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Vollst�ndige Version anzeigen : Wie l�uft ein H�ndigkeitstest ab?


Olli
20.08.2001, 00:35
Hallo!


Mich - und wahrscheinlich auch so manchen anderen in diesem Forum - w�rde einmal interessieren, wie eigentlich so ein H�ndigkeitstest abl�uft, wie lang sowas dauer, ob man immer zu eindeutigen Ergebnissen kommt, ob dazu auch psychische Untersuchungen stattfinden ...


Olli

Dr. Noll
21.08.2001, 14:31
Hallo Olli,

die H�ndigkeitstestung wird zu 90% bei Kindern bis 7 Jahre durchgef�hrt, dann wird es seltener, am seltensten werden Erwachsene getestet.

Kinder sollten nicht wissen, was da bei der Testung tats�chlich gemacht wird, ansonsten k�nnten sie versuchen zu manipulieren, um Papa oder Mama einen Gefallen zu tun. Ich sage immer so was wie "mal sehen, was du schon alles kannst."

Erwachsene werden eher befragt als tats�chlich beobachtet, hier bestehen die Beobachtungen in eher ungelernten Bewegungsabl�ufen (welche Hand h�lt die Karten, welche teilt aus, Schaufel/Besen, Streichholz anz�nden, Flaschen�ffner usw.

Das folgende bezieht sich also mehr auf Kinder.

Die Reihenfolge bei einer Testung ist vollkommen egal und l�uft immer unterschiedlich ab. Folgendes wird gemacht:

Genaue Vorgeschichte des Kindes einschlie�lich der Entwicklung im Mutterbauch, wie die Geburt abgelaufen ist (Zangengeburt, Nabelschnurumschlingung, lange Wehen usw.), wann laufen, sitzen, sprechen, wann erstes gezieltes Greifen, mit welcher Hand, Probleme beim Laufenlernen, hat das Kind gerobbt, wie war die sprachliche Entwicklung, wie die spielerische, lieber Lego oder lieber grobmotorisches usw., als eine exakte Entwicklungsanamnese.

Dann Fragen zur Linksh�ndigkeit in der Verwandschaft (Eltern, Geschwister, Gro�eltern, Tanten, Onkel, Cousin/e); in diesem Punkt nahezu immer nur l�ckenhafte Ergebnisse, teils auch falsche wg. umgeschulter LH, die als Rechtsh�nder angegeben werden.

Bei dieser Befragung soll das Kind nicht dabei sein; es spielt so lange mit einer Helferin.

Dann die eigentliche Testung: bei mir gibt es eine spezielle Spielkiste, mit der sich das Kind recht frei besch�ftigen darf und von mir nur gelenkt wird. Meistens beginnen wir (ab 5 Jahre) mit Malen und eigenen Namen schreiben (hierbei oft schon Spiegelschrift bei LH). Beobachtet wird nicht nur das Kind, sondern auch das anwesende Elternteil und der Kontakt zwischen Kind und Elternteil.

Wird von mir etwas zum Spielen gereicht, dann immer absolut mittig.

In der Spielkiste sind Kreisel, Spielkarten, Hammer und N�gel, Schraubenzieher und eine alte Steckdose, an der geschraubt werden kann, ein S�ckchen mit unterschiedlichen Holzfiguren (das Kind soll nur mit der Hand erraten: Kugel, W�rfel usw.:welche Hand untersucht ?), Schaufel und Besen, Kamm, M�glichkeit zum Schleife binden, Messer und Gabel, Gie�kanne, Telefon, Ball zum Werfen und schiessen, Spielb�geleisen u.v.m.

Zwischendurch immer ablenkende Fragen (wie alt bist du ?, zeig mal mit den H�nden (die linke Hand wird bei LH meistens bis 5 Jahre gezeigt, bei 6 und �lter bleibt die 5-Finger-Hand links, die rechte nimmt den niedrigeren fehlenden Rest)), das Kind meldet sich "wie in der Schule", Z�hneputzen wird simuliert, es wird gew�rfelt, Lichtschalter werden bedient, T�ren und Fenster ge�ffnet.

Dann wird geturnt, Einbeinstand (beobachtet wird nur scheinbar die genommene Zeit, sondern mehr die Sicherheit des Einbeinstandes), mit dem Ball geschossen, auf einem Bein geh�pft, mit einem "Fernrohr" ein Bild fixiert (welches Auge ?), gehorcht, ob ein Wecker tickt (welches Ohr ?), ein Bleistift gespitzt.

