Vollst�ndige Version anzeigen : Zweifel an der H�ndigkeit?
Hallo,
ich lese hier h�ufig,da� sich manche unsicher sind ,ob sie nun links- oder rechtsh�ndig sind.
Das wundert mich ehrlich gesagt sehr.
Ich jedenfalls mache au�er schreiben ( und seltsamerweise mit der Schere schneiden ) alles mit links.
Es liegt doch eigentlich auf der Hand, da� ich umgeschulte Linksh�nderin bin,oder?
>Hallo,
>
>ich lese hier h�ufig,da� sich manche unsicher sind ,ob sie nun links- oder rechtsh�ndig sind.
>Das wundert mich ehrlich gesagt sehr.
>Ich jedenfalls mache au�er schreiben ( und seltsamerweise mit der Schere schneiden ) alles mit links.
>Es liegt doch eigentlich auf der Hand, da� ich umgeschulte Linksh�nderin bin,oder?
Hallo Kati,
leider wurden/werden viele Linksh�nder nicht nur beim Schreiben umgeschult, sondern auch in vielen anderen Dingen, wie z.B. beim Essen, bei Sportarten (bei mir Federball), bei Handarbeiten (Stricken), bei der Hausarbeit. Ich bekam ganz oft immer wieder zu h�ren: "Mach die Handgriffe so und so, das geht doch viel besser." Ging es �berhaupt nicht, aber ich war zu eingesch�chtert und verunsichert, um auf mein Gef�hl zu h�ren.
Und oft richten sich viele LH-Kinder nach der Mehrheit in ihrer Umgebung und schulen sich obendrein ohne es zu merken selbst um, weil sie genauso sein wollen wie alle anderen.
Das begann/beginnt teilweise so fr�h (allein essen lernt man ja schon mit einem Jahr), da� sich viele nicht an einen Beginn der Umschulung erinnern k�nnen.
Viele gerade �ltere Erwachsene sind auch der Meinung, da� jemand, der mit rechts schreibt, Rechtsh�nder ist, egal mit welcher Hand er alle anderen T�tigkeiten aus�bt. Das verunsichert viele umgeschulte LH zus�tzlich.
Oft wird die eigentliche Umschulung auch verdr�ngt, weil die Erinnerung daran zu schmerzlich ist.
liebe Gr��e
von Jana aus MeckPomm
Hallo Jana,
das ist ja echt Wahnsinn.
Ich finde es schon schlimm, da� mein Vater mir konsequent das Schreiben mit links ausgetrieben hat.
Zum Gl�ck hatte er ( au�er beim Essen mit Messer und Gabel) nicht auf alles sein Auge, so da� ich alles andere munter mit links weiter machen konnte, wie z.B Federball, Z�hne putzen, Gem�se schneiden etc.
Bei diesen T�tigkeiten f�llt es anderen oft gar nicht auf, da� ich sie mit links aus�be.
Ich fange jetzt auch wieder an mit links zu schreiben, zwar ist/ war meine Schrift anfangs etwas krakelig, aber ich komme im gro�en und ganzen sehr gut zurecht.
Liebe Gr��e,
Kati
Erstmal hallo,
mir f�llt auf, obwohl ich nie auf Rechtsh�ndigkeit gedrillt wurde, da� ich nicht mit Linksh�nderscheren umgehen kann. Ich nehme die Schere automatisch in die rechte Hand. Jetzt kann ich nur mutma�en, ob das mit der Links-und Rechtsh�ndigkeit eventuell keine so festgefahrene Sache ist, wie es im ersten Moment anmutet. Vielleicht ist es auch eine unbewusste Anpassung an eine nunmal rechtsh�ndige Welt.
Was mich pers�nlich aber sehr verunsichert ist, da� ich zum Teil Probleme habe mit den Begrifflichkeiten Links/und Rechts habe, d.h. ich verwechsle immer wieder links mit rechts. Wenn man mir sagt, da� ich rechts rum gehen soll, gehe ich automatisch links! Haben andere Linksh�nder eventuell dasselbe Problem? Oder bin ich einfach etwas "verpeilt" *grins*
>Erstmal hallo,
>mir f�llt auf, obwohl ich nie auf Rechtsh�ndigkeit gedrillt wurde, da� ich nicht mit Linksh�nderscheren umgehen kann. Ich nehme die Schere automatisch in die rechte Hand. Jetzt kann ich nur mutma�en, ob das mit der Links-und Rechtsh�ndigkeit eventuell keine so festgefahrene Sache ist, wie es im ersten Moment anmutet. Vielleicht ist es auch eine unbewusste Anpassung an eine nunmal rechtsh�ndige Welt.
