Vollst�ndige Version anzeigen : Streichinstrumente f�r Linksh�nder
Seit einiger Zeit besch�ftige ich mit dem Thema LH und Streichinstrumente (im Archiv kann man dazu ein paar Gedanken nachlesen). Sehr erfreulich finde ich, dass immer mehr Kinder mit dem Linksstreichen beginnen, manche lernen sogar nach Jahren noch um. Das Besorgen von vern�nftig umgebauten Instrumenten ist oft nicht ganz einfach, vor allem weil die Kinder etwa alle 2-3 Jahre ein gr��eres Instrument brauchen.
Meine Frage heute: Hat jemand eine Geige oder ein Cello (am besten in einer kleinen Gr��e f�r Kinder), das f�r LH eingerichtet ist und das er/sie gerne weitergeben m�chte (verkaufen oder verleihen)?
Ich m�chte nicht das Forum als Verkaufsb�rse missbrauchen, hier geht es eher um das Anschieben einer f�r LH neuen Erfahrung.
Danke
Walter Mengler
Hallo,
meine Tochter interessierte sich sehr f�r das Geigespielen, als sie drei Jahre alt war. Ich habe damals mit viel M�he und erst als sie f�nf war, eine Geigenlehrerin gefunden, die sie linksh�ndig unterrichtet hat. Leider nur kurz, weil sie dann ein Baby bekam. Meine Tochter meinte dann auch, sie k�nne doch schon Geigespielen und Unterricht br�uchte sie gar keinen. Gerade vorhin spielte sie wieder auf ihrer Geige und sang dazu "Alle meine Entchen".
Wir werden das Instrument nicht verkaufen, wir brauchen es beide. Es f�hlt sich so sch�n an, linksh�ndig spielen zu d�rfen. Ich genie�e es, obwohl ich gar nicht spielen kann und obwohl sie ja recht klein ist, es ist eine Zehntel. (Diese Gr��e gibt es nur Made in China - aber unser chinesischer Nachbarsjunge hat auch auf einer Zehntel angefangen und spielt jetzt bei den Bundesjugendspielen mit *grins*.)
Ich kann gerne meine Erfahrungen bei der Suche nach einem eher g�nsigeren, aber nicht allzu g�nstigem und zu schlechtem Instrument per Internet weitergeben. Am besten hat mir eine Firma gefallen, bei der ich bestellt h�tte, h�tte meine Tochter bereits die Arml�nge f�r eine Achtel gehabt. Denn eine Achtel h�tte ja etwa mehr als nur ein Jahr reichen k�nnen. Hier eine Kopie meines damaligen Schriftwechsels, eine Antwort, ob ein Linksh�nder-Umbau m�glich sei. (Andere Firmen hatten ohne zu Z�gern einen Umbau zugesagt, das war mir eher suspekt.) Hier geht es um Instrumente der Preisklasse um die 200 €, ab ca. 140 € f�r eine kleinere Geige:
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Hallo ,
ich habe den Artikel gefunden und auch mit unserem Werkstatt-Mann
gesprochen. Dieser ist �brigens auch Linksh�nder und mu�te sich aufgrund
seines Studiums auf Rechtsh�nder umstellen. Er empfahl mir das auch meinen
Kunden zu raten (Ist eben einer von der alten Schule). Aber Scherz bei
Seite. Nat�rlich k�nnen wir die Geige nach Ihren W�nschen umbauen. F�r das
Umziehen der Seiten und Drehen des Steges berechnen wir Ihnen nat�rlich auch
nicht. Allerh�chstens der neue Kinnhalter m��te Ihnen in diesem Fall
berechnet werden. Unser Werkstatt-Leiter w�rde ein Zwischending, zwischen
der Notfall-L�sung und der Luxori�sen L�sung vorschlagen. Dieser Umbau w�rde
mit ca. 70,- Euro zu Buche schlagen. Darin ist der Umbau des Steges, des
Kinnhalters und des Stimmstockes enthalten (was unser Mann f�r wichtig h�lt,
aus Gr�nden der Gewichtsverlagerung).
Melden Sie sich doch bitte zur�ck und sagen Sie mir, welche L�sung Sie f�r
die beste halten.