Oft noch zus�tzliche spontane Bewegungsabl�ufe, was die Kiste oder auch mein Schreibstift noch so hergibt.

Dann ein Punktiertest und ein Nachspurtest mit jeweils beiden H�nden (Punktieren: vorgegebene Kreise mit einem Filzstift mittig zu treffen, Kreise ca. 5 mm im Durchmesser; Nachspuren: wie beim Autofahren eine mehr oder minder gewundene Stra�e mit einem Stift als Auto "nachfahren"). Bei beiden Tests wird f�r jede Hand einzeln die Zeit gestoppt.

Bei Frau Dr. Sattler gibt es noch einen Computer, wobei sooft wie m�glich ein Hebel in einer bestimmten Zeit mit beiden H�nden bet�tigt werden soll; ein eigenes Computerprogramm wertet f�r beide H�nde jeweils aus und stellt grafisch dar (dieses Ger�t habe ich nicht).

Normalerweise bekommt man im Verlaufe dieses Spiels mit dem Kind genau heraus, welche Hand bevorzugt wird. Nat�rlich gibt es auch Grenzf�lle, insbesondere bei hirn- und entwicklungsgesch�digten Kindern.

"Psycho-Fragen" an sich werden nicht gestellt, aber manches mag einem so vorkommen, denn beim erwachsenen, umgeschulten Linksh�nder sind auch typische Sekund�rfolgen der Umschulung ein wichtiges diagnostisches Kriterium (wie wird Linksschreiben erlebt, h�ufig m�de ?, Neigung zu Wutausbr�chen ?, Konzentrationsst�rungen ?, Trotzverhalten ?, Imponiergehabe ?, Klassenkasper gewesen ?, gut alleine besch�ftigen k�nnen als Kind ? (werden aber auch alle Eltern �ber ihre Kinder befragt), kein gro�er Hang zur Gruppenbildung ?, also eher Einzelg�ngertum, gestottert fr�her oder immer noch, z.B. bei Aufregung ?, St�rungen beim Wiedergeben sicher beherrschter Fakten ? usw.). Was noch alles dazu z�hlt, siehe "Der umgeschulte Linksh�nder" von Dr. Sattler (auf deren Arbeit meine Methodik im wesentlichen beruht und mit der ich auch im Austausch stehe, z.B. bei selteneren Fragen; wir halten Kontakt miteinander).

So, ich hoffe, dass damit die Frage ersch�pfend beantwortet ist, ansonsten ruhig noch mal im speziellen nachfragen.

Freundliche Gr��e

Dr. Noll

Olli
22.08.2001, 01:13
Hallo Herr Dr. Noll!


Recht vielen Dank f�r die ausf�rliche Antwort.

Nun zu einem anderen Problem: ab wann mu� man eigentlich eindeutig feststellen (sagen k�nnen), ob ein Kind Rechts- bzw. Linksh�nder ist. Mu� sich die H�ndigkeit �berhaupt ab einem bestimmten Alter konkret herausgebildet haben, oder ist dies von Kind zu Kind unterschiedlich. Als konkretes Beispiel: hat sich bei meinem Sohn, der im November 2 Jahre alt wird, bisher noch kein bevorzugter Handgebrauch herrausgebildet. Liegt das nun noch im normalen Bereich? Und ab wann sollte er sich f�r eine Seite entschieden haben? Gibt es dazu �berhaupt Untersuchungen/Statistiken?

Es ist nat�rlich nicht so, da� ich mir jetzt �bertriebene Sorgen mache, denn in der bisherigen Entwicklung und beider Geburt verlief alles normal (Vorsorgeuntersuchungen ...), jedoch, ist es so (zumindest bei dem Kinderarzt meines Sohnes), da� man im allgemeinen �ber solche Sachen wie die H�ndigkeit, und ab welchem Alter man darauf achten sollte, auch nicht unbedingt aufgekl�rt wird, um eine m�gliche Umschulungen zu vermeiden. Denn, wie ich immer wieder festellen mu�, wird selbst unter Linksh�ndern und umgeschulten Linksh�ndern, da� Thema der H�ndikeit und Umschulung viel zu wenig Beachtung geschenkt bzw. die Leute wissen �berhaupt nichts davon.


Olli

Dr. Noll
22.08.2001, 14:40
Hallo Olli,


diese Fragen zum WANN tauchen immer wieder auf.