>Was mich pers�nlich aber sehr verunsichert ist, da� ich zum Teil Probleme habe mit den Begrifflichkeiten Links/und Rechts habe, d.h. ich verwechsle immer wieder links mit rechts. Wenn man mir sagt, da� ich rechts rum gehen soll, gehe ich automatisch links! Haben andere Linksh�nder eventuell dasselbe Problem? Oder bin ich einfach etwas "verpeilt" *grins*
Hallo Sara,
gehst Du auch rechtsrum, wenn Du eigentlich nach links sollst?
Meiner Meinung nach liegt es daran, da� im offiziellen Sprachgebrauch rechts ganz oft mit richtig gleichgesetzt wird. Und unsere richtige Seite ist nun mal die linke. Mir geht es da �hnlich wie Dir, es hat sich nach meiner R�ckschulung aber etwas gebessert. Ich erinnere mich aber, da� ich in der ersten Klasse immer noch nicht wu�te, wo rechts und wo links ist. Meine kinder konnten es beide mit sp�testens 4 Jahren.
Viele umgeschulte LH haben aber Schwierigkeiten mit der r�umlichen Orientierung, d.h. mit links, rechts, Landkarten, unbekannten Wegen und Orten.
Das Hantieren mit Gegenst�nden guckt man sich ja zum gro�en Teil von anderen ab, deshalb nimmst Du wohl die Schere mit rechts. Ich komme zwar auch nicht mit Linksh�nderscheren klar, schneide aber schon immer mit links (was letztendlich der Grund war, da� ich �berhaupt meine wahre H�ndigkeit herausgefunden habe), eine von ganz wenig T�tigkeiten, die von Eltern und Erzieherinnen �bersehen wurde.
Liebe Gr��e
von Jana
Hallo Kati,
Gem�seschneiden habe ich erst ungef�hr mit 14 gelernt, und dann mit links und als ich allein zu Hause war. Solange meine Mutter es mir mit rechts beibringen wollte, hatte ich eine panische Angst, mich zu schneiden. Schlie�lich sagte sie irgendwann in den Ferien: "Wenn ich nach Hause komme, sind die Kartoffeln gesch�lt - egal wie!" Dann ging es.
�hnlich war es mit Kerzen anz�nden. Das habe ich auch erst in meiner Jugendzeit von jemandem gelernt, von dem ich heute wei�, da� er ebenfalls umgeschulter LH ist.
zum Federball spielen habe ich (mit rechts) zwei Jahre gebraucht. Die umstellung auf links (als ich mir mal den rechten Arm verletzt hatte) dauerte keine 10 Minuten.
Und so k�nnte ich noch jede Menge mehr aufz�hlen. Das ganze hat mein Leben jedenfalls sehr massiv beeinflu�t. In der Theorie (Schule) sehr gut, in der Praxis zu allem zu doof. So schnell konnte ich manchmal gar nicht gucken, wie mir was aus der Hand genommen wurde.
Und die Umstellung hatte bei mir nicht nur Einflu� auf die r�umliche Orientierung (Siehe Saras Beitrag), sondern auf meine Orientierung im Leben allgemein, speziell im Umgang mit anderen Leuten. Ich hatte (und habe, aber nicht mehr so schlimm) immer Probleme, Gespr�chen zu folgen, Leute einzuordnen, gleichzeitig auf mehrere Dinge zu achten ,wie zB. auf das Gesagte UND die Mimik. Oder selber was zu sagen und gleichzeitig die Reaktion des anderen darauf wahrzunehmen. Das ist manchmal schon ziemlich stressig, weil man dadurch st�ndig Gefahr l�uft, irgendwelche Fettn�pfchen mitzunehmen.
