Seriöse Neue Online CasinosBeste Online Casinos

PDA

Vollst�ndige Version anzeigen : Angst vor der R�ckschulung?


Jeannine
27.09.2003, 12:47
Hallo zusammen

zur Zeit wird im Forum viel �ber die R�ckschulung und �ber die Gr�ndung von Selbsthilfegruppen geschrieben

Letzteres finde ich sehr vorteilhaft, da wichtige Informationen ausgetauscht werden k�nnen. Das umgeschulte LH, welche sich zur�ckschulen wollen �Gruppenscheu� sein sollen, w�rde ich nicht so eng sehen! Immerhin sind diese Menschen bereit eine R�ckschulung und dadurch eine �nderung ihres physischen und psychischen Zustands vorzunehmen. �brigens gibt es in Berlin eine Psychologin, die selber LH ist und LH zur�ckschult -> auch in Form einer Gruppentherapie.

Einige im Forum haben ziemliche Bedenken, eine R�ckschulung vorzunehmen. Kann ich in erster Linie auch verstehen, weil durch abraten auch Unsicherheit entsteht und dann Fragen auftauchen �Was passiert wenn...?�. Auf der anderen Seite versperrt man sich selber den Weg durch �ngstlichkeit! Wenn ich mir so was schon von Anfang an Einrede, dr�cke ich mein Selbstwertgef�hl herunter und drehe mich nur im Kreis. Nat�rlich ist ein Hinweis auf die Folgen einer R�ckschulung durch den LH-Berater wichtig, denn psychische und physische Erkrankungen k�nnen Komplikationen bringen und sollten deshalb unter �rztlicher und psychologischer Beobachtung stehen ! Auf der anderen Seite gibt es auf allen Gebieten R�ckschl�ge: Alkoholiker oder Drogenabh�ngige k�nnen geheilt werden, manche fallen in ihren alten Trott zur�ck! Ich denke mal, das da das Umfeld nicht gestimmt hat!!! Ein Beispiel aus meiner Vergangenheit: � Ich wurde an einer Berufsfachschule ziemlich gemobbt und war auch nicht das einzigste Opfer! Mir wurde dann als �supertolle Hilfe� eingeredet, das ich mir einen anderen Beruf suchen sollte oder einfach zur�ck in den alten gehen...Au�erdem wurden �die schwarzen Schafe� dieser Schule regelrecht provoziert. Ich wurde darauf verbal aggressiv und provozierte zur�ck. Meine Aggressionen dr�ckte ich nach dieser Schulzeit in Karikaturen aus ( noch rechtsh�ndig gemalt), die so ziemlich an die Sado/Maso Szene erinnern . Die Lehrer wurden als tyrannisierende Dominas dargestellt. Mein Umfeld war entsetzt, ich habe mich jedoch danach ausgeglichen gef�hlt, da ich meine innerste Wut rauslassen konnte. Libertin, das soll aber nicht hei�en, das ich mich zu dieser Szene hingezogen f�hlte!!! Ich war einfach zutiefst erniedrigt worden und musste meine Wut gegen die Verursacher rauslassen! Schlimmer w�re es, wenn ich alles verdr�ngt h�tte und sp�ter meine Wut an unschuldigen Menschen weiter gebe. Einige dieser Sch�ler haben es auch so gemacht. Sie wurden damals regelrecht beleidigt und erniedrigt. Jahre sp�ter haben sie alles besch�nigt und fanden noch, das es sehr lehrreich war. Da sch�ttelt es sich bei mir...brrrr...Eine Folge von diesem Umfeld war, das ich meine Therapie , welche ich in der Gemeinschaftspraxis von Dr. B .Sattler begonnen habe, abbrach. Mir war damals alles so egal, weil ich dachte, es bringt mir eh nichts mehr! Wieso eine Therapie, wenn das Umfeld weiterhin krank macht?! Dann hatte ich das Gl�ck aus diesen Kreisen auszubrechen und bekam einen Studienplatz. Ich nahm eine Therapie in Anspruch, um die traumatischen Erlebnisse dieser Zeit zu verarbeiten und Begann endlich meine R�ckschulung. Diese R�ckschulung brachte dann noch viel mehr Selbstwertgef�hl ins rollen. Ich bin zwar um einiges �Aufm�pfiger� geworden, jedoch von positiver Seite gesehen! Warum soll ich mir alles gefallen lassen und als Mitl�ufer agieren? Wer nimmt sich das Recht, mir vorzuschreiben, wie ich meinen Weg gehen soll?! Das kann ich nur alleine bestimmen, mit meiner inneren Stimme und mit der Hilfe von LH-Beratern oder sonstigen Therapeuten. Allen R�cksch�lern w�nsche ich viel Erfolg (-:


Liebe Gr��e von Jeannine

Birgit
29.09.2003, 13:04
Hallo Jeannine,


Deinen Beitrag kann ich fast wortw�rtlich unterst�tzen.