Prinzipiell ist die H�ndigkeit eines Kindes mit der Geburt festgelegt, da mit der Geburt auch die Dominanz einer Hirnh�lfte als einer der letzten (embryonalen) Entwicklungsschritte erfolgt. (Darau folgt, dass es bei extremen Fr�hgeburten tats�chlich eine etwas sp�tere Dominanzentwicklung geben kann; ich betrachte in dieser Antwort aber den Regelzustand; auch bei hirngesch�digten Kindern kann sich die Dominanzentwicklung verz�gern.)

Die Handbevorzugung zeigt sich meistens schon mit 12-15 Monaten, es wird aber noch relativ h�ufig "gewechselt".Ab dem 2.Lebensjahr stabilisiert sich, w e n n
k e i n e S t � r u n g e n hinzutreten (Umschulunsversuche, Selbstumschulung durch Modellverhalten - h�ufiger, als man animmt !)

Bis zum 5., sp�testens 6. Lebensjahr ist die st�rungsfreie H�ndigkeitsentwicklung eindeutig zu beurteilen. Zur Bestimmung der H�ndigkeit bei den oben genannten St�rungen sollte ein Fachmann die H�ndigkeit bestimmen.

Bei entsprechender Sensibilit�t ist die richtige Diagnose meistens richtig.

Bei dem eigenen Spr��ling besteht kein Grund zur Sorge, da mit 21 Monaten in manchen F�llen schon ein wirklich geschultes Auge dazu geh�rt, die H�ndigkeit richtig einzuordnen, beispielsweise auch, wenn das Kind wenig Beobachtungsansatzpunkte bietet.

Das Thema H�ndigkeit ist �brigens den meisten meiner Kollegen, gerade auch Kinder�rzten, relativ unbekannt (wie es bei mir wohl auch w�re, w�re ich nicht selbst betroffen), da es weder in Studium noch Weiterbildung eine Rolle spielt. �ber u m g e s c h u l t e Linksh�ndigkeit herrscht gr��tenteils v�llige Ahnungslosigkeit, ja man wird sogar als Kollege bel�chelt, wenn man bei einem erwachsenen Stotterer diese M�glichkeit in Betracht zieht. Hier erkannten in einem Fall niedergelassene Psychotherapeuten nicht einmal den Fakt, dass der Stotterbeginn mit Schulanfang stattfand, wo das Kind eben umgeschult schreiben lernen musste, sondern erkannte eben aufgrund des Stotterns Hemmungen und verdr�ngte libidin�se W�nsche als Selbstunterhalter des Storrerns... die L�sung lag hier wirklich sehr nahe !

Selbst auf meine Intervention mit Hinweis auf entsprechende Literatur wurde mit Kompetenzehrenr�hrigkeit �bergangen (...ist ja nur ein Allgemeinmediziner...) .

Daher ist von den meisten Kinder�rzten hier auch wenig Aufkl�rung zu erwarten, geschweige denn eine H�ndigkeitsdiagnostik. Ich habe ab der U6 (10.-12.Lebensmonat) einen eigen Unterpunkt dieser Untersuchung "H�ndigkeit" eingef�gt und komme im Laufe der weiteren Jahre fast immer auch die entsprechende H�ndigkeit.

Bei Linksh�ndigkeit ist das Kind vollkommen unbeschwert, wenn man es gelassen hat, gro�er Aufkl�rungsbedarf besteht bei der Eltern, um ihnen nahe zu bringen, dass Rechts- und Linksh�ndigkeit vollkommen gleichberechtigt nebeneiander stehen.

Also: beobachten kann und sollte man das Kind von Anfang an !

Ein zweites ergibt sich direkt daraus: nicht umgeschulte Linksh�nder betrachten das Umschulungsproblem genauso wie Rechtsh�nder ! Denn dass es immer wieder umgeschulte L i n k s h � n d e r hei�t ist ja lediglich historisch gewachsen durch das Verp�nn der linken Seite ! Nicht umgeschulte Linksh�nder sind daher ebenso wenig Betroffene wie nicht umgeschulte Rechtsh�nder und nteressieren sich als Nichtbetroffene kaum f�r die Umschulungsproblematik (Ausnahmen ausgenommen).

Mir f�llt bei einigen Beitr�gen auch in diesem Forum auf, das umgeschulte Linksh�ndigkeit und Linksh�ndigkeit an sich in einen Topf geworfen werden; dies ist allerdings ein gro�er Irrtum (denn auch der kaum existente umgeschulte Rechtsh�nder hat dieselben Probleme der Umschulung). Also immer klar trennen:

H�ndigkeit - umgeschulte H�ndigkeit : 2 verschiedene Paar Schuhe.


