Vollständige Version anzeigen : Probleme von heute...
...verflüchtigen sich von selbst.
*******
"Albert Einstein konnte mit vier Jahren noch nicht sprechen.
Seine Eltern waren ratlos und machten sich große Sorgen.
Langfristig war dieses "Problem" allerdings kein Problem", wie wir alle wissen.
*******
Die Hummel kann aus aerodynamischen Gesichtspunkten gar nicht fliegen.
Ihre Flügel sind für ihr Gewicht viel zu schwach. Das aber weiß die Hummel gar nicht und darum fliegt sie trotzdem.
*****
Glaube, Liebe, Hoffnung, warum fehlt davon so viel?
*****
P.S. Mein Garten gedeiht am besten, wenn ich mich nicht zu viel einmische - in seine Natur.
Kirstin Krap
21.04.2004, 13:49
P.S. Mein Garten gedeiht am besten, wenn ich mich nicht zu viel einmische - in seine Natur.
Tja, aber ein Garten und ein Kind (nur mal als Beispiel) sind doch zwei absolut nicht vergleichbare Dinge.
Garten: Lasse ich ihn allein, entwickelt sich Moos und Unkraut bestens. Ebenso massig Löwenzahn und andere "Windbestäuber". Sieht am Ende schön aus, ist aber vielleicht nicht das, was ich mir gewünscht hätte. Aber absolut natürlich. Der Garten nimmt sich <b>niemals</b> ein Beispiel an Nachbars Garten...
Kind: Ich überlasse das Kind sich selbst. Im jungen Alter würde es verhungern, da es sich noch nicht selbst versorgen kann. Ein Kind (und hier nicht nur ein Menschenkind) lernt vom "Abschauen". Es schaut der Mutter (dem Vater) zu und lernt so, Dinge selbst zu tun. Aber nicht nur Mutter und Vater, auch Geschwister, Freunde, Lehrer und Erzieher sind Vorbilder. Das Kind schaut also "in Nachbars Garten" und versucht, so zu werden, wie das, was es sieht. Lässt man das Kind "einfach laufen", kann es sich in dem Bestreben, so zu sein wie alle anderen, mehr schaden, als wir ihm mit einer gezielten Förderung schaden könnten.
Dein Argument zieht nicht.
Kirstin
Ich habe nicht behauptet, dass ich meinen Garten alleine lasse. Ich gebühre ihm meinen Respekt in seiner Einzi(gartig)keit und liebe ihn, weil er ist, wie er ist und nicht, weil er ist, was ich aus ihm gemacht habe. Letzteres wäre pure Eitelkeit.
"Unsere vornehmste Aufgabe wird sein, freie Kinder zu schaffen."(Hermann Hesse)
Wenn Kinder mit links greifen wollen, lassen wir sie mit links greifen. Aber muß ich sie dabei permanent beobachten oder bewerten ob sie es schnell genug oder richtig tun? Was ist überhaupt richtig, was ist falsch? Wer will das entscheiden? Ich möchte meine Kinder nicht danach bewerten, was sie geworden sind, sondern was sie in sich sind.
Wissen wir, wie viel Falsches unsere Kinder von uns abgeschaut haben und wie viel Richtiges aus ihnen selbst heraus gewachsen ist?
Sind das greifende Argumente für Dich?
Freundliche Grüße
Linke
Kirstin Krap
21.04.2004, 15:08
Wenn Kinder mit links greifen wollen, lassen wir sie mit links greifen. Aber muß ich sie dabei permanent beobachten oder bewerten ob sie es schnell genug oder richtig tun? Was ist überhaupt richtig, was ist falsch? Wer will das entscheiden? Ich möchte meine Kinder nicht danach bewerten, was sie geworden sind, sondern was sie in sich sind.
Gut. Formuliere ich es ein wenig anders. Und bleibe beim Garten, das Beispiel gefällt mir ;-)
Sicherlich ist es einfacher, eine Löwenzahnblüte zu pflücken, als eine Pusteblume - wenn man in seinem Garten nicht <b>nur</b> Löwenzahn haben möchte. Denn entwickelt sich aus der gelben Blüte erst die Pusteblume, hat man im nächsten Jahr gleich viel mehr Löwenzahn im Garten. Wie heißt es so schön? "Wehret den Anfängen." Wenn ich im Garten das Unkraut nicht früh zupfe, kann es sein, dass mein Garten irgendwann vor lauter Unkraut nicht mehr das ist, was ich mir als Garten vorgestellt habe. Dieser "Garten" wird dann nie wieder (ohne intensive und zeitaufwändige, anstrengende Arbeit) ein richtiger Garten sein, sondern immer ein Unkraut-Feld.