Ich glaube auch, da� LH sehr wohl gruppenf�hig sind, sobald in den Gruppen andere LH in ausreichender Anzahl vorhanden sind und somit die Bed�rfnisse von uns innerhalb der Gruppe auch zum Tragen kommen. Zumindest habe ich letzte Woche im Seminar uns sechs LH ( 4 ULH, 1 LH und ich r�ckgeschulte LH )h�chst gruppenf�hig erlebt und mich pudelwohl gef�hlt.


> Auf der anderen Seite versperrt man sich selber den Weg durch �ngstlichkeit! Wenn ich mir so was schon von Anfang an Einrede, dr�cke ich mein Selbstwertgef�hl herunter und drehe mich nur im Kreis. <


Eine ULH war sehr verunsichert, was eine m�gliche R�ckschulung betrifft und das auch aufgrund der Tatsache, da� ihr von einer LH-Beraterin schlicht von einer R�ckschulung abgeraten wurde. Konkrete Gr�nde daf�r konnte ich in den Gespr�chen mit ihr dann allerdings nicht ausmachen. Das stimmte mich mehr als nachdenklich. Ich konnte es halt wieder mal nicht lassen und habe sie ermutigt, sich selbst zu vertrauen und nicht au�enstehenden Experten. Und es ber�hrte mich sehr, ihre Freude zu sehen, als sie zum ersten Mal ihren Namen mit der linken Hand gleich wundersch�n leserlich schrieb. Wenn sie es m�chte, werde ich sie weiter begleiten. Kostenlos, freiwillig und einfach aus Solidarit�t von LH zu LH.


> Nat�rlich ist ein Hinweis auf die Folgen einer R�ckschulung durch den LH-Berater wichtig, denn psychische und physische Erkrankungen k�nnen Komplikationen bringen und sollten deshalb unter �rztlicher und psychologischer Beobachtung stehen ! <


Das finde ich auch sehr richtig. Bereits bestehende schwere Erkrankungen k�nnen durch R�ckschulung beeinflu�t oder auf den Verlauf der R�ckschulung Einflu� nehmen.


> Auf der anderen Seite gibt es auf allen Gebieten R�ckschl�ge: ...<


Welch' zutreffende Gedanken! Ich habe sie so lange hier im Forum vermi�t.

Nicht zur�ckzuschulen schlie�t im �brigen dramatische Lebensl�ufe oder Krankheitsverl�ufe nicht aus. Ich habe gen�gend Beispiele aus meinem Umfeld.


> Ein Beispiel aus meiner Vergangenheit: ....<

Ich kann's mir nicht verkneifen und mu� es einfach noch einmal loslassen: Ich finde, du hast deine Situation in den letzten Jahren absolut super f�r dich in die Hand genommen und verbessert.




> Ich wurde darauf verbal aggressiv und provozierte zur�ck. Meine Aggressionen dr�ckte ich nach dieser Schulzeit in Karikaturen aus ( noch rechtsh�ndig gemalt), die so ziemlich an die Sado/Maso Szene erinnern . Die Lehrer wurden als tyrannisierende Dominas dargestellt. Mein Umfeld war entsetzt, ich habe mich jedoch danach ausgeglichen gef�hlt, da ich meine innerste Wut rauslassen konnte. Libertin, das soll aber nicht hei�en, das ich mich zu dieser Szene hingezogen f�hlte!!! Ich war einfach zutiefst erniedrigt worden und musste meine Wut gegen die Verursacher rauslassen! <


Ja, das denke ich auch: Starke seelische und soziale Erniedrigung �u�ert sich manchmal in Vergewaltigungsfantasien oder Sado-Maso-Bildern. Wenn man in der Menschheitsentwicklung zur�ckgeht, haben exakt die rangniedrigsten ( = am meisten erniedrigten ? ) Mitglieder von Sippen durchaus auch von ihren lieben Angeh�rigen promiske Lebensl�ufe aufgeb�rdet bekommen oder wurden vergewaltigt und mi�handelt.


> Schlimmer w�re es, wenn ich alles verdr�ngt h�tte und sp�ter meine Wut an unschuldigen Menschen weiter gebe. <

Ja, das hat sicher nicht nur bei mir den Kinderwunsch �ber Jahrzehnte sehr gebremst.


> Wieso eine Therapie, wenn das Umfeld weiterhin krank macht?! <

Man spricht manchmal von den "gesunden Kranken" weil ihre seelischen und k�rperlichen Erkrankungen eigentlich eine gesunde Reaktion auf krankmachende Beziehungen sind.