Freundliche Gr��e

Dr. Noll

Dr. Noll
22.08.2001, 14:48
Hallo Herr Dr. Noll!

Recht vielen Dank f�r die ausf�rliche Antwort.

Nun zu einem anderen Problem: ab wann mu� man eigentlich eindeutig feststellen (sagen k�nnen), ob ein Kind Rechts- bzw. Linksh�nder ist. Mu� sich die H�ndigkeit �berhaupt ab einem bestimmten Alter konkret herausgebildet haben, oder ist dies von Kind zu Kind unterschiedlich. Als konkretes Beispiel: hat sich bei meinem Sohn, der im November 2 Jahre alt wird, bisher noch kein bevorzugter Handgebrauch herrausgebildet. Liegt das nun noch im normalen Bereich? Und ab wann sollte er sich f�r eine Seite entschieden haben? Gibt es dazu �berhaupt Untersuchungen/Statistiken?

Es ist nat�rlich nicht so, da� ich mir jetzt �bertriebene Sorgen mache, denn in der bisherigen Entwicklung und beider Geburt verlief alles normal (Vorsorgeuntersuchungen ...), jedoch, ist es so (zumindest bei dem Kinderarzt meines Sohnes), da� man im allgemeinen �ber solche Sachen wie die H�ndigkeit, und ab welchem Alter man darauf achten sollte, auch nicht unbedingt aufgekl�rt wird, um eine m�gliche Umschulungen zu vermeiden. Denn, wie ich immer wieder festellen mu�, wird selbst unter Linksh�ndern und umgeschulten Linksh�ndern, da� Thema der H�ndikeit und Umschulung viel zu wenig Beachtung geschenkt bzw. die Leute wissen �berhaupt nichts davon.

Olli


Hallo Olli,


diese Fragen zum WANN tauchen immer wieder auf.

Prinzipiell ist die H�ndigkeit eines Kindes mit der Geburt festgelegt, da mit der Geburt auch die Dominanz einer Hirnh�lfte als einer der letzten (embryonalen) Entwicklungsschritte erfolgt. (Darau folgt, dass es bei extremen Fr�hgeburten tats�chlich eine etwas sp�tere Dominanzentwicklung geben kann; ich betrachte in dieser Antwort aber den Regelzustand; auch bei hirngesch�digten Kindern kann sich die Dominanzentwicklung verz�gern.)

Die Handbevorzugung zeigt sich meistens schon mit 12-15 Monaten, es wird aber noch relativ h�ufig "gewechselt".Ab dem 2.Lebensjahr stabilisiert sich, w e n n
k e i n e S t � r u n g e n hinzutreten (Umschulunsversuche, Selbstumschulung durch Modellverhalten - h�ufiger, als man animmt !), die Handbevorzugung.

Bis zum 5., sp�testens 6. Lebensjahr ist die st�rungsfreie H�ndigkeitsentwicklung eindeutig zu beurteilen. Zur Bestimmung der H�ndigkeit bei den oben genannten St�rungen sollte ein Fachmann die H�ndigkeit bestimmen.

Bei entsprechender Sensibilit�t ist die richtige Diagnose meistens richtig.

Bei dem eigenen Spr��ling besteht kein Grund zur Sorge, da mit 21 Monaten in manchen F�llen schon ein wirklich geschultes Auge dazu geh�rt, die H�ndigkeit richtig einzuordnen, beispielsweise auch, wenn das Kind wenig Beobachtungsansatzpunkte bietet.

Das Thema H�ndigkeitsentwicklung ist �brigens den meisten meiner Kollegen, gerade auch Kinder�rzten, relativ unbekannt (wie es bei mir wohl auch w�re, w�re ich nicht selbst betroffen), da es weder in Studium noch Weiterbildung eine Rolle spielt. �ber u m g e s c h u l t e Linksh�ndigkeit herrscht gr��tenteils v�llige Ahnungslosigkeit, ja man wird sogar als Kollege bel�chelt, wenn man bei einem erwachsenen Stotterer diese M�glichkeit in Betracht zieht. Hier erkannten in einem Fall eines Patzienten aus meiner Praxis, bevor er mich aufsuchte, niedergelassene Psychotherapeuten nicht einmal den Fakt, dass der Stotterbeginn mit Schulanfang stattfand, wo das Kind eben "falsch herum" schreiben lernen musste, also umgeschult wurde, sondern man diagnostizierte aufgrund des Stotterns Hemmungen und verdr�ngte libidin�se W�nsche als Selbstunterhalter des Stotterns... die L�sung lag hier wirklich sehr nahe !

