Vollständige Version anzeigen : Neues aus der Linkshänderforschung
Ein interessanter Artikel steht unter:
http://www.eltern-bildung.at/eb/service/news.php?we_objectID=7969
In dem Artikel geht es um:
Durchbruch in der Linkshänderforschung?
Forscher der Universität Oxford haben ein Gen LRRTM1 identifiziert,
von dem sie vermuten, dass es für die Linkshändigkeit verantwortlich sein soll.
Die genau Wirkung des Gens muss laut Forschern noch untersucht werden.
Mindestens zehn bis 15 Prozent aller Menschen sind Linkshänder.
Das Team vermutet in dem Gen LRRTM1 auch einen Zusammenhang zur geringfügigen Steigerung des Risikos, z.B. an Schizophrenie zu erkranken.
Wie wir mal wieder sehen können, wird an allen Ecken und Kanten geforscht.
Immer im Hinblick darauf, dass Linkshändigkeit etwas "nicht normales" ist, das ja von irgendwo herkommen muss.
In den USA sind die Zahlen etwas anders, da ist der Linkshänderanteil in den Schulen und Universitäten bei mindestens 25 %.
Ich persönlich glaube nicht an die Gen Theorie, da in der Natur alles möglich ist, und alles richtig ist - rechts und links.
Wir wollen das mal weiter verfolgen, ist ja nicht die erste "bahnbrechende" Theorie, die aufgestellt wurde.
Hallo,
ich habe hier einen Artikel gefunden, der mir aus dem Herzen spricht:
4. August 2007, von Hendrik Werner
Das Linkshänder-Gen ist entdeckt: Warum die Händigkeit des Menschen so anfällig für Mythenbildungen ist
Mag sein, dass das lokalisierte Gen namens "LRRTM1" wirklich die Schlüsselrolle spielt, die ihm unterstellt wird: dafür zuständig zu sein, welcher Teil des Gehirns spezifische Funktionen wie Sprache oder Gefühle verwaltet. Doch selbst wenn dieser Fund sich erhärten ließe, würde er zunächst nur einen altbekannten Befund bestätigen: dass trotz zahlloser Forschungsprojekte in den vergangenen Jahrzehnten völlig unklar geblieben ist, welche Rolle die Asymmetrie des Gehirns für die instabile Seitenlage und insbesondere die Händigkeit mancher Menschen spielt.
den ganzenArtikel könnt Ihr hier lesen
http://www.welt.de/welt_print/article1079808/Alles_mit_links.html
Gruß, Bernd
hallo
Da merkt man das sie
die linkshänder noch kämpfen müssen um richtig
anerkannt zu werden
das wir schon einiges erreicht haben es aber noch nicht
ausreicht .
gruss Heike
Forscher der Universität Oxford haben ein Gen LRRTM1 identifiziert,
von dem sie vermuten, dass es für die Linkshändigkeit verantwortlich sein soll.
Sie haben eine Variante von LRRTM1 gefunden, die mit Linkshändigkeit korreliiert ist, wenn man Geschwister untersucht, die eine bestimmte Art von Leseschwäche haben. Wenn man "normale" (nicht vorselektionierte - klingt ein wenig pervers, oder?) Geschwister untersucht, tritt dieser Zusammenhang nicht mehr auf.
Was soll ich davon halten? Ich denke, LRRTM1 sieht nicht aus wie der "Hauptschalter" zwischen RH und LH. Vielleicht gibt es keinen Hauptschalter, sondern ein kompliziertes Netz von Wechselwirkungen.
Ich interessiere mich sehr für die biologischen Grundlagen zerebraler Asymmetrie :). Aber zum Selbstverständnis als Linkshänder trägt das zur Zeit wohl wenig bei. :(
Hallo Ozelot,
ich kann Dir leider nicht ganz folgen. Scheint zu kompliziert für mich zu sein.
Ich sehe Linkshändigkeit als etwas ganz normales an.
Dafür gibt es keinen "Schalter".
Ich denke, in der Natur kommen beide Varianten vor, rechts und links.
Und wir würden ja keine Probleme haben, wenn wir unsere Händigkeit ausleben könnten.
liebe Grüße Ursula
Hallo Ursula,
ich finde, ein genetischer Schalter ist nichts unnatürliches. Es gibt gestreifte und gepunktete Katzen, und beide sind normal (auch wenn in diesem Fall menschliche Züchtung eingegriffen hat). Zwischen männlich und weiblich gibt es auch einen Schalter.