> Wer nimmt sich das Recht, mir vorzuschreiben, wie ich meinen Weg gehen soll?!<

Keiner hat das Recht dazu, au�er dir alleine. (-:


> Das kann ich nur alleine bestimmen, mit meiner inneren Stimme ..<

Genau das ist in meinen Augen die einzige tragf�hige Basis f�r alles im Leben auch f�r eine R�ckschulung.


>...und mit der Hilfe von LH-Beratern oder sonstigen Therapeuten. <

Das ist Unterst�tzung die man sich in meinen Augen durchaus g�nnen kann, aber nicht zwingend haben mu�.


> Allen R�cksch�lern w�nsche ich viel Erfolg (-:<

Das tue ich auch.


Gru�

Birgit

Jeannine
29.09.2003, 20:08
Hallo Birgit,

>>>Eine ULH war sehr verunsichert, was eine m�gliche R�ckschulung betrifft und das auch aufgrund der Tatsache, dass ihr von einer LH-Beraterin schlicht von einer R�ckschulung abgeraten wurde. Konkrete Gr�nde daf�r konnte ich in den Gespr�chen mit ihr dann allerdings nicht ausmachen.>>>

Mir wurde auch erst abgeraten. Da ich aber vier Monate vor dem LH-Beratungsgespr�ch schon selbst�ndig die R�ckschulung begonnen habe, setzte ich diese auch kontinuierlich fort! Mir wurde gesagt, das eine R�ckschulung zu vergleichen ist mit einer Pflanze, dessen Wurzel rausgerissen wurde und erst wieder neu nachwachsen muss. Sozusagen m�ssen neue Verkn�pfungen zwischen beiden Hemisph�ren und dem Corpus callosum gebildet werden. Ich sah es als eine Herausforderung an, mich auf meine nat�rliche Hirndominanz r�ckzuschulen. F�r mich ist das Gehirn zu jeder Zeit lernf�hig (auch im Alter). Man brauch sich nur mal mit den Berichten von Unfallopfern mit schweren Hirnsch�digungen besch�ftigen! Durch Training hat die gesunde Hirnh�lfte Funktionen der zerst�rten �bernommen. Menschen, die vorher abgeschriebene Pflegef�lle waren, konnten wieder am Leben teilnehmen. Das sind zwar Berichte einer Unfallnotl�sung, jedoch bei umgeschulten LH mit zwei gesunden Hemisph�ren ein Lichtblick f�r eine Besserung!


>>> Das stimmte mich mehr als nachdenklich. Ich konnte es halt wieder mal nicht lassen und habe sie ermutigt, sich selbst zu vertrauen und nicht au�enstehenden Experten. Und es ber�hrte mich sehr, ihre Freude zu sehen, als sie zum ersten Mal ihren Namen mit der linken Hand gleich wundersch�n leserlich schrieb. Wenn sie es m�chte, werde ich sie weiter begleiten. Kostenlos, freiwillig und einfach aus Solidarit�t von LH zu LH.>>>

Finde ich eine gute Idee! Vor allem kannst Du von den eigenen Erfahrungen berichten, bzw. von Deiner Zusatztherapie. Manche Menschen haben nie im Leben emotionale Unterst�tzung erhalten und sind daher unf�hig etwas zu ver�ndern. Da hilft meistens nur noch das positiv unterst�tzende Umfeld f�r einen Neuantrieb (-:


>>> Schlimmer w�re es, wenn ich alles verdr�ngt h�tte und sp�ter meine Wut an unschuldigen Menschen weiter gebe. <

Ja, das hat sicher nicht nur bei mir den Kinderwunsch �ber Jahrzehnte sehr gebremst. >>>

Im Leben kann sich noch vieles �ndern. Und wenn sich einfach nur ein netter Lebenspartner findet, der Deine Problematik versteht.

>>>Wieso eine Therapie, wenn das Umfeld weiterhin krank macht?! <

Man spricht manchmal von den "gesunden Kranken" weil ihre seelischen und k�rperlichen Erkrankungen eigentlich eine gesunde Reaktion auf krankmachende Beziehungen sind.>>>

Das ist wirklich ein gr��eres Problem und nicht einfach zu l�sen. Ich fand bei mir ein radikales Ausbrechen am sinnvollsten. Die schlimmsten H�rden bei diesem Ausbruch sind die Vorw�rfe aus dem Umfeld. Zum Beispiel wenn Vorhaltungen fallen, das �immer� zwei schuldig sind oder der Tyrann unter Schutz genommen wird, da er doch auch eine schwere Vergangenheit hatte. Mag ja sein, doch nur durch Verdr�ngung und unter dem Tisch kehren, beginnt dieser schlechte �Kreislauf� immer von vorne! Ich kann doch nicht meine schwere Vergangenheit verarbeiten und damit verteidigen, indem ich schw�chere oder heranwachsende Menschen tyrannisiere?!