Mit freundlichen Gr��en
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Weitere Informationen gebe ich gerne weiter.
Viele Gr��e
Susanne
Hallo
ich habe fast 6 Jahre auf einem RH Cello gespielt und lernte zwar schnell greifen, mein streichen war aber schlecht.Jetzt spiele ich seit 2 Monaten auf einem LH Cello und f�hle mich wohler beim streichen und das Greifen mit Rechts ist auch nicht so schwer. Ich w�rde das Kind links spielen lassen, es ist besser denke ich. Wenn es dem Orchesterleiter wichtig ist dass das Kind mitspielt bekommt er es hin (am Rand sitzen o.�.).Ich habe bei meinem Cello nur die Seiten umgespannt, es klingt zwar nicht ganz so gut aber es klingt und funktioniert. Vielleich geht das bei einer Geige auch, am Besten fr�gt man daf�r einen Geigenbauer.
Gru� Martha
Hallo Martha,
danke dass du den Thread wieder aufleben hast lassen und diese schreibst:
Jetzt spiele ich seit 2 Monaten auf einem LH Cello und f�hle mich wohler beim streichen und das Greifen mit Rechts ist auch nicht so schwer. Ich w�rde das Kind links spielen lassen, es ist besser denke ich.
Ich denke genau das ist es, dass es sich richtig anf�hlt, was vielleicht ein extrem verdrehter und konformierter LH vergessen haben mag.
Als meine Tochter Anfang des Schuljahres ihr Wunschinstrument Geige (seit der Fr�herziehung mit 5) anfangen durfte zu spielen, hat mir n�mlich ihr RH Geigenlehrer exakt diesen Thread als kleine Warnung ausgedruckt mitgegeben. N�mlich genau die Ansichten der Geigerin, welche jetzt "ihre rechtsh�ndige Schwester abgeh�ngt hat, da nicht jene sondern sie jetzt - umgeschult - im Orchester spielt".
Diese Aussagen haben mich vor einem dreiviertel jahr schon schockiert und ich habe trotz Mahnung des Geigenlehrers meinem Kind ihre Leihgeige auf links umbauen lassen, ganz bewusst auch um ihre R�ckschulung mit zu unterst�tzen in welcher sie sich seit Ostern letzten Jahres befindet. Auch wenn sie bis heute noch keine passende Schulterst�tze hat was der Lehrer immer wieder bem�ngelt (ich sag, es geht doch auch mit einem kleinen Kissen, er sagt das geht nicht, und Anne-Sophie Mutter spielt gleich ganz ohne, warum also soll was nicht gehen, tz), und auch ein wenig faul ist und lieber Playmobil spielt mit ihrem kleinen Bruder (m�glicherweise ein Teil Kindheit nachholen wegen der Umschulung!), so geht es ihr damit GUT, und das ist das wichtigste finde ich.
Nicht �berzogene elterliche Erwartungserf�llungen oder kindliche, anpassungswillige "Liebesdienste" f�rdern, sondern den Wesenskern des Menschen an sich, die Entwicklung und das Wachsen der ganz eigenen Pers�nlichkeit, das halte ich einfach f�r absolut wesentlich. Umso mehr in diesen Zeiten, da das r�cksichtslos ertragsoptimierende und �ber alle sichtbaren Zusammenh�nge hinweglatschende Denken so ziemlich alles in den Sand gesetzt hat was ging. Wir brauchen einfach ganz dringend wieder "heile" Menschen, und es ist sch�n, dass viele Eltern und Erwachsene sich daf�r einsetzen.
