Vollst�ndige Version anzeigen : Ignorant oder nur typisch Rechtsh�nder ?
Hallo alle zusammen,
hier eine ganz kurze aber erschreckende Geschichte die mir am Freitagabend passiert ist. Ich schreibe sie erst heute, damit es keiner f�r einen Aprilscherz halten k�nnte:
Am Freitagabend habe ich mich mit einem Bekannten in D�sseldorf getroffen, und so im laufe des Abends erz�hlte ich das ich vor kurzem schonmal in D�sseldor war, und zwar in einer Selbsthilfegruppe. Er sah mich an als w�re das ganz was schlimmes, dann erkl�rte ich Ihm das es sich um eine Linksh�nderselbsthilfegruppe gehandet h�tte. Darauf hin sagte er w�rtlich:
Na, wenn Du sonst keine Sorgen hast
Kommentarlose Gr��e
Arndt
Und? Hast Du Deinem Bekannten danach erl�utert, warum es solche Linksh�nder-Selbsthilfegruppen gibt, und warum es Menschen gibt, die so etwas brauchen - damit er es besser versteht? Ich denke, die Reaktion "Sonst hast Du keine Probleme" ist normal f�r einen Menschen, der noch nie davon geh�rt hat, geschweige denn dar�ber nachgedacht hat, dass es Probleme f�r Linksh�nder gibt und wie heftig sich diese Probleme auswirken k�nnen. Schlie�lich hat er als Rechtsh�nder noch nie dar�ber nachdenken m�ssen, denn er wurde mit diesen Problemen noch nie konfrontiert. Da ist Aufkl�rung angesagt. Dann nur zu denken oder sagen "typisch Rechtsh�nder" finde ich �hnlich niveauvoll wie den Kommentar "Sonst hast Du keine Probleme". Oder?
Da ist Aufkl�rung angesagt. Dann nur zu denken oder sagen "typisch Rechtsh�nder" finde ich �hnlich niveauvoll wie den Kommentar "Sonst hast Du keine Probleme". Oder?
Also mich w�rde ja doch mal interessieren mit wievielen Rechtsh�nder Du schon erfolgreich �ber Deine Linksh�nderschwierigkeiten diskutiert hast.
Dann h�ttest Du mit Sicherheit gemerkt das fast alle Zuh�rer nur kurz aus H�flichkeit zuh�ren und nur die aller wenigsten aus wirklichem Interesse.
Daher kann ich das " �hnlich niveauvoll " auch nicht wirklich nachvollziehen.
Also mich w�rde ja doch mal interessieren mit wievielen Rechtsh�nder Du schon erfolgreich �ber Deine Linksh�nderschwierigkeiten diskutiert hast.
Ich bin selber Rechtsh�nder. Trotz allem bin ich aber offen f�r Probleme, die andere Menschen haben, und h�re ihnen zu. Sicher kann ich nicht von mir auf alle anderen Menschen schlie�en, aber ich denke schon, dass es sicher noch andere gibt, die das �hnlich sehen wie ich. Bitte verstehe mich nicht falsch: Ich will nicht die Probleme, die Linksh�nder in dieser rechtsh�ndigen Welt haben, herunterspielen - ganz gewiss nicht, dazu sind sie zu gro� und an viel zu vielen Stellen vorhanden. Ich denke nur, dass man das einfach offen angehen und auch Verst�ndnis daf�r haben muss, dass man seiner Umwelt erst mal aufzeigen muss, wo die Probleme �berhaupt sind. Wie soll der Rechtsh�nder, der noch nie von Problemen geh�rt hat, der sich noch nie mit dem Thema besch�ftigen musste, �berhaupt wissen, dass es Probleme beim linksh�ndigen Schneiden mit der Schere gibt? Er kann auch nicht wissen, dass Linksh�nder umzuerziehen versucht werden, denn mit diesem Thema wurde er noch nie konfrontiert. Seine Welt ist rechtsh�ndig, und seine Welt funktioniert ohne Probleme. Ich bin mir sicher, dass man einen Rechtsh�nder viel einfacher �berzeugen kann, wenn man ihm z.B. eine Linksh�nderschere in die Hand dr�ckt und ihn bittet, einfach mal damit zu schneiden. Nachdem das dann nicht sonderlich gut funktionieren wird, ist er sicher offen f�r jegliche Information.
Hallo Arndt,
die �u�erung deines Bekannten ist sicherlich nicht ganz fair. Ich wei� aus eigener Erfahrung, dass man - wenn man sich mit der Thematik auseinandersetzt - sehr sensibel auf solche �u�erungen reagiert. Dennoch meine ich, dass jeder, der bislang keinen Bezugspunkt hatte, im ersten Moment derart reagiert.