Durch die R�ckschulung ist einiges an Druck von mir genommen worden (endlich mal eine handgeschriebene Seite ohne Schreibfehler :-) ), ich habe eher das Gef�hl, ich selbst zu sein, kann Dinge tun, an die ich mich fr�her nie herangetraut h�tte (z.B. auf Festen Kinder schminken, einen Tanzkurs mit meinem Mann machen). Aber eine Menge Schaden ist geblieben und wird auch bleiben.
liebe Gr��e
von Jana aus MeckPomm
Hallo Jana,
Das kann ich jetzt nicht so genau sagen, aber ich habe einfach generell das Gef�hl, da� auch mein linkes Gesichtsfeld wesentlich st�rker ausgepr�gt ist. So mag ich es auch nicht, wenn Leute rechts von mir gehen, weil ich das Gef�hl habe, sie dann nicht so gut zu sehen. Und auch wenn man mir sagt ich soll rechts gehen, dr�ckt es mich f�rmlich linksherum.
Ich kann mich noch erinnern, da� meine Mutter mit viel M�he f�r meine Einschulung mal eine Linksh�nderschere gekauft hat, aber ich konnte garnicht mit ihr umgehen. Aber nat�rlich kann es auch sein, da� ich hier einfach mich unbewusst an die g�ngige Rechtsh�ndigkeit angepasst habe.
Was mir auch noch stark aufgefallen ist, da� viele Leute einen immernoch als merkw�rdigen "Exoten" wahrnehmen. Ich zeichne sehr, und habe auch h�ufig fr�her im Zoo die Tiere gezeichnet. Und h�ufig kamen auch Kommentare, wie "Oh, was kann die toll zeichnen! Und dann auch noch mit Links!!" Es muss den Leuten, die wahrscheinlich alle Rechtsh�nder waren, wie ein zirkusreifes Kunstst�ck vorgekommen sein. Sie haben sich garkeine Gedanken dar�ber gemacht, da� ich als Linksh�nderin auch normal mit links zeichne, genauso wie sie ganz nat�rlich mit rechts zeichnen w�rden. Kann mich nicht entsinnen, jemals einen Kommentar wie, "Oh, wie toll Du zeichnen kannst. Und auch noch mit Rechts" gegeben zu haben. Daran merkt man wohl noch immer den Minderheitenstatus, den Linksh�nder haben.
Einer meiner damaligen Lehrer hatte �brigens eine sehr interessante Schreibweise. Er fing die Zeile an der Tafel mit Links an, wechselte in der Mitte der Zeile die Hand und beendete sie mit Rechts. Fand ich sehr interessant. Und es h�tte mich schon interessiert, ob er einer der wenigen richtigen Beidh�nder ist, die es wohl geben soll oder ein ehemaliger umgeschulter Linksh�nder, der halt beide erlernte Schreibweisen anwendet.
>Einer meiner damaligen Lehrer hatte �brigens eine sehr interessante Schreibweise. Er fing die Zeile an der Tafel mit Links an, wechselte in der Mitte der Zeile die Hand und beendete sie mit Rechts. Fand ich sehr interessant. Und es h�tte mich schon interessiert, ob er einer der wenigen richtigen Beidh�nder ist, die es wohl geben soll oder ein ehemaliger umgeschulter Linksh�nder, der halt beide erlernte Schreibweisen anwendet.
Hallo Kati,
ich w�rde Deinen Lehrer f�r einen umgeschulten Linksh�nder halten. Guck mal in die alten Beitr�ge, da findest Du eine Menge �ber den Zusammenhang zwischen H�ndigkeit und dominanter Hirnh�lfte. In diesem Zusammenhang wird auch oft ein Buch von Frau Dr. Sattler genannt "Der umgeschulte Linksh�nder oder Der Knoten im Gehirn", da� ich ebenfalls sehr empfehlen kann. In diesem Buch wird auch schl�ssig dargestellt, warum es eigentlich keine echten Beidh�nder geben kann, und da� Personen, bei denen die H�ndigkeit nicht eindeutig festgestellt werden kann, oft aus anderen Gr�nden hirngesch�digt sind.