Gruss
Emily
Susanne II
26.07.2007, 22:49
Eine meiner T�chter (LH) hat mit 5 Jahren begonnen falsch herum, d.h. wie ein RH, Geige zu spielen. Ich war etwas skeptisch, hab' mich aber von Streicherkollegen (bin selbst auch Instrumentallehrerin) dazu "�berreden" lassen. Das Spiel des Bogenarms wurde nicht wirklich souver�ner und lockerer, das ganze Kind beim Geigen daf�r insgesamt total verspannt. Nach ca. 2 Jahren war die Lust hin und mein schlechtes Gewissen gro�. Etwa 2 Jahre sp�ter begann meine Tochter mit dem Cellospiel, dieses Mal nat�rlich mit einem auf Links umgestellten Instrument. Sie streicht nun viel freier und nat�rlicher, spielt auch problemlos im Schulorchester mit. Inzwischen ist sie auf ein ganzes Cello umgestiegen, das wie das vorige 1/2 Cello umgestellt wurde (allerdings aus Kostengr�nden auch nur in der light Fassung: Saiten, Steg, Griffbrett). Ich denke (hoffe), dass sich das der H�ndigkeit angepasste Instrumentalspiel mehr und mehr durchsetzen wird. Instrumentallehrer und Geigenbauer werden inzwischen offenbar immer wieder darauf angesprochen, vor 20 Jahren w�re wohl niemand (nicht einmal wohlmeinende Eltern) auf die Idee gekommen, so etwas exotisches in Erw�gung zu ziehen.
(auch ich m�chte hier keinen Markt er�ffnen, wei� aber aus eigener Erfahrung wie schwer es ist an passende Instrumente zu kommen; unser 1/2 LH-Cello verstaubt leider bei uns)
Marina Neumann
27.07.2007, 11:49
Hallo Susanne II,
wie sch�n, dass Deine Tochter jetzt linksh�ndig Cello spielt.
Ich habe damals als umgeschulte Linksh�nderin ca 20 Jahre lang rechtsh�ndig Geige gespielt. Es war letztendlich nur anstrengend und frustrierend,sodass ich nach 20 Jahren meine Geige verkauft habe.
Als ich dann als r�ckgeschulte Linksh�nderin eine Linksh�ndergeige ausprobiert habe, f�hlte sich das total gut an. Zugleich war ich ein wenig traurig, da ich ahnte, welche M�glichkeiten mir auf der Geige entgangen sind,
da ich nicht meiner H�ndigkeit entsprechend spielen konnte.
Wenn heute linksh�ndige Kinder mit ihren Eltern zur Beratung kommen und die Frage nach dem richtigen Musikinstrument gestellt wird, empfehle ich grunds�tzlich Linksh�nderinstrumente. Die meisten linksh�ndigen Kinder kommen erfahrungsgem�� mit Rechtsh�nderinstrumenten nicht klar.
Unregistriert
05.08.2007, 18:09
Ich verstehe das nicht, ich bin eigentlich ein ziemlich extremer Linksh�nder, bei mir geht mit rechts garnichts, und habe (zumindest nicht bewusst) nie eine Linksh�ndergeige in der Hand gehabt. Bei mir war der Bogen immer rechts, die Geige links. War das eine Linksh�ndergeige?!?!
Marina Neumann
06.08.2007, 11:52
Hallo,
bei einer Linksh�ndergeige wird der Bogen mit der linken Hand gef�hrt, und die Geige liegt demzufolge rechts.
Hallo,
auf der Suche nach geeigneten Linksh�nder-Kinnhaltern bin ich auf dieses Forum gesto�en und kann als Geigenlehrerin zu den angesprochenen Themen etwas beisteuern.
LH-Kinnhalter f�r kleine Geigen ab 1/4 konnte ich bislang nur bei Fa. Ratz unter www.musikinstrumentenhandel.de finden. Die werden mittig befestigt und "wachsen mit" bis 4/4, was wohl nur mit den Schrauben zu tun hat. Der Kinnhalter ist f�r meine bislang erste LH-Sch�lerin allerdings zu hoch.
Bei der genannten Firma gibt es noch ein weiteres KH-Modell "Guarneri f�r 3/4 - 4/4-Geigen, welches in der RH-Version recht beliebt ist.
Au�erdem habe ich auf der Seite gesehen, da� die auch Spezialanfertigungen machen. (Abbildungen davon erinnern irgendwie an orthop�dische Schuhe, sehr hoch und wulstig). Also denke ich mir, da� man dort Kinnhalter in jeder beliebigen Form hinkriegt, bleibt nur die Frage, was das kostet.