Selbst meine Intervention mit Hinweis auf entsprechende Literatur wurde mit Kompetenzehrenr�hrigkeit �bergangen (...ist ja nur ein Allgemeinmediziner...) .

Daher ist von den meisten Kinder�rzten hier auch wenig Aufkl�rung zu erwarten, geschweige denn eine H�ndigkeitsdiagnostik. Ich pers�nlich habe ab der U6 (10.-12.Lebensmonat) einen eigenen Unterpunkt "H�ndigkeit" eingef�gt und komme im Laufe der weiteren Jahre, in denen ich das Kind meist regelm��ig sehe, fast immer auch die entsprechende H�ndigkeit.

Bei belassener (Links)h�ndigkeit,(nat�rlich auch Rechtsh�ndigkeit), ist das Kind vollkommen unbeschwert; gro�er Aufkl�rungsbedarf besteht jedoch bei den Eltern, um ihnen nahe zu bringen, dass Rechts- und Linksh�ndigkeit vollkommen gleichberechtigt nebeneiander stehen.

Also: beobachten kann und sollte man das Kind von Anfang an !

Ein zweites ergibt sich direkt daraus: nicht umgeschulte Linksh�nder betrachten das Umschulungsproblem genauso wie Rechtsh�nder ! Denn dass es immer wieder umgeschulte L i n k s h � n d e r hei�t ist ja lediglich historisch gewachsen durch das Verp�nen der linken Seite ! Nicht umgeschulte Linksh�nder sind daher ebenso wenig Betroffene wie nicht umgeschulte Rechtsh�nder und interessieren sich als Nichtbetroffene kaum f�r die Umschulungsproblematik (Ausnahmen ausgenommen).

Mir f�llt bei einigen Beitr�gen auch in diesem Forum auf, das umgeschulte Linksh�ndigkeit und Linksh�ndigkeit an sich in einen Topf geworfen werden; dies ist allerdings ein gro�er Irrtum (denn auch der kaum existente umgeschulte Rechtsh�nder hat dieselben Probleme der Umschulung). Also immer klar trennen:

H�ndigkeit - umgeschulte H�ndigkeit : 2 verschiedene Paar Schuhe.


Freundliche Gr��e

Dr. Noll

Olli
22.08.2001, 19:45
Hallo Herr Dr. Noll!


Also, hab� ich�s doch gewu�t: das selbst �rzte, aber auch Erzieher und Lehrer - die sich ja im Grunde mit dieser Problematik (H�ndigkeit und Umschulung) aus beruflichen Gr�nden besch�ftigt (Studium/Weiterbildung) haben m��ten - weitgehend Ahnungslos sind und, wie gesagt, eben auch weitgehend u m g e s c h u l t e Linksh�nder - von dennen ich mehr als genug kenne - das Problem ignorieren. Ganz einfach, weil sie, wie ich schon mehrfach festgestellt habe, zum Teil zwar ihre Probleme kennen, aber nicht wissen (ich wu�te es ja Jahrelang auch nicht), in welchem Zusammenhang sie mit einer Umschulung - welche sie meistens sowieso schon zum gr��ten Teil verdr�ngt haben - stehen (woher auch)und nun ihre Probleme herabwerten oder v�llig ignorieren, so als t�ten sie garnicht existieren und schon recht nicht, sich mit ihnen auseinandersetzen. Hier herrscht wirklich noch ein gro�es, gro�es Defizit an Aufkl�rung.


Olli

Dr. Noll
23.08.2001, 12:25
Hallo Olli,

das Problem, das viele umngeschulte Linksh�nder ihr eigenes Problem nicht kennen, liegt neben der mangelnden Aufkl�rung �ber das Thema insgesamt aber auch im wesentlichen daran, dass viele Umgeschulte, gerade auch, wenn sie es einmal "geschafft" haben (unter gro�em Kr�fteeinsatz) dann nur ungern zugeben, was es sie gekostet hat. Nimmt man die Sekund�rfolgen in der �blichen (sattlerschen) Reihenfolge Minderwertigkeitskomplexe - Unsicherheit - Zur�ckgezogenheit usw. so wird keiner gerne von sich zugeben, dass er solche Probleme hat. In der Folge wird die Umschulung bagatellisiert und als non-relevant angesehen. Das kann bis dahin gehen, dass sogar vehement bestritten wird, dass es Umschulungsfolgen gibt.