Viele Gr��e von Jeannine

Birgit
30.09.2003, 03:52
Hallo Jeannine,



> Mir wurde auch erst abgeraten. ....Mir wurde gesagt, das eine R�ckschulung zu vergleichen ist mit einer Pflanze, dessen Wurzel rausgerissen wurde und erst wieder neu nachwachsen muss. Sozusagen m�ssen neue Verkn�pfungen zwischen beiden Hemisph�ren und dem Corpus callosum gebildet werden. <

War das nicht etwas widerspr�chlich? Einerseits nicht r�ckschulen, andererseits sollen ( ohne entsprechendes Handeln = R�ckschulung ) neue Verarbeitungsbahnen ( Synapsen ) im Gro�hirn und Corpus callosum gebildet werden???




> Da ich aber vier Monate vor dem LH-Beratungsgespr�ch schon selbst�ndig die R�ckschulung begonnen habe, setzte ich diese auch kontinuierlich fort! <

Na, da hast du etwas Gutes f�r dich getan.




> Ich sah es als eine Herausforderung an, mich auf meine nat�rliche Hirndominanz r�ckzuschulen. F�r mich ist das Gehirn zu jeder Zeit lernf�hig (auch im Alter).<


K�nnte eine solche positive und hoffnungsvolle pers�nliche Grundhaltung eine Art Voraussetzung f�r eine gl�ckende R�ckschulung sein? Was meinst du?


> Man braucht sich nur mal mit den Berichten von Unfallopfern mit schweren Hirnsch�digungen besch�ftigen! <

Ja, das kann ich in meiner Arbeit seit Jahren h�ufig beobachten. Leicht ist es nicht f�r die Betroffenen, das mu� man schon sehen. Aber es ist sehr vieles m�glich, das man kaum zu hoffen wagte.


>.. jedoch bei umgeschulten LH mit zwei gesunden Hemisph�ren ein Lichtblick f�r eine Besserung! <

Ich glaube auch, da� wir im Prinzip eine gute Ausgangsbasis haben.


> Da hilft meistens nur noch das positiv unterst�tzende Umfeld f�r einen Neuantrieb (-:<

Vielleicht kann man durch eine offene Haltung gegen�ber verschiedenen M�glichkeiten den versch�tt gegangenen Antrieb ein wenig wieder ausgraben. W�re sch�n.


> Im Leben kann sich noch vieles �ndern. Und wenn sich einfach nur ein netter Lebenspartner findet, der Deine Problematik versteht. <

Oje. Dazu bin ich schon viel zu alt. :-D


> Man spricht manchmal von den "gesunden Kranken" weil ihre seelischen und k�rperlichen Erkrankungen eigentlich eine gesunde Reaktion auf krankmachende Beziehungen sind.< > Das ist wirklich ein gr��eres Problem und nicht einfach zu l�sen. Ich fand bei mir ein radikales Ausbrechen am sinnvollsten.

Manchmal ist das der einzige Weg. Dazu darf man ruhig stehen, finde ich.


> Ich kann doch nicht meine schwere Vergangenheit verarbeiten und damit verteidigen, indem ich schw�chere oder heranwachsende Menschen tyrannisiere?!<

Nein, wer das tut, der tut dem anderen Unrecht. Dann hilft nur Abstand, Abstand und noch mal Abstand. Und zwar so lange, bis man selbst wieder richtig stabil ist. Meine ich.


Ich finde es einfach sch�n, wie du auf dich selbst vertraut und so instinktiv und intuitiv f�r dich den richtigen Weg gefunden hast. Und tapfer warst du in meinen Augen. Weil einfach war das alles wirklich nicht. Als ich letzte Woche bei meiner An- und R�ckreise zum/vom Bogenschie�en an einer bestimmten Stadt vorbei fuhr, da habe ich an dich gedacht.