Mit einer Schulterst�tze habe ich noch keine L�sung, bislang benutzt die Sch�lerin ein keilf�rmiges Schaumstoffkissen, was bei manchen ausreicht, bei ihr aber nicht, es ist ein st�ndiges Gewurschtel und Absacken der Geige. Was ich als n�chstes ausprobieren werde ist eine Schulterst�tze von Efel, die passen bei RH immer, weil sie sich in alle Richtungen biegen lassen. Und so werde ich sie halt in die andere Richtung biegen. Leider auch erst ab 1/4 verf�gbar.
Anne-Sophie Mutter spielt ohne Schulterst�tze. Wie man aber einem Kind eine lockere Greifhand vermittelt, solange es die Geige mit der Hand h�lt, w�rde ich ehrlich gern wissen. Ich bin so schon schwer damit besch�ftigt, bei den Sch�lern die Handkr�mpfe zu l�sen. Ich denke, wenn eine lockere Spielweise erreicht ist (das dauert Jahre) kann die St�tze weggelassen werden.
Beim Umbau der Geigen praktiziert unser hauptamtlicher Geigenlehrer die absolute
Light-Version: Er dreht nur den Steg und die Saiten um. Es funktioniert. Bis zu welcher Gr��e wei� ich nicht.
Denn mal Tsch��
Doro
Hallo Susanne II,
mein Sohn (7) hat auch mit 5 mit Geige angefangen und spielt nun seit �ber einem Jahr Cello. Als ich die Geigenlehrerin damals auf seine LH aufmerksam gemacht habe, bekam ich nur zur Antwort, dass alle LH rechts spielen. Nachdem ich mich erst seit kurzem mit der LH meines Sohnes auseinandersetze (f�r mich wurde das erst durch seine Rechtschreibschw�che zu einem Thema) habe ich nun ein ganz schlechtes Gewissen, dass ich das Kind mit RH Instrumenten qu�le (Cello mittelm��ig, Geige sehr schwierig). Es tr�stet mich jedoch, dass auch eine Frau vom Fach sich zuerst zum RH hat �berreden lassen.
M�chte nur kurz anmerken, dass es bei der Fa. GEWA (Gro�h�ndler f�r alle Geigenbauer) ein Linksh�ndergeigenprogramm gibt mit 3 verschiedenen Schulterst�tzen und Kinnhaltern in den Gr��en 1/4 bis 1/1 .
Gru�
Walter Mengler
M�chte nur kurz anmerken, dass es bei der Fa. GEWA (Gro�h�ndler f�r alle Geigenbauer) ein Linksh�ndergeigenprogramm gibt mit 3 verschiedenen Schulterst�tzen und Kinnhaltern in den Gr��en 1/4 bis 1/1 .
Gru�
Walter Mengler
Danke f�r diesen Tipp. Hatte schon bei Gewa auf der Seite gesucht, auch gegoogelt, ohne Erfolg.
Die Schulterst�tze von efel macht sich prima, kann ich nur empfehlen. Ist �brigens recht preiswert.
Gru� Doro
Hallo,
auf der Suche nach geeigneten Linksh�nder-Kinnhaltern bin ich auf dieses Forum gesto�en und kann als Geigenlehrerin zu den angesprochenen Themen etwas beisteuern.
LH-Kinnhalter f�r kleine Geigen ab 1/4 konnte ich bislang nur bei Fa. Ratz unter www.musikinstrumentenhandel.de finden. Die werden mittig befestigt und "wachsen mit" bis 4/4, was wohl nur mit den Schrauben zu tun hat. Der Kinnhalter ist f�r meine bislang erste LH-Sch�lerin allerdings zu hoch.
Bei der genannten Firma gibt es noch ein weiteres KH-Modell "Guarneri f�r 3/4 - 4/4-Geigen, welches in der RH-Version recht beliebt ist.
Au�erdem habe ich auf der Seite gesehen, da� die Firma auch Spezialanfertigungen macht. (Abbildungen davon erinnern irgendwie an orthop�dische Schuhe, sehr hoch und wulstig). Also denke ich mir, da� man dort Kinnhalter in jeder beliebigen Form hinkriegt, bleibt nur die Frage, was das kostet.
