf: <a href="681.htm">Re: Alles halb so wild</a> geschrieben von ***** am 17. Januar 2002 14:29:56:
>hallo Karoline,
>endlich mal ein Beitrag, der mir so richtig aus dem Herzen spricht. Leider ist dies aber mittlerweile ein recht militantes Linksh�nderforum geworden - dies ist auch einer der Gr�nde, warum ich pers�nlich ans Aufgeben denke. Jeder, der hier andeutet, man k�nne sich auch anpassen und es sei nicht unbedingt n�tig, alle m�glichen (Haushalts-)Ger�te doppelt zu kaufen, bekommt erst mal zu h�ren, es k�nne nicht angehen, dass man sich als Linksh�nder unterdr�cken l�sst. Gleichberechtigung ist das gro�e Schlagwort. Manchmal habe ich den Eindruck, ich bin hier von einigen "Alice Schwarzer der Linksh�nder" umgeben....Naja, ist irgendwie nicht mehr "mein" Forum.
>ich denke auch, man soll Kinder zu nichts zwingen, aber man soll sie auch nciht davon zur�ckhalten, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Denn wer wei�, wenn man immeralles nur mit links macht, steht man eines Tages vielleicht doch vor einem Riesen-Problem. Sei es, dass man die linke Hand verletzt oder dass - aus welchen Gr�nden auch immer - man nicht mehr in seiner gewohnten Umgebung ist. Da bin ich doch lieber jemand, der es vielleicht nicht in jeder Hinsicht perfekt macht, daf�r aber alles mit links <b>und</b> rechts kann....
>
Hallo,
ich m�chte mich - �ber einen l�ngeren Zeitraum nur "stillschweigende" Mitleserin doch auch mal zu Wort melden.
Ein Forum begr�ndet sich doch normalerweise darin, da� man in einem bestimmten Thema Handlungs- bzw. Diskussionsbedarf sieht, oder nicht?
Gut, sicherlich hat sich die "Richtung" dieses Forums etwas ge�ndert (und hoffentlich auch f�r die Zukunft erweitert).
N�mlich, da� sich (militante?) umgeschulte Linksh�nder mit ihren sicherlich mehr als weniger daraus resultierenden Problemen zu Wort melden.
Bzw. kompetente Personen, die Erfahrungen mit den Problemen ebendieser haben.
Viele Gr��e, Mirjam
Als Antwort auf: Alles halb so wild 18. Januar 2002 00:47:12:
Hallo Zusammen,
mitunter erscheint mir das Forum in letzter Zeit auch etwas radikal (als militant w�rde ich es nicht bezeichnen, da die Waffengewalt fehlt).
Wiederum denke ich aber - und dies wird mir im t�glichen Leben auch immer wieder bewu�t, wenn ich sehe, wie ungleich die Behandlung der Linksh�ndigkeit ist (Umschulung/Vorurteile...)- dass man manchmal mitunter zu radikalen Mitteln greifen mu�, um auf sich aufmerksam zu machen bzw. eine kontroverse Diskusion in gang zu setzen, oder einfach zum Nachdenken anzuregen.
Nat�rlich sollte sich dies aber mehr auf die direkte Umwelt beziehen.
Jedoch betrachte ich dieses Linksh�nderforum weiterhin als Diskusionsforum in dem der Meinungsaustausch zu den unterschiedlichsten Themen/Meinungen/Erlebnissen gestattet sein sollte und es ist f�r mich zu einer Einrichtung geworden, die nicht mehr missen m�chte.
Es sollte halt grunds�tzlich unterlassen werden, zu versuchen, jemanden seine Meinung aufzuzw�ngen. Die Meinungen sind oft so verschieden, wie die Welt bunt ist und manchmal gibt es eben mehrere Wahrheiten. Allerdings darf eins dabei nicht au�er acht gelassen werden: eine Umschulung der H�ndigkeit ruft unweigerlich St�rungen hervor und sollte vermieden werden!
Und hierrin sehe ich mitunter auch eine Aufgabe von diesem Forum: n�mlich, die Aufkl�rung zur Vermeidung der Umschulung der H�ndigkeit.