Vielleicht liegt es zum guten Teil an der Humangenetik, dass Gene immer gleich mit Krankheit und Abnormalität assoziiert werden.
Ich habe in den letzten Tagen ziemlich viel in diesem Forum gelesen, und mir ist aufgefallen, wieviel Wert Du auf das Normalsein des Linkshänderdaseins legst. Ich stimme Dir zu, dass das eine angemessene Grundhaltung ist.
Ich selbst habe mich aber oft als irgendwie anders oder unnormal gefühlt. Und das beeinflusst sicher auch meine Art zu Denken. Aber, dass das so ist, muss nicht (nur) an meiner Linkshändigkeit liegen. Dafür kann es auch andere Gründe geben.
liebe Grüsse Hans Georg
(ozelot)
Ich selbst habe mich aber oft als irgendwie anders oder unnormal gefühlt. Und das beeinflusst sicher auch meine Art zu Denken. Aber, dass das so ist, muss nicht (nur) an meiner Linkshändigkeit liegen. Dafür kann es auch andere Gründe geben.
Hallo Hans Georg,
ich war als Kind immer "anders"
(ich habe 3 rechtshändige Schwestern).
Als ich 10 Jahre alt war, habe ich meine Ferien in den Niederlanden verbracht, und dort zum erstenmal Menschen gesehen, die mit der linken Hand schreiben.
Und die wurden nicht bestaunt, dort war das "normal".
Ich habe aber weiter mein "anderssein" betont, war "besser, schöner, klüger" als alle anderen, und in Wirklichkeit voller Minderwertigkeitsgefühle.
Ich habe das selbstverständlich immer auf meine Linkshändigkeit zurückgeführt. ! " Ich bin was besonders " !
Als ich erwachsen wurde, habe ich (mit professioneller) Hilfe erkannt, dass es andere Gründe gab für meine Probleme.
Diese Gründe kann und konnte ich nicht abstellen, aber ich habe gelernt damit zu leben, denn irgenwann ist nicht mehr die "böse" Kindheit verantwortlich für mein Denken und Tun, sondern ich ganz allein.
Im Zuge dieses Entwicklungsprozesses habe ich auch begonnen, mit der linken Hand schreiben zu lernen.
(Ich hatte nur zwangsweise mit rechts geschrieben, alles andere habe ich immer mit links gemacht)
Deshalb sehe ich Linkshändigkeit als Normalität an, denn die Probleme die daraus entstehen können, liegen nicht in der Händigkeit, sondern in dem Gefühl, nicht so angenommen zu werden, wie man ist.
Ich hoffe, dass wir viele rechtshändige Menschen erreichen können, die sich darüber noch nie Gedanken gemacht haben.
Und ich hoffe, dass wir viele linkshändige Menschen erreichen, die auch hier im Forum erkennen: "ich bin nicht allein", vielen geht es ähnlich wie mir.
Hallo Ursula,
ich wurde als Kind von anderen als Linkshänder wahrgenommen. Aber ich glaube das war bei mir nicht so stark ausgeprägt oder befremdend, wie offenbar in Deinem Umfeld. Es scheint nicht auszureichen, um das sich-verschieden-fühlen zu erklären.
Rückschulung? Vor 2 Jahren war ich bei einer Linkshänderberaterin (da war ich 50). Ich wollte wissen, ob sie mir eine Rückschulung empfehlen würde. Aber sie hat mir eher abgeraten. Wegen Konfusionen zwischen links und rechts, die dadurch entstehen können. Und ich selbst hatte von mir aus kein Bedürfnis mit der linken Hand zu schreiben.
Vor etwa 8 Tagen habe ich begonnen jeden Tag eine Din A4 Seite mit links vollzuschreiben. Eigentlich mehr so als Test wie ich mich dabei fühle und wie es sich entwickelt. Vor 2 Tagen habe ich das Übungsbuch von Frau Sattler bestellt und meine Maus auf links umgerüstet. Es scheint fast als hätte ich mich wirklich entschlossen das jetzt durchzuziehen.
Der Artikel im Stern, auf den Du in einem anderen Thread verwiesen hast
http://www.stern.de/wissenschaft/men...al/599988.html
bzw. (English Abstract)
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?Db=pubmed&Cmd=ShowDetailView&TermToSearch=17634378&ordinalpos=2&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsP anel.Pubmed_RVDocSum
hat mich darin jedenfalls bestärkt.