Mit einer Schulterst�tze habe ich noch keine L�sung, bislang benutzt die Sch�lerin ein keilf�rmiges Schaumstoffkissen, was bei manchen ausreicht, bei ihr aber nicht, es ist ein st�ndiges Gewurschtel und Absacken der Geige. Was ich als n�chstes ausprobieren werde ist eine Schulterst�tze von Efel, die passen bei RH immer, weil sie sich in alle Richtungen biegen lassen. Und so werde ich sie halt in die andere Richtung biegen. Leider auch erst ab 1/4 verf�gbar.
Anne-Sophie Mutter spielt ohne Schulterst�tze. Wie man aber einem Kind eine lockere Greifhand vermittelt, solange es die Geige mit der Hand h�lt, w�rde ich ehrlich gern wissen. Was nicht hei�t, da� es nicht geht) Ich bin so schon schwer damit besch�ftigt, bei den Sch�lern die Handkr�mpfe zu l�sen. Ich denke, wenn eine lockere Spielweise erreicht ist (das kann Jahre dauern) kann die St�tze weggelassen werden.
Beim Umbau der Geigen praktiziert unser hauptamtlicher Geigenlehrer die absolute
Light-Version: Er dreht nur den Steg und die Saiten um. Es funktioniert. Bis zu welcher Gr��e wei� ich nicht.
Denn mal Tsch��
Doro
P.S. Habe die Schulterst�tze inzwischen ausprobieren lassen. Hervoragend!
In der Zeitschrift "Das Orchester" 12/04 gibt es den Artikel "Linksh�ndigkeit und Streichinstrumentenspiel" von Walter Mengler, interessant nicht nur f�r Streicher. Er informiert recht umfassend und fundiert und kann sicherlich zur Entscheidungshilfe herangezogen werden, wenn es darum geht, wie herum ich oder mein Kind ein Instrument spielen lernen will.
Und nun wei� ich, warum mir Ihr Name bekannt vorkam, Herr Mengler. Herzlichen Gru� und danke f�r den Beitrag, den ich aufbewahre und "Betroffenen" gern zum Lesen gebe.
Doro
Geigenbau
09.07.2008, 23:28
Hallo,
In meiner Geigenbauwerkstatt habe ich Celli zur Vermietung f�r Linksh�nde bereits umgebaut. Ich gebe jedoch eindringlich zu bedenken: bei diesen Instrumenten wird in der Regel nur ein anderer Steg (spiegelverkehrt in der Saitenh�he) aufgepasst und die Saiten anders herum aufgezogen. Das ist f�r den Anfang OK aber man sollte sich �ber die Schwierigkeiten beim Instrumentenkauf in fortgeschrittenem Stadium bewu�t sein. Es gibt praktisch keine Auswahl an "echten" Linksh�nderinstrumenten in sehr guter Qualit�t. Sie m�ssen aufw�ndig umgebaut werden.D.h.: Decke abnehmen, Bassbalken erneuern, Stimmstock neu, Wirbel umsetzen. Das kostet schnell �ber Tausend Euro und man wei� nicht, wie das Instrument anschlie�end klingt.
Meine Frau spielt sehr gut Bratsche - eine �berzeugte Linksh�nderin - sie spielt "gew�hnlich", also den Bogen rechts und kommt gut damit zurecht.
Ein weiteres Problem ist ja dann noch der Sitzplatz im Orchester, wenn man gegen den Strich spielt.
Das sollte alles einem "Linksanf�nger" wirklich klar sein, bevor er den Schritt wagt.
Gru�
C.Adam
Weitere Infos www. geigenbau. com
Marina Neumann
10.07.2008, 13:21
Hallo Geigenbau,
du scheinst ja nicht so wirklich auf der Seite der Linksh�nder zu stehen, die linksh�ndig ein Instrument spielen wollen.
Dabei sollte man Linksh�nder dazu ermutigen, finde ich und entsprechend berate ich auch Eltern betroffener Kinder oder betroffene Erwachsene.
Ich w�rde es sehr sch�n finden, endlich mal in einem Orchester einen linksh�ndigen Geiger, Bratschisten oder Cellisten zu sehen, der entsprechend seiner H�ndigkeit spielt. Das w�re richtig revolution�r im positiven Sinn.
Nat�rlich kostet der Umbau eines Saiteninstruments etwas, aber daf�r hat man sein ganzes Leben etwas davon.