Liebe Gr��e

Birgit

Jeannine
30.09.2003, 10:15
Hallo Birgit,


>>> Mir wurde auch erst abgeraten. ....Mir wurde gesagt, das eine R�ckschulung zu vergleichen ist mit einer Pflanze, dessen Wurzel rausgerissen wurde und erst wieder neu nachwachsen muss. Sozusagen m�ssen neue Verkn�pfungen zwischen beiden Hemisph�ren und dem Corpus callosum gebildet werden. <

War das nicht etwas widerspr�chlich? Einerseits nicht r�ckschulen, andererseits sollen ( ohne entsprechendes Handeln = R�ckschulung ) neue Verarbeitungsbahnen ( Synapsen ) im Gro�hirn und Corpus callosum gebildet werden??? >>>

Es wirkt im ersten Moment widerspr�chlich, das muss ich zugeben und kann auch einige Menschen verunsichern. Gemeint war der lange Aufwand f�r die Bildung neuer Synapsen, die Wiederherstellung einer eindeutigen Dominanz in Motorik und Sensorik, damit wieder eine Arbeitsteilung zwischen beiden Gehirnh�lften entsteht! Sozusagen f�ngt der R�cksch�ler wieder �klein� an! Psychophysische Irritationen k�nnen oft erst viel sp�ter erkennbar sein, daher empfehlen einige LH- Berater eine psychologische Betreuung neben der R�ckschulung oder raten sogar ab?! Ich sehe die R�ckschulung als eine Bereicherung meines bisherigen Lebens an. Der Aufwand hat sich gelohnt und ben�tigt auch noch eine gewisse Zeit der Festigung. F�r mich war der Entschluss richtig, denn mir blieben ja nur 2 M�glichkeiten. Entweder lebe ich mit den Problemen der Umschulung weiter, ohne das sich was zum positiven �ndert und ich investiere weiter einen doppelten Energieaufwand und stresse genauso mein Gehirn. Oder ich schule mich zur�ck, mit dem Nachteil erst einmal wieder klein anzufangen, jedoch mit dem Gef�hl einer immer steigenden Besserung. Ein Lernerfolg ist entstanden der motiviert und nicht blockiert, wie vor meiner R�ckschulung.


>>> Ich sah es als eine Herausforderung an, mich auf meine nat�rliche Hirndominanz r�ckzuschulen. F�r mich ist das Gehirn zu jeder Zeit lernf�hig (auch im Alter).< K�nnte eine solche positive und hoffnungsvolle pers�nliche Grundhaltung eine Art Voraussetzung f�r eine gl�ckende R�ckschulung sein? Was meinst du? >>>

Ich denke das so eine Einstellung sehr wichtig ist, um neuen Lebensmut zu bekommen. Eine provozierende Gesellschaft bringt zum Beispiel das Gegenteil. Wertvolle Energie wird verschwendet und der Mensch wird lethargisch oder aggressiv, da seine Kraftreserven angezapft werden. Ich habe so etwas am eigenen Leib gesp�rt, daher kann ich dar�ber berichten. Zwar bin ich ein Mensch, der nicht so leicht aufgibt, jedoch unter Stressanspannung mache ich meine Arbeit total lustlos und nur aus Prinzip, um nicht weiter abzust�rzen. Eine Stresstherapie ist nicht erstrebenswert und therapeutisch f�r mich auch nicht nachvollziehbar!!! Dagegen ist eine positive Unterst�tzung mit entsprechendem Umfeld sehr vorteilhaft! Was n�tzt dem R�cksch�ler ein Umfeld, das ihm tagt�glich seine Fehler um die Ohren haut (wie er zu sein hat, wie er sich bewegen soll, welchen Wortschatz er w�hlen darf, wie z�gig er arbeiten soll...) oder ihn sogar beleidigt?



>>> Im Leben kann sich noch vieles �ndern. Und wenn sich einfach nur ein netter Lebenspartner findet, der Deine Problematik versteht. <

Oje. Dazu bin ich schon viel zu alt. :-D >>>

Das w�rde ich nicht so eng sehen! Es gibt sogar 70ig � 80ig j�hrige, die sich noch einmal verm�hlen, bzw. eine Lebensgemeinschaft eingehen. Mit der Schwangerschaft sieht es anders aus. Jedoch habe ich vor einiger Zeit einen Bericht gesehen, wo sogar Mitte vierzigj�hrige ihr erstes und gesundes Kind zur Welt gebracht haben.



>>> Ich kann doch nicht meine schwere Vergangenheit verarbeiten und damit verteidigen, indem ich schw�chere oder heranwachsende Menschen tyrannisiere?!<

Nein, wer das tut, der tut dem anderen Unrecht. Dann hilft nur Abstand, Abstand und noch mal Abstand. Und zwar so lange, bis man selbst wieder richtig stabil ist. Meine ich.>>>

Denke ich auch! Es ist nur f�r die Menschen schwierig, die mit solchen Menschen zusammenarbeiten �m�ssen�, bzw. durch Studium/Ausbildung an diese gebunden sind !