�brigens mache ich manchmal was �hnliches wie Dein Lehrer. Ich schminke manchmal Kinder, und gerade kleine Kinder drehen oft den Kopf nicht so, wie ich es brauche, da bin ich froh, wenn sie �berhaupt stillhalten. Bei symmetrischen Motiven (z.B. Schmetterling) male ich dann die eine H�lfte mit links, und danach das gleiche auf der anderen Seite mit rechts. Somit hat in gewissem Sinne immer noch die linke Hand die F�hrung. Beim Schreiben h�tte ich da aber gro�e Probleme. Da wird mir seit meiner R�ckschulung mittlerweile arg schlecht, wenn ich auch nur ein paar W�rter mit rechts schreibe.
liebe Gr��e
von Jana
Hallo Jana,
vermutlich war ich mit Deiner letzten Antwort gemeint *l�chel*
Ich hab mich bereits ein wenig durch die alten Beitr�ge hier im Forum gelesen, und bin auch gelegentlich auf Erw�hnungen von diesem Buch gestossen. Unterm Strich muss ich wirklich sagen, da� ich Gl�ck gehabt habe, nicht umgeschult worden zu sein, wenn ich mir die hier geschriebenen Erlebnisse durchlese. Ich glaube, da� in meiner Grundschulzeit meine Lehrer an meine Eltern herangetreten sind, und fragten, was sie mit mir und meiner Linksh�ndigkeit machen sollen. Meine Eltern waren der festen Meinung alles so zu lassen wie es ist. Allerdings hatte ich in der Folgezeit mit gro�en Problemen beim Schreiben zu k�mpfen. Ich konnte und kann nicht wirklich schnell schreiben, deshalb hinkte ich bei Diktaten zum Teil sehr stark nach oder brauchte sehr viel Zeit bei Aufs�tzen, die ich zum Teil nicht rechtzeitig fertig bekam.
Ausserdem wollte ich mal Kalligrafie machen, aber hab immer die Tusche verwischt oder mein Handgelenk ziemlich verbogen. Und mit der 90� Technik (man dreht das Blatt um 90� und schreibt dann von oben nach unten) kam ich nicht wirklich zurecht. Also gab ich es ziemlich frustig auf.
Gru�,
Sara
>Hallo Jana,
>vermutlich war ich mit Deiner letzten Antwort gemeint *l�chel*
>Ich hab mich bereits ein wenig durch die alten Beitr�ge hier im Forum gelesen, und bin auch gelegentlich auf Erw�hnungen von diesem Buch gestossen. Unterm Strich muss ich wirklich sagen, da� ich Gl�ck gehabt habe, nicht umgeschult worden zu sein, wenn ich mir die hier geschriebenen Erlebnisse durchlese. Ich glaube, da� in meiner Grundschulzeit meine Lehrer an meine Eltern herangetreten sind, und fragten, was sie mit mir und meiner Linksh�ndigkeit machen sollen. Meine Eltern waren der festen Meinung alles so zu lassen wie es ist. Allerdings hatte ich in der Folgezeit mit gro�en Problemen beim Schreiben zu k�mpfen. Ich konnte und kann nicht wirklich schnell schreiben, deshalb hinkte ich bei Diktaten zum Teil sehr stark nach oder brauchte sehr viel Zeit bei Aufs�tzen, die ich zum Teil nicht rechtzeitig fertig bekam.
>Ausserdem wollte ich mal Kalligrafie machen, aber hab immer die Tusche verwischt oder mein Handgelenk ziemlich verbogen. Und mit der 90� Technik (man dreht das Blatt um 90� und schreibt dann von oben nach unten) kam ich nicht wirklich zurecht. Also gab ich es ziemlich frustig auf.
>
>Gru�,
>Sara
Hallo Sara,
sorry, nat�rlich warst Du gemeint. Ich hatte eine Mitsch�lerin, die mit links schreiben durfte. Als im Zeichenunterricht Kalligraphie dran war, durfte sie statt der Feder einen F�ller nehmen. Ich kann mir gut vorstellen, da� man so eine Zeichenfeder auch nicht gut �bers Papier schieben kann. Meine hat schon beim Schreiben mit rechts ziemlich gekratzt.
Wenn du ein bi�chen mehr liest, st��t Du hier im Forum auch auf gute Tipps, wie man mit links schreibt. Von unten schreiben und das Blatt schr�g legen, so da� man praktisch "bergab" schreibt - das geht recht gut.
liebe Gr��e
von Jana
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