Warum sollen Linksh�nder sich immer anpassen bzw. selbst unterdr�cken?
Wie schon in einem vorhergehenden Beitrag ausgef�hrt, habe ich 20 Jahre lang rechtsh�ndig Geige gespielt. Es war mehr oder weniger die H�lle.
Als ich dann vor ein paar Jahren eine Linksh�ndergeige in den H�nden hielt und ein wenig auspobierte, war das ein Unterschied wie Tag und Nacht.
So zu spielen, h�tte mir viel Spa� gemacht
Geigenbau
11.07.2008, 17:56
Hallo Marina,
Ich bin nicht grunds�tzlich dagegen, habe sogar Linksh�ndercelli in der Vermietung.
Ich sehe nur die nicht unerheblichen Problematiken, die damit verbunden sind, und weise darauf hin. Das ist fair und sollte auch gemacht werden. Man sollte zumindest wissen, was auf einen zukommt.
D.h. praktisch gibt es keine Auswahl an Instrumenten f�r Fortgeschrittene. Ein Umbau ist m�glich, aber man wei� nie, wie sich ein Instrument dabei klanglich entwickelt. Einen richtigen Umbau auf Links habe ich in meiner Werkstatt schon ein paar mal durchgef�hrt. (Kosten bei der Violine ca.1000,-�, beim Cello ca.1500,-�) Diesen Punkt darf man nicht verschweigen. Die von Gewa angebotenen Instrumente sind f�r den Anfang sicherlich gut. Aber f�r den wirklich Fortgeschrittenen....?
Der Punkt, der wirklich f�r ein Linksh�nderinstrument spricht, ist der, dass mit der Bogenf�hrung der Ton gestaltet wird und das geht f�r den Linksh�nder mit einem solchen Instrument besser.
Ansonsten ist das musizieren am Streichinstrument ja eine beidh�ndige Angelegenheit. Es sollte derjenige entscheiden, der auch auf das, was auf ihn zukommt wirklich aufgekl�rt wurde.
Ich habe einige Linksh�nder, die Berufsmusiker sind zu dem Thema befragt. Von denen hat mir tats�chlich keiner das Rechtsh�nderspielen als wirklich gro�es Problem dargestellt. Nun ja diese Infos habe ich, werde eine Linksh�nderentscheidung jedoch nie abwerten.
Gruss aus dem Norden
Nat�rlich kostet der Umbau eines Saiteninstruments etwas, aber daf�r hat man sein ganzes Leben etwas davon. Noch sch�ner w�re, wenn Instrumente gleich von Anbeginn "linksh�ndig gefertigt" w�rden :p
Warum sollen Linksh�nder sich immer anpassen bzw. selbst unterdr�cken?
Wie schon in einem vorhergehenden Beitrag ausgef�hrt, habe ich 20 Jahre lang rechtsh�ndig Geige gespielt. Es war mehr oder weniger die H�lle. Das kann ich dir glauben. Meine Tochter hat ihr Trauminstrument seit dem zarten Alter von vier Jahren - die Geige - leider wieder hingeschmissen, weil der Geigenlehrer ihre Linksh�ndergeige nicht akzeptieren konnte, und das Kind durchgehend abwertete. Das bzw. solche "Lehrer" sollten langsam "aussterben" wie ich finde!