Olli
Karoline
18.01.2002, 13:09
Als Antwort auf: <a href="683.htm">Re: Alles halb so wild</a> geschrieben von Dr.Noll am 17. Januar 2002 19:24:17:
Hallo Herr Dr. Noll,
sicher wird es Linksh�nder geben, die mehr bzw. weniger Probleme mit den Rechtsprodukten haben. Wie gesagt, ich habe ausschlie�lich Rechtsh�nderprodukte zu Hause und komme hervorragend damit zurecht (auch mit meiner Suppenkelle ;-)). Und ich bin auch ihrer Meinung, da� man die Leute ruhig darauf aufmerksam machen kann, dass es viele Linksh�nder gibt. Was ich allerdings nicht notwendig finde, ist ein "Sich-Aufdr�ngen" bzw. ein extra betontes Stellungnehmen o.�. (wei� nicht so genau, wie ich das ausdr�cken soll, hoffe, ich werde verstanden). Das kommt mir ein bi�chen so vor, als w�rde man sich als Linksh�nder bewu�t in eine Ecke stellen (und zwar selber, nicht durch andere!). Ich habe mich niemals diskriminiert gef�hlt und hatte auch nie das Bed�rfnis, mich rechtfertigen oder verteidigen zu m�ssen oder irgendjemandem bewu�t klar machen zu m�ssen, da� ich Linksh�nderin bin. Manchen Leuten ist es sogar jahrelang gar nicht aufgefallen und irgendwann haben sie mich mal bewu�t schreiben sehen und meinten ganz erstaunt: "Ach, du bis Linksh�nderin? Wu�te ich ja gar nicht."
Ich denke, wir Linksh�nder m�ssen uns wegen nichts rechtfertigen. Und ich mu� nicht, nur um die Leute auf das "Ph�nomen" Linksh�ndigkeit aufmerksam zu machen, entsprechende Produkte kaufen oder mit einem Schild durch die Stra�e rennen:" Gleichstellung f�r Linksh�nder" oder so (ok, das meine ich jetzt etwas �berzogen). Diejenigen, die mit den Linksh�nder-Produkten besser zurecht kommen, sollen sie kaufen, aber eben nur, weil sie besser damit zurecht kommen und nicht, um irgendwas zu beweisen. Haben wir n�tig, irgendwas zu beweisen? Ich finde nicht.
Liebe Gr��e
Karoline
Als Antwort auf: <a href="689.htm">Re: Alles halb so wild</a> geschrieben von Olli am 18. Januar 2002 01:47:32:
>Hallo,
in letzter Zeit habe ich (r�ckgeschulte Linksh�nderin) auch oft beim Lesen der Beitr�ge ein wenig den Kopf gesch�ttelt, da sich meiner Meinung nach gerade die Diskussion �ber Gegenst�nde f�r Linksh�nder ziemlich zugespitzt hatte.
Ich finde es reichlich verfr�ht, f�r fast alles (Fotoapparate :-), nicht nur f�r die gebr�uchlichsten bzw.gef�hrlichsten Werkzeuge zwei Ausf�hrungen zu verlangen.
La�t uns doch erstmal die Schar potientieller K�ufer vergr��ern, in dem wir daf�r sorgen, da� Kinder nicht umerzogen werden.
Und das k�nnen wir, indem wir immer wieder Eltern, Lehrer, Kinder�rzte auf die Problematik ansprechen.
Ideal w�re auch, wenn man nicht nur bei der Schule stehen bleibt, sondern sich auch um die Berufsausbildung k�mmert. Wieviele Berufe k�nnen Linksh�nder nicht oder nur schlecht aus�ben, weil die Arbeitsger�te nur f�r Rechtsh�nder oder f�r Linksh�nder zu teuer sind?
Wie w�re es z.B. mit finanzieller F�rderung f�r jeden Arbeitgeber, der einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz linksh�ndergerecht ausstattet?
Leider h�rt man von Vereinen oder gar Politikern, die sich um so etwas k�mmern, kaum was.
Kennt jemand in Mecklenburg oder Schleswig-Holstein so einen Verein?
Um selbst einen zu gr�nden, fehlen mir die Zeit und die 30% Energie, die ich trotz R�ckschulung immer noch mehr verbrauche.