Erst wenn dein Gegen�ber es zul�sst, n�her �ber die H�ndigkeit und auftretender Probleme zu reden - dann h�rt man meistens auch zu. Wer Kinder hat �briegens noch mehr als andere. So lange die Personen jedoch keinen LH in der Familie, im Arbeitsalltag oder im Bekanntenkreis hat, wird er kein Verst�ndnis (oder eher selten) f�r eine Selbsthilfegruppe f�r LH haben.
Mich w�rde jedoch sehr interessieren, wie du auf seine �u�erung reagiert hast.
Gru� Conny
Erst wenn dein Gegen�ber es zul�sst, n�her �ber die H�ndigkeit und auftretender Probleme zu reden - dann h�rt man meistens auch zu.So lange die Personen jedoch keinen LH in der Familie, im Arbeitsalltag oder im Bekanntenkreis hat, wird er kein Verst�ndnis (oder eher selten) f�r eine Selbsthilfegruppe f�r LH haben.
Mich w�rde jedoch sehr interessieren, wie du auf seine �u�erung reagiert hast.
Gru� Conny
Nach einigen Sekunden der Sprachlosigkeit hatte ich auch versucht meinen Bekannten f�r dieses Thema zu sensibilisieren, aber leider �berwog seine Interessenlosigkeit f�r dieses Thema so stark, das nach wenigen Minuten das Thema vom Tisch war. So wie bei den Meisten halt...
Aber Du beschreibst das ja genau richtig, wie das mit dem Verst�ndnis so sein kann.
LG Arndt
Hallo alle zusammen,
hier eine ganz kurze aber erschreckende Geschichte die mir am Freitagabend passiert ist. Ich schreibe sie erst heute, damit es keiner f�r einen Aprilscherz halten k�nnte:
Am Freitagabend habe ich mich mit einem Bekannten in D�sseldorf getroffen, und so im laufe des Abends erz�hlte ich das ich vor kurzem schonmal in D�sseldor war, und zwar in einer Selbsthilfegruppe. Er sah mich an als w�re das ganz was schlimmes, dann erkl�rte ich Ihm das es sich um eine Linksh�nderselbsthilfegruppe gehandet h�tte. Darauf hin sagte er w�rtlich:
Na, wenn Du sonst keine Sorgen hast
Kommentarlose Gr��e
Arndt
Hallo Arndt,
ist dein Bekannter denn allgemein so oberfl�chlich?
Weisst du, in unserer Gesellschaft ist`s oft so, dass man �ber alles m�gliche, sei es Rheuma oder ein Beinbruch oder meinetwegen ein Tennisarm offen geredet wird.....geht es aber um etwas psychisches oder etwas, was sich zumindest danach anh�rt, dann bekommen viele Leute so ein W�rgen im Hals und grosse Augen und halten sich dezent zur�ck! Umso wichtiger sind Selbsthilfegruppen f�r Lefties, je mehr, desto besser, damit wir dieses immer noch oft bel�chelte Thema hoffentlich in ein paar Jahrzehnten fl�chendeckend selbstverst�ndlich gemacht haben und Lh sowie Produkte f�r Lh "normal" geworden sind!!
In diesem hoffnungsvollen Sinn herzliche Gr�sse aus OWL
Detlef
Wie soll der Rechtsh�nder, der noch nie von Problemen geh�rt hat, der sich noch nie mit dem Thema besch�ftigen musste, �berhaupt wissen, dass es Probleme beim linksh�ndigen Schneiden mit der Schere gibt? Er kann auch nicht wissen, dass Linksh�nder umzuerziehen versucht werden, denn mit diesem Thema wurde er noch nie konfrontiert. Seine Welt ist rechtsh�ndig, und seine Welt funktioniert ohne Probleme. Ich bin mir sicher, dass man einen Rechtsh�nder viel einfacher �berzeugen kann, wenn man ihm z.B. eine Linksh�nderschere in die Hand dr�ckt und ihn bittet, einfach mal damit zu schneiden. Nachdem das dann nicht sonderlich gut funktionieren wird, ist er sicher offen f�r jegliche Information.
So �hnlich hat das bei einigen meiner Kollegen geklappt, wenn sie mal meine LH-Tastatur benutzen mu�ten. Einige kamen gut zurecht (aha....), die anderen, die sich extrem schwertaten, verstehen nun, warum ich an keiner "normalen" Tastatur mehr arbeiten will.
liebe Gr��e
von Reka
Ich habe in eine Runde rein erz�hlt, dass ich umgeschulte Linksh�nderin bin und mich nun zur�ckschule. Und zwar, weil so eine Umschulung schon Spuren hinterl��t. Und nun kommts. Ein Mann sagte darauf hin, dass er selber umgeschult ist auf rechts aber keine Probleme damit h�tte (wer's glaubt) und das nicht nachvollziehen k�nnte. Er k�me klar.
Sowas gibt es auch.
Ansonsten kann ich fast sehen, wie die innerliche Klappe runtergeht, wenn ich beginne, von meiner R�ckschulung zu erz�hlen.