Ebenso wie einige Artikel in diesem Forum und Websiten von Forumsmitgliedern.
liebe Grüsse Hans Georg
Hallo Hans Georg,
ich habe das auch so gemacht wie Du, bin einfach angefangen, und habe Schreiben geübt.
Und das hat sich gut angefühlt.
Aber setzt Dich nicht unter Druck, mach nicht zuviel auf einmal.
Mach zwischendurch mal Pause, und lockere Deinen Arm, indem Du einfach nur immerwieder liegende Achten mit links malst.
Ich wünsche Dir viel Erfolg.
liebe "linke" Grüße, Ursula
Hallo Hans Georg,
Ich habe meine Schreibübungen mit meiner Linkshandberaterin abgestimmt.
Für den Anfang finde ich eine DIN A4 Seite zuviel.
Besser ist es, wenn Du erstmal Nachspurübungen machst. Mir hat es auch gutgetan, wenn ich zwischendurch mal was gemalt habe.
Ich drück Dir die Daumen, dass Du durchhälst, und die Freude am Rückschulen nicht verlierst.
Karin
Hallo Karin,
meine erste Din A4 Seite war sehr schnell voll, weil meine Wörter sehr gross waren ;). Aber heute habe ich tatsächlich eine ganze Stunde daran geschrieben. Aber das seltsame ist, dass es mich nicht gelangweilt hat. Mag sein, dass am Ende die Schulter etwas verspannt war, aber ich musste mich nicht zwingen zu schreiben. Ich wollte einfach weiterschreiben.
Ich habe schon immer gern links gemalt oder wenigstens gekritzelt und tu das auch jetzt. Linke Feinmotorik muss ich daher wohl nicht gross extra lernen.
Was mich am meisten stört, ist, dass das Geschriebene bald hinter meiner Schreibhand verschwindet. Ich fürchte, dass mich das nerven wird, wenn es mir einmal nicht mehr nur um das Schreiben von Wörtern, sondern um das Mitverfolgen ganzer Sätze geht. Auch mit der 30° Kippung lässt sich das wohl nicht ganz bereinigen.
Ja, ich sollte wohl wieder Kontakt zu meiner LH-Beraterin aufnehmen, zumindest, damit sie mal meine Haltung/Bewegung begutachten kann.
viele Grüsse, Hans Georg
Sie haben eine Variante von LRRTM1 gefunden, die mit Linkshändigkeit korreliiert ist, wenn man Geschwister untersucht, die eine bestimmte Art von Leseschwäche haben. Wenn man "normale" (nicht vorselektionierte - klingt ein wenig pervers, oder?) Geschwister untersucht, tritt dieser Zusammenhang nicht mehr auf.
Was soll ich davon halten? Ich denke, LRRTM1 sieht nicht aus wie der "Hauptschalter" zwischen RH und LH. Vielleicht gibt es keinen Hauptschalter, sondern ein kompliziertes Netz von Wechselwirkungen.
Ich interessiere mich sehr für die biologischen Grundlagen zerebraler Asymmetrie :). Aber zum Selbstverständnis als Linkshänder trägt das zur Zeit wohl wenig bei. :(
Hallo Hans-Georg,
in welcher Hinsicht beschäftigst Du Dich mit cerebralen Asymmetrien?
Bist Du Biologe, Mediziner oder Psychologe? :D
Vg, Tine
Bist Du Biologe, Mediziner oder Psychologe? :D
Hallo Tine,
eigentlich wollte ich mich gar nicht outen. Aber in Anbetracht Deines User Namens kam ich zu dem Ergebnis, dass Widerstand wohl zwecklos ist.
Also ich gebe zu, ich bin Biologe. Aber mein Interesse an zerebraler Asymmetrie verfolge ich doch in erster Linie als Linkshänder. Zu meinem beruflichen Arbeitsgebiet gehört das nicht. Natürlich beeinflusst meine Ausbildung, wie ich mich damit beschäftige.
Das intellektuelle Interesse und die konkreten persönlichen Veränderungen, die ich mir vielleicht von der Schreib-Rückschulung erhoffe - ich fürchte das werden wohl immer getrennte Lager bleiben. Aber ich brauche das eine, um mich in dem anderen zu motivieren.
Viele Grüsse,
Hans Georg
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