>>>Ich finde es einfach sch�n, wie du auf dich selbst vertraut und so instinktiv und intuitiv f�r dich den richtigen Weg gefunden hast. Und tapfer warst du in meinen Augen. Weil einfach war das alles wirklich nicht.>>>

Dar�ber bin ich auch froh(-: Vor allem wenn ich bedenke das so viele Menschen auf der Welt seelisch zerst�rt werden und ihr Leben nicht mehr realisieren k�nnen!

.>>> Als ich letzte Woche bei meiner An- und R�ckreise zum/vom Bogenschie�en an einer bestimmten Stadt vorbei fuhr, da habe ich an dich gedacht>>>

{{{{{{-;

Viele Gr��e von Jeannine

Birgit
05.10.2003, 09:46
Hallo Jeannine,


> Gemeint war der lange Aufwand f�r die Bildung neuer Synapsen, die Wiederherstellung einer eindeutigen Dominanz in Motorik und Sensorik, damit wieder eine Arbeitsteilung zwischen beiden Gehirnh�lften entsteht! <

Ja, das braucht seine Zeit. Dauert aber nicht ewig.


> Sozusagen f�ngt der R�cksch�ler wieder "klein" an! <

Stimmt. Das haben wir. Erstkl�ssler-Kringelschleifen�bungen in Zweitkl�ssler-Schrift. :-D


> Psychophysische Irritationen k�nnen oft erst viel sp�ter erkennbar sein, daher empfehlen einige LH- Berater eine psychologische Betreuung neben der R�ckschulung oder raten sogar ab?! <

Sie k�nnen auftreten. Tun sie wahrscheinlich, weil im Menschen alles miteinander verbunden ist. Und sie vergehen auch wieder, weil das Leben sich immer seinen Weg hin zum gesunden sucht, sofern man es nicht daran hindert. Wei�t du, ob LH-Berater, die eine psychologische Betreuung neben der R�ckschulung empfehlen, Therapeuten nennen k�nnen, die sich mit dem Thema auskennen?

Wenn LH-Berater von einer R�ckschulung abraten, wie werden ULH dann begleitet? Brauchen sie (k)eine psychologische Begleitung? Wei�t du dar�ber etwas?


> Ich sehe die R�ckschulung als eine Bereicherung meines bisherigen Lebens an. <

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich von dir lese. Dann sitze ich mit strahlendem Gesicht vor meinem PC und finde aus tiefster Seele, da� du in den vergangenen 2 (?) Jahren so viel f�r dich gewonnen hast. Du bl�hst richtig auf. Wie eine ganze Blumenwiese. (-:


> Der Aufwand hat sich gelohnt und ben�tigt auch noch eine gewisse Zeit der Festigung. <

Ich glaube, das meiste passiert in den ersten beiden Jahren. Da wird quasi der Keller ausgehoben und das Fundament betoniert. Schwere Arbeit und entsprechend zertr�mmert f�hlt man sich oft. Danach baut man auf dem Fundament auf. Es kommen dann unerwartet noch ganz andere Entwicklungsschritte, die man gar nicht mehr erhofft hatte. Wenn mir jemand vor 2 Jahren gesagt h�tte, was ich heute alles sch�n finde und mich traue, den/die h�tte ich f�r verr�ckt erkl�rt.


> F�r mich war der Entschluss richtig, denn mir blieben ja nur 2 M�glichkeiten. Entweder lebe ich mit den Problemen der Umschulung weiter, ohne das sich was zum positiven �ndert und ich investiere weiter einen doppelten Energieaufwand und stresse genauso mein Gehirn. Oder ich schule mich zur�ck, mit dem Nachteil erst einmal wieder klein anzufangen, jedoch mit dem Gef�hl einer immer steigenden

Besserung. <

Ja, das sehe ich f�r mich auch so. Bei der R�ckschulung laufen in meinen Augen zwei Prozesse nebeneinander ab, der eine in absteigender, der andere in aufsteigender Richtung: Der eine ist die Anstrengung, vor allem in den ersten beiden Jahren, mit dem Schulen der nat�rlichen K�rpermotorik und Umstellung im Gehirn und dem gesamten Trauerprozess um vergebliche Qu�lerei und erlittenen Schaden durch die Umschulung, und die gro�en Umbr�che in den Beziehungen zu anderen Menschen, die teilweise explosiv verlaufen k�nnen. Der andere Prozess ist aber f�r all das die absolut tragende Kraft. Es ist die Erleichterung, die entsteht aus der R�ckkehr zur eigenen Natur, dem steigenden Selbstbewusstsein und der Freude an sich selbst, weil man merkt, "man sagt endlich selbst ja zu sich". Man gewinnt neue Freunde und die f�r einen wirklich guten Verbindungen machen die eigene Entwicklung mit und werden sehr bereichert. Die unpassenden Verbindungen zu Menschen zerbrechen unweigerlich. Man ist traurig dar�ber und merkt trotzdem bald, welchen Ballast man damit auch abgeworfen hat. Gro�es Aufatmen macht sich in der Seele breit.