Ein (linkshändiges) Kind soll und darf greifen und arbeiten, wie es möchte. Wenn ich aber merke, dass das Unkraut sprießt, sollte ich (als Gärtner wie als Mutter/Vater) eingreifen. Und es gibt Pflanzen, die zählen als Unkraut und machen einen "Golfrasen" doch angenehm bunt und nett anzusehen. Diese würde ich nicht "rausreißen"; Disteln, Kletten, Brennnesseln und ähnliches "unangenehmes" Unkraut aber schon...
Bei einem rechtshändigen Kind besteht kaum Gefahr, dass es sich von allein umschult, bei einem linkshändigen Kind dafür umso mehr. Und die Folgen einer Umschulung sind heftig und sitzen tief. Dies zu korrigieren ist sicher schwieriger, als dem Kind am Anfang einer Umschulung zu helfen, sich in seiner Natur anzunehmen und als Linkshänder zu begreifen und zu akzeptieren und sein Bewusstsein diesbezüglich zu schulen und zu festigen.
Kirstin
Bei einem rechtshändigen Kind besteht kaum Gefahr, dass es sich von allein umschult, bei einem linkshändigen Kind dafür umso mehr. Und die Folgen einer Umschulung sind heftig und sitzen tief. Dies zu korrigieren ist sicher schwieriger, als dem Kind am Anfang einer Umschulung zu helfen, sich in seiner Natur anzunehmen und als Linkshänder zu begreifen und zu akzeptieren und sein Bewusstsein diesbezüglich zu schulen und zu festigen.
kirstin
Warum schulen sich linkshändige Kinder selbst rechts um? Nur, weil sie rechtshändigen Kindern nachahmen wollen? Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, inwieweit Kinder dadurch Schaden nehmen? Nehmen sie nicht genau so viel Schaden in einer rechtsorientierten Welt, die sie mit links bewältigen müssen, weil sie mit rechts nicht können?
Es lebe der Eigensinn! Das einzige Mittel, das wirklich stark macht!
Warum sich Kinder umschulen?
weil alle gottverdammten Spielsachen für Rechthänder sind! Auch banale Drehörgelchen (für LH ist die Kurbel auf der falschen Seite) oder "Bandolinos".
Mein Sohn (LH) kann nicht alleine Bandolino spielen, weil er mit rechts das Band nicht gut wickeln kann. Und mit links müsste er das Spiel auf dem Kopf halten.
Mein anderer Sohn (RH) konnte in dem Alter problemlos Bandolinos bedienen.
Alle Spielsachen, zu denen man 2 Hände braucht, sind für RH ausgelegt. Kein Wunder, dass dreijährige, die mitspielen wollen, sich selber umschulen.
Zwar glaube ich nicht daran, dass viele der hier zitierten Probleme ursächlich der Händigkeit entspringen, sondern vermute, dass diese auch sehr oft einfach aus Bequemlichkeit für gewisse Dinge herhalten muss, aber ich sehe deutlich, welche Schwierigkeiten mein Sohn zu meistern hat.
Frustrierte Lotta
>Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, inwieweit Kinder dadurch Schaden nehmen?
>
Hallo Linke,
ja, das tun sie. Und die wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber kannst Du in jedem guten Psychologiebuch nachlesen. Oder bei Fr. Sattler. Ich empfehle neben Fr. Sattler hier insbesondere den Zimbardo Psychologie, das Standardwerk für Psychologiestudenten. Besonderen Augenmerk sollte man auf das Kapitel über die Zerebrale Dominanz und die Folgen einer Störung dieser Dominanz legen...
Abgesehen davon: Wo ist das Problem wenn man ein Kind liebevoll unterstützt und fördert indem man seine Natur beobachtet, sich ggf. in eine Thematik wie Linkshändigkeit einliest und dann versucht Mittel und Wege zu finden dem Kind das Zurechtkommen in einer rechtsorientierten Welt zu erleichtern?
Oder, um beim Garten zu bleiben: Mein Garten gedeiht besser und schneller wenn ich ihn pflege, gieße und das Unkraut jähte.
Liebe Grüße
Nicky (Rechtshandmutti mit Linkshandkleinkind)
vBulletin® v3.6.8, Copyright ©2000-2011, Jelsoft Enterprises Ltd.