Sch�nes Wochenende Eure Jana
Dr. Noll
18.01.2002, 17:56
Als Antwort auf: <a href="690.htm">Re: Alles halb so wild</a> geschrieben von Karoline am 18. Januar 2002 13:09:34:
>Hallo Herr Dr. Noll,
>sicher wird es Linksh�nder geben, die mehr bzw. weniger Probleme mit den Rechtsprodukten haben. Wie gesagt, ich habe ausschlie�lich Rechtsh�nderprodukte zu Hause und komme hervorragend damit zurecht (auch mit meiner Suppenkelle ;-)). Und ich bin auch ihrer Meinung, da� man die Leute ruhig darauf aufmerksam machen kann, dass es viele Linksh�nder gibt. Was ich allerdings nicht notwendig finde, ist ein "Sich-Aufdr�ngen" bzw. ein extra betontes Stellungnehmen o.�. (wei� nicht so genau, wie ich das ausdr�cken soll, hoffe, ich werde verstanden). Das kommt mir ein bi�chen so vor, als w�rde man sich als Linksh�nder bewu�t in eine Ecke stellen (und zwar selber, nicht durch andere!).
>> Ist heute tats�chlich nicht mehr so wies mal war - aber denken Sie auch an die Vergangenheit, als Linksh�ndigkeit als "Beweis" daf�r diente, Hexe zu sein; beeindruckendes Beispiel aus dem Jahr 1942: der psychiatrische Leiter einer Universit�t (Prof. Adraham Blau) nannte Linksh�nder "voll von infantilem Negativismus, sie f�hren sich auf wie kleine Kinder, die sich weigern, ihren Spinat aufzuessen, alten Omis die Hand zu geben oder beim Friseur ruhig sitzen zu bleiben", also Linksh�nder seien auf Grund absichtlicher Vorstellungen negativistisch wie Kleinkinder. Und d a s kommt eindeutig aus der Rechtsh�nderecke, also kein Linksh�nder,der sich in die Ecke stellt.
Auch hier gibt es zahlreiche weitere Beispiele.
Ich habe mich niemals diskriminiert gef�hlt und hatte auch nie das Bed�rfnis, mich rechtfertigen oder verteidigen zu m�ssen oder irgendjemandem bewu�t klar machen zu m�ssen, da� ich Linksh�nderin bin. Manchen Leuten ist es sogar jahrelang gar nicht aufgefallen und irgendwann haben sie mich mal bewu�t schreiben sehen und meinten ganz erstaunt: "Ach, du bis Linksh�nderin? Wu�te ich ja gar nicht."
>> Hier setze ich noch mal ein: mein aller-aller-wichtigstes Anliegen ist es, die Umschulung, der Sie ja entgangen sind, nicht mehr zuzulassen. Das ist d e r wirklich entscheidende Punkt f�r mich.
>Ich denke, wir Linksh�nder m�ssen uns wegen nichts rechtfertigen.
>> Nat�rlich nicht !
Und ich mu� nicht, nur um die Leute auf das "Ph�nomen" Linksh�ndigkeit aufmerksam zu machen, entsprechende Produkte kaufen oder mit einem Schild durch die Stra�e rennen:" Gleichstellung f�r Linksh�nder" oder so (ok, das meine ich jetzt etwas �berzogen). Diejenigen, die mit den Linksh�nder-Produkten besser zurecht kommen, sollen sie kaufen, aber eben nur, weil sie besser damit zurecht kommen und nicht, um irgendwas zu beweisen. Haben wir n�tig, irgendwas zu beweisen? Ich finde nicht.
>> Ich kann Ihnen hier nicht ganz zustimmen, weil ich aus meinem Beruf zahlreiche F�lle kenne, wo die Linksh�ndigkeit im Berufsleben zu erheblichen �berforderungen gef�hrt hat, dass neben Mobbing, Unf�llen, psychosomatischen St�rungen bis hin zur Berufsunf�higkeit zahlreiche "Nebenwirkungen" dieser rechtsh�ndigen Welt zu verzeichnen waren.
Wer, wie Sie, und das ist auch ein "St�ck Gl�ck" f�r Sie, davon nicht betroffen war - sch�n f�r den Betroffenen. In meiner allgemein�rztlichen T�tigkeit kenne ich leider auch die andere Seite der Medaille.