> Oje. Dazu bin ich schon viel zu alt. :-D >>> Das w�rde ich nicht so eng sehen! ... Mit der Schwangerschaft sieht es anders aus. Jedoch habe ich vor einiger Zeit einen Bericht gesehen, wo sogar Mitte vierzigj�hrige ihr erstes und gesundes Kind zur Welt gebracht haben. <

Ein Kollege aus einer Schwangerenberatungsstelle meinte das vor kurzem auch. Ich sehe es etwas vorsichtiger. Das Risiko, ein behindertes Kind zu bekommen, ist real ab einem bestimmten Alter stark erh�ht. Nach dem, was mir mein Leben bisher abverlangte, k�nnte ich das nicht mehr verkraften. Einen Schwangerschaftsabbruch bei entsprechender Diagnose in der Fr�herkennung ebenfalls nicht. Das ist ein Punkt, in dem ich mich einfach dem Schicksal beuge und sage: "Gut, mir ist, wie seit Menschengedenken unendlich vielen anderen auch, ein kinderloses Leben zugeteilt. Dann mache ich eben aus diesem Lebensweg etwas Gutes, auch wenn mir das die heutige, diesmal f�r einen Rentenanspruch Geburten fordernde Gesellschaft, �belst anrechnet."


> Denke ich auch! Es ist nur f�r die Menschen schwierig, die mit solchen Menschen zusammenarbeiten "m�ssen", bzw. durch Studium/Ausbildung an diese gebunden sind ! <

Ja, diese Bereiche lassen wenig Ausweichm�glichkeit. Ich erinnere noch gut, wie ich unter meiner finanziellen Abh�ngigkeit w�hrend des Studiums gelitten habe. Gut, da� das vorbei ist. Und bei dir ist das Ende auch absehbar. Gut so.


>>>Ich finde es einfach sch�n, wie du auf dich selbst vertraut und so ... f�r dich den richtigen Weg gefunden hast. ....>>> >> Dar�ber bin ich auch froh(-: Vor allem wenn ich bedenke das so viele Menschen auf der Welt seelisch zerst�rt werden und ihr Leben nicht mehr realisieren k�nnen! <

Ja, wenn man anschaut, wie Gesellschaften immer und immer wieder ihre eigenen Kinder vernichten, das ist sehr, sehr schmerzlich.

Da kann man nur dem Schicksal, oder an wen oder was auch immer man glaubt, dankbar sein, da� man selbst dem Unheil entronnen ist.


Ich w�nsche dir eine gute Zeit.


Mit guten Gedanken.

Birgit

Jeannine
06.10.2003, 14:10
Hallo Birgit,


[...] Psychophysische Irritationen k�nnen oft erst viel sp�ter erkennbar sein, daher empfehlen einige LH- Berater eine psychologische Betreuung neben der R�ckschulung oder raten sogar ab?! <

[...] Wei�t du, ob LH-Berater, die eine psychologische Betreuung neben der R�ckschulung empfehlen, Therapeuten nennen k�nnen, die sich mit dem Thema auskennen? Wenn LH-Berater von einer R�ckschulung abraten, wie werden ULH dann begleitet? Brauchen sie (k)eine psychologische Begleitung? Wei�t du dar�ber etwas?




Von einer LH-Beraterin aus Berlin bekam ich den Hinweis �ber eine Psychologin, welche LH bei der R�ckschulung begleitet. Da ich damals jedoch schon eine Therapie zu laufen hatte und die LH-Psychologin privat zu finanzieren war, nahm ich erst einmal abstand von einer zweiten Therapie. Ich h�tte diese jedoch zus�tzlich in Anspruch genommen, wenn sich zwecks einer Gruppentherapie mehrere R�cksch�ler oder ULH gefunden h�tten. Dann w�re es f�r mich finanziell tragbarer gewesen. Ich bekam auch Hinweise, bei welchem Augenarzt/Optiker ich eine Untersuchung wegen der Sehverarbeitungsst�rung durchf�hren konnte. Bei einer �Nichtr�ckschulung� wurden auch einige Therapiema�nahmen empfohlen, um das Gehirn bei �beranstrengung zu entlasten. Z.B. das Ganzheitliche Lerntraining, welches ich 2x im Monat besuche, Sport oder Yoga...Ich fand jedoch die R�ckschulung bei mir am sinnvollsten, denn selbst wenn ich Koordinations�bungen/�berkreuz�bungen oder �sonstigen Ausgleich� praktiziere-> ich bleibe ULH!!! Es entsteht zwar dadurch eine gewisse Entlastung, auf Dauer w�re ich jedoch unzufrieden. Bei einem unausweichlichen Gesundheitszustand w�rde ich die ULH akzeptieren, um nicht noch mehr Schaden zu verursachen...Von meinem inneren Gef�hl w�rde ich sagen, das ULH irgendeine Hilfe ( Therapie/neues Umfeld) ben�tigen, um aus ihren alten Trott rauszukommen. Entweder um mehr Selbstwertgef�hl zu gewinnen oder Einstellungen �der aufgebauten H�rte�! zu sich und anderen Mitmenschen zu mindern (z.B....die Umschulung war doch gar nicht so schlimm, hab es doch auch geschafft...)