Ich finde, da haben wir noch viel Arbeit vor uns. Wenn ich da an die fantastischen Erkenntnisse denke von einem Prof. Gerhart H�ther. Und dabei kein einziges Wort �ber Umschulungsfolgen. Obwohl das mittlerweile messbar w�re, was dabei in unserem Kopf passiert. Nun ja. Ich h�tte auch keinerlei Idee, wie man das so einem Mann nahe bringen k�nnte.
Ich habe in eine Runde rein erz�hlt, dass ich umgeschulte Linksh�nderin bin und mich nun zur�ckschule. Und zwar, weil so eine Umschulung schon Spuren hinterl��t. Und nun kommts. Ein Mann sagte darauf hin, dass er selber umgeschult ist auf rechts aber keine Probleme damit h�tte (wer's glaubt) und das nicht nachvollziehen k�nnte. Er k�me klar.
Sowas gibt es auch.
Das bildet er sich nur vordergr�ndig ein. Jeder Umgeschulte muss sich ja irgendwie mit der Situation arrangieren oder er w�rde zusammenbrechen. Dass er damals mit der nicht dominanten Hand schreiben lernen musste, ist ihm garantiert nicht so leicht gefallen.
Wenn Du genauer nachhaken w�rdest (unter 4 Augen) oder die Liste aller m�glichen Umschulungsfolgen aufz�hlen w�rdest, da ginge ihm sicher auch ein Licht auf. �Ach darum war / bin ich so vergesslich, unkonzentriert, langsam� oder so.
Hallo Arndt,
ist dein Bekannter denn allgemein so oberfl�chlich?
So wie fast alle die davon h�ren ( leider )...
LG Arndt
Ansonsten kann ich fast sehen, wie die innerliche Klappe runtergeht, wenn ich beginne, von meiner R�ckschulung zu erz�hlen.
Du hast es auf den Punkt gebracht !!!!
LG Arndt
Sch�n, dass andere meine Wahrnehmung teilen.
freundliche Gr��e zur�ck
Liliane
BaNaNaRaMa
18.02.2008, 21:14
Ihr k�nnt den RH nicht wirklich b�se sein, dass sie auf Umschulung mit Unverst�ndnis reagieren. Denn 1. hat der RH wahrscheinlich noch nie etwas von umgeschulten Linksh�ndern geh�rt und 2. ist es f�r ihn ehh unverst�ndlich wie man mit links schreiben kann. Da gibts nur zwei M�glichkeiten zu reagieren: Entweder rechts! liegen lassen oder aufkl�ren...
Je mehr ich beobachte und bewusst wahrnehme, desto mehr kann zumindest ich aber auch erkennen dass es um Vieles mehr als nur das hantieren mit der anderen Hand geht, welche in der von Rechtsh�ndern eingerichteten Welt nicht vorgesehen ist. Es geht sogar noch um vieles mehr: Eine ganz andere Denkweise, eine andere Wahrnehmung von dem was "sozial" ist, eine andere Vorstellung davon wie Menschen auf einander zugehen und miteinander umgehen, kommunizieren, umsichtig handeln und R�cksicht nehmen, wie sie lernen, sind nur einige davon.
Emily
Hallo Emily,
das hast du sehr treffend beschrieben ;). Ich stehe gerade erst am Anfang meiner R�ckschulung (bzw. f�r mich ist es eher eine Neuschulung, ich wurde schon von Baby/Kleinkindalter an "umgelenkt").
Mir geht immer mehr ein Licht auf, warum ich mich seit jeher so "anders" gef�hlt habe mit meiner Wahrnehmung, meiner Vorstellung vom Umgang/Kommunikation mit anderen Menschen etc. F�r mich sind bis heute (fast 35 Jahre alt) viele Dinge im Umgang miteinander einfach total unverst�ndlich, die f�r andere ganz normal scheinen.
Zum Ausgangsthema: Ich bin mir nicht sicher, ob man die Problematik des nicht verstehen/verstehen wollen wirklich nur an Rechts- oder Linksh�nder festmachen kann. Ich differenziere unter meinen Freunden/Bekannten, mit wem ich �ber Tiefgr�ndiges sprechen kann und mit wem ich lieber an der Oberfl�che bleibe/�ber Allt�gliches plaudere. Es kommt wohl eher drauf an, ob mein Gegen�ber selber ein Mensch ist, der sich tiefgr�ndig mit Dingen besch�ftigt oder nicht. Meine Cousine z. B. ist eindeutig rechtsh�ndig, trotzdem sehr sensibel und interessiert an tiefgr�ndigen Gespr�chen und findet auch das Thema ULH interessant. Genauso kenne ich Linksh�nder, ULH, die da eher blocken und die Dinge nicht nachvollziehen k�nnen/wollen...
Liebe Gr��e
Britta
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