Die gr��ten Kritiker sind tats�chlich umgeschulte Linksh�nder !


Gr��e


Dr. Noll

Birgit
12.09.2001, 13:24
Sehr geehrter Herr Dr. Noll,

bei meinem Sohn wurde erst in der 3. Klasse festgestellt, dass er eigentlich Linksh�nder ist. Bis dahin hatte er das Schreiben mit der rechten Hand gelernt und auch sonst fast alles mit rechts gemacht. In der 3. Klasse kam es dann zum totalen Leistungseinbruch. Er hatte Kopfschmerzen, Konzentrationsst�rungen klagte �ber schlechtes Sehen und war ersch�pft. Wir haben dann organisch alles untersuchen lassen und sind ganz am Ende durch die Ergotherapeutin auf die M�glichkeit der Linksh�ndigkeit gekommen. Wir haben in der Beratungsstelle beim Parit�tischen Wohlfahrtsverband in Haldensleben einen H�ndigkeitstest machen lassen. Dieser sagte mit 70 % aus er w�re ein Linksh�nder. Empfohlen wurde uns dann noch eine Art Laserbehandlung. Hier wurden die einzelnen Gehirn�lften in Belastungssituationen auf ihre Reaktion getestet und es wurde festgestellt, dass er 100 % ein Lanksh�nder w�re.

Nun meine Frage kann man nun wirklich eng�ltig ausschlie�en, das er nicht doch ein Rechtsh�nder ist? Wir haben seit einem Jahr eine R�ckschulung von der rechten auf die linke Hand vorgenommen, mit all den beschreibenen Schwierigkeiten die auch Frau Sattler so beschreibt. Manchmal sind wir doch etwas unsicher, was w�re wenn er nun doch Rechtsh�nder ist, und wir so alles noch schlimmer machen?

Viele Gr��e

Birgit

Dr. Noll
25.09.2001, 16:21
Sehr geehrter Herr Dr. Noll,

bei meinem Sohn wurde erst in der 3. Klasse festgestellt, dass er eigentlich Linksh�nder ist. Bis dahin hatte er das Schreiben mit der rechten Hand gelernt und auch sonst fast alles mit rechts gemacht. In der 3. Klasse kam es dann zum totalen Leistungseinbruch. Er hatte Kopfschmerzen, Konzentrationsst�rungen klagte �ber schlechtes Sehen und war ersch�pft. Wir haben dann organisch alles untersuchen lassen und sind ganz am Ende durch die Ergotherapeutin auf die M�glichkeit der Linksh�ndigkeit gekommen. Wir haben in der Beratungsstelle beim Parit�tischen Wohlfahrtsverband in Haldensleben einen H�ndigkeitstest machen lassen. Dieser sagte mit 70 % aus er w�re ein Linksh�nder. Empfohlen wurde uns dann noch eine Art Laserbehandlung. Hier wurden die einzelnen Gehirn�lften in Belastungssituationen auf ihre Reaktion getestet und es wurde festgestellt, dass er 100 % ein Lanksh�nder w�re.

Nun meine Frage kann man nun wirklich eng�ltig ausschlie�en, das er nicht doch ein Rechtsh�nder ist? Wir haben seit einem Jahr eine R�ckschulung von der rechten auf die linke Hand vorgenommen, mit all den beschreibenen Schwierigkeiten die auch Frau Sattler so beschreibt. Manchmal sind wir doch etwas unsicher, was w�re wenn er nun doch Rechtsh�nder ist, und wir so alles noch schlimmer machen?

Viele Gr��e

Birgit


Hallo,

tut mir leid, dass ich den Eintrag erst jetzt bemerkt habe, aber soweit nach unten schaue ich nicht so oft.

Es gibt allerdings keinen 70%-Linksh�nder, denn entweder ist man Links- oder Rechtsh�nder, von einigen wenigen Hirnsch�digungen abgesehen.

Ein klare Diagnose ist sehr wichtig ! Also, je nachdem, wo Sie wohnen, suchen Sie sich einen kompetenten H�ndigkeitsexperten !

Eine Laserbehandlung (des Gehirns ??) ist mir nicht bekannt und erscheint obskur.

Das alles l��t sich allerdings nicht im Linksh�nderforum kl�ren, dazu muss der Junge pers�nlich erscheinen, und am besten auch beide Eltern.

Wenn Sie wollen, nehmen Sie mit mir Kontakt auf

Mfg


Dr. Noll