[...] Ich glaube, das meiste passiert in den ersten beiden Jahren [...] Es kommen dann unerwartet noch ganz andere Entwicklungsschritte, die man gar nicht mehr erhofft hatte. Wenn mir jemand vor 2 Jahren gesagt h�tte, was ich heute alles sch�n finde und mich traue, den/die h�tte ich f�r verr�ckt erkl�rt.

Genau das kann ich aus meinen Erfahrungen auch best�tigen! Ein Beispiel:� den Mut jemanden Knallhart die Meinung zu sagen�. Fr�her habe ich immer versucht mich gew�hlt auszudr�cken, bzw. niemanden zu verletzen. Jetzt habe ich gemerkt, das es manchmal gut ist, dem Gegen�ber, welcher provoziert/schikaniert und beleidigt, auch mal den Teppich unter den F��en wegzuziehen. Fr�her h�tte ich mich vor manchen Wortschatz gesch�mt, diese Hemmschwelle habe ich jetzt �berwunden. Bei Menschen, welche ausgeglichen sind und Harmonie ausstrahlen passiert mir so etwas nie! Wenn es m�glich ist, weiche ich B�swilligkeit (bewusst oder unbewusst praktiziert) durch Neutralit�t oder Ignoranz aus. Denn �ndern kann ich nur meine eigene Pers�nlichkeit, das andere kostet zuviel Nebenenergie. Und diese haben wir ULH das halbe Leben zus�tzlich aufopfern m�ssen. Jetzt kommt auch mal �das an sich denken� an die Reihe (-: Vorw�rfe aus dem Umfeld werden bei mir schon gar nicht mehr verarbeitet, sie rauschen einfach vorbei oder zerplatzen im Affekt {-;


[...]Bei der R�ckschulung laufen in meinen Augen zwei Prozesse nebeneinander ab, der eine in absteigender, der andere in aufsteigender Richtung:[...]und die gro�en Umbr�che in den Beziehungen zu anderen Menschen, die teilweise explosiv verlaufen k�nnen. Der andere Prozess ist aber f�r all das die absolut tragende Kraft. Es ist die Erleichterung, die entsteht aus der R�ckkehr zur eigenen Natur, dem steigenden Selbstbewusstsein und der Freude an sich selbst, weil man merkt, "man sagt endlich selbst ja zu sich". Man gewinnt neue Freunde und die f�r einen wirklich guten Verbindungen machen die eigene Entwicklung mit und werden sehr bereichert. Die unpassenden Verbindungen zu Menschen zerbrechen unweigerlich. Man ist traurig dar�ber und merkt trotzdem bald, welchen Ballast man damit auch abgeworfen hat. Gro�es Aufatmen macht sich in der Seele breit.


Diese explosiven Umbr�che in den Beziehungen zu anderen Menschen habe ich sehr stark gesp�rt und es hat bis zu diesem Zeitpunkt lange gedauert, um aus meiner vorherigen Situation auszubrechen und Verletzungen zu verarbeiten. Die Jahre in Bayern waren f�r meinen bisherigen Lebenslauf der letzte Schubs, um endg�ltig ins Schlammloch zu st�rzen. Jedoch bekam ich durch die innere Wut, die in mir aufbrodelte auch Kraft f�r einen Neuanfang. �Die Aggressivit�t gegen die Ungerechtigkeit� schenkte mir zwar neben einer starken physischen Schw�che auch Energie f�r den Aufbau einer neuen Identit�t!

Das hei�t, ich hatte in den letzten Jahren einen �berdurchschnittlichen Stressfaktor der �Verarbeitung� zu durchstehen, konnte jedoch meine inneren Ziele durchsetzen!

Das h�rt sich im ersten Augenblick kompliziert an, war f�r mich jedoch der einzige Weg, um aus der Lethargie der Umweltzw�nge auszubrechen! LH- Berater, Fachliteratur und ein neuer Freundeskreis haben mich dabei unterst�tzt.


Viele liebe Gr��e von Jeannine