>Liebe Gr��e
>> Auch an Sie liebe Gr��e, denn ich finde, wir sollten die Diskussion ganz entspannt sehen
Dr. Noll
>Karolin
Als Antwort auf: <a href="691.htm">Re: Alles halb so wild</a> geschrieben von Jana am 18. Januar 2002 15:20:27:
So. Ich habe gerade 'mal angefangen auf dem web 'rumzuklicken in Sachen Linxhaender [noch nie eher getan, obwohl/weil selber links]. Faellt mir gleich auf, dass es eine Ueberrepresentanz von Produkten aller Art gibt, und von "wie bring ich meinem Kind die Schleife bei" Problematiken. Und nun dieser Thread. Wie man mit den Maschinchen der Rechtshaender umgeht ist doch individuell. Als technische Person hab' ich zb ohne ueberhaupt jemals nachzudenken die Rechtse Schere immer gut benutzt [dh, mit links schneidend, 'falsch' 'rum angedrueckt] und habe mit der einzigen linxen Schere so meine Probleme. Aber das braucht ja nicht so zu sein. Das einzige potentielle Gefahrenrisiko ist die Bohrmaschine, weil der Blockierknopf fuer den Pistolengriff unter dem Handballen liegt. Will man schnell ausschalten, immer laeuft das Ding weiter. Neenee. Offenbar, wenn ich meine eigene Story mit gewisser Linkshaenderinfo zusammenbringe, ist der Kern der Sache doch, dass wir Linksh. die Dinge weitergehend individuell anpacken als die anderen; auch unsere eigene Problematik. Will mir da ein anderer leftie 'reinreden? Doch wohl kaum. T.
Dr. Noll
20.01.2002, 18:59
Als Antwort auf: <a href="681.htm">Re: Alles halb so wild</a> geschrieben von ***** am 17. Januar 2002 14:29:56:
>hallo Karoline,
>endlich mal ein Beitrag, der mir so richtig aus dem Herzen spricht. Leider ist dies aber mittlerweile ein recht militantes Linksh�nderforum geworden - dies ist auch einer der Gr�nde, warum ich pers�nlich ans Aufgeben denke. Jeder, der hier andeutet, man k�nne sich auch anpassen und es sei nicht unbedingt n�tig, alle m�glichen (Haushalts-)Ger�te doppelt zu kaufen, bekommt erst mal zu h�ren, es k�nne nicht angehen, dass man sich als Linksh�nder unterdr�cken l�sst. Gleichberechtigung ist das gro�e Schlagwort. Manchmal habe ich den Eindruck, ich bin hier von einigen "Alice Schwarzer der Linksh�nder" umgeben....Naja, ist irgendwie nicht mehr "mein" Forum.
>ich denke auch, man soll Kinder zu nichts zwingen, aber man soll sie auch nciht davon zur�ckhalten, sich in dieser Welt zurechtzufinden.
>> Nat�rlich soll man Kinder vor nichts zur�ckhalten, was sie f r e i -
w i l l i g tun; mein Credo ist ganz simpel: man d a r f Kinder zu nichts zwingen, was ihrer Natur vollendet widerspricht ! Das ist der wichtigste Punkt all meiner Bem�hungen.
Denn wer wei�, wenn man immeralles nur mit links macht, steht man eines Tages vielleicht doch vor einem Riesen-Problem. Sei es, dass man die linke Hand verletzt oder dass - aus welchen Gr�nden auch immer - man nicht mehr in seiner gewohnten Umgebung ist. Da bin ich doch lieber jemand, der es vielleicht nicht in jeder Hinsicht perfekt macht, daf�r aber alles mit links <b>und</b> rechts kann....
>> Ich stelle mir vor, dass einer immer nur alles im Leben m�t rechts macht, steht er eines Tages vor einem Riesenproblem. Sei es, dass er sich die rechte Hand verletzt oder dass - aus welchen Gr�nden auch immer - man nicht mehr in seiner gewohnten Umgebung ist... ja, was tut nur der ...? ... der so viel h�ufigere Fall ... ?
>
>> Wo Sie allerdings Militanz in diesem Forum sehen, da kann ich Ihnen nicht folgen. Sicherlich sind einige Beitr�ge von "betroffenem" Engagement durchzogen, doch immer h�flich; man sieht in meinen Aigen an solchen Beitr�gen, wie sehr die Schreiber an ihrer Umschulung gelitten haben (und noch leiden). Das ist in meinen Augen legitim und bereichert den Gedankenaustausch, auch wenns f�r Nichtbetroffene manchmal einseitig klingt.
Aber: nur, wer eine Umschulung wirklich durchgemacht hat, kann ermessen, wie tief ein solcher unn�tiger Akt, den wohl kaum einer b�se gemeint hat (Erzieher, Lehrer, Eltern), das Leben schwer gemacht hat.
Ich bin nun seit 10 Jahren als Allgemeinarzt in eigener Praxis t�tig und kenne zahlreiche Schicklsale.
Mfg
Dr. Noll
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