Hallo C. Adam! Ich denke auch dass es fair ist zu sagen, was auf einen zukommt. Dennoch: Irgendwann sollen einmal die Instrumente von Anfang an auch f�r Linksh�nder gefertigt werden. Ich habe einige Linksh�nder, die Berufsmusiker sind zu dem Thema befragt. Von denen hat mir tats�chlich keiner das Rechtsh�nderspielen als wirklich gro�es Problem dargestellt. Erstens ist nicht f�r jeden der einen Beruf aus�bt, dieses auch eine "Berufung": Also etwas, was mensch mit Leib und Seele und ganz und gar aus�bt. Zweitens werden die meisten Menschen auch gar nicht wissen, welche Schwierigkeiten im Leben mit was zu tun haben. Also ist die Aussage qualitativ eigentlich so gut wie wertlos. ;) Danke dass du dich dennoch hier meldest, denn LH-Instrumente zu finden ist eine Lauferei, es schadet also nie, dich hier zu haben. :)
Gruss
Emily
Geigenbauer
15.07.2008, 14:41
Es w�re sch�n, wenn im laufe der Zeit mehr LH Instrumente auf den Markt k�men
Wenn ich bedenke, dass ein handgefertigter Neubau etwa 200 Stunden betr�gt, wird ein Geigenbauer auf Verdacht, also ohne Auftrag aus kalkulatorischen Gr�nden LH Instrumente nicht anfertigen. Ich glaube, da braucht man sich nichts vormachen. Bei den auf den Markt kommenden LH Instrumenten wird es sich warscheinlich immer nur um Serieninstrumente handeln. Eine Auswahl f�r Fortgeschrittene wird es aus diesen Gr�nden, ich denke auch in absehbarer Zukunft nicht geben.
F�r mich ist es wirklich eine Frage, ob aufgrund der beidh�ndigen T�tigkeit eine Umstellung wirklich sooo wichtig ist in Anbetracht der o.g. Probleme. Oder ist es nur eine anf�ngliche Erleichterung, die sich sp�ter relativiert (siehe Aussagen der LH Berufsmusiker).
�brigens ich habe schon vor 20 Jahren in der Schweiz mit einem LH Bratscher im Orchester gesessen. Damals sehr ungew�hnlich.
Gru�
C.Adam
geigenbau.com
Marina Neumann
16.07.2008, 10:50
Hallo Geigenbauer,
sicherlich kommen einige Linksh�nder auch mit Rechtsh�nderinstrumenten zurecht, aber viele auch nicht.
Du hast selbst angedeutet, dass die Tongestaltung mit dem Bogen passiert
und genau das war immer meine Schwierigkeit mit der rechten Bogenhand, ich hatte immer das Gef�hl, nicht wirklich das ausdr�cken zu k�nnen, was ich wollte. Ein Dauerfrust!!!
Ich finde, dass es auch um den grunds�tzlichen Respekt vor Linksh�ndern geht, um den Respekt vor der angeborenen Linksh�ndigkeit.
Wenn Du als Rechtsh�nder einen linksh�ndigen Bratschisten als ungew�hnlich empfindet, freut sich der Linksh�nder, der linksh�ndig spielen darf.
Als Zuschauerin eines solchen Orchesters w�rde ich mich freuen, einen linksh�ndig spielen Bratschisten spielen zu sehen. Das ist f�r mich harmonisch und stimmig.
Also wir haben uns jetzt zuf�llig gerade gestern im hiesigen Musikaliengesch�ft bez�glich einer Linksh�ndergeige beraten lassen. Dort wurde berichtet, dass dort grunds�tzlich keine fertigen Geigen verkauft, sondern die Geigen von einem kooperierenden Geigenbauer individuell f�r den Kunden gefertigt werden und das zu durchaus akzeptablen Preisen und aufgrund der individuellen Anfertigung werden die Geigen halt gleich passend zur H�ndigkeit gefertigt, so dass auch kein Klangverlust durch einen Umbau eines bereits fertigen Instrument zu bef�rchten ist.
Wir wollen unseren Sohn jetzt erst einmal ausprobieren lassen, mit welcher Hand er besser klar kommt und dann die Geige entsprechend anfertigen lassen. Wenn wir dann weitere Erfahrungen gemacht haben, bin ich gerne bereit noch einmal zu berichten, z. B. �ber die Qualit�t des Instrumentes oder wie teuer uns der Spa� dann wirklich gekommen ist.
Tjaergon
29.07.2008, 00:25
Hallo,
ich habe mal in einem Buch gelesen, da� Linksh�nder die Geige in "�blicher" Richtung spielen k�nnen, wenn sie dabei Hals/Kinn, Greifhand und vor allem Bogenhand "anders" halten k�nnen, als Rechtsh�nder.
Z.B. sollen sie den Bogen mit abgeknicktem Handgelenk spielen (und es nicht h�ngenlassen). Daraus schlie�e ich, da� dann wohl auch die linke "Spielhand" nicht soooo extrem h�ngen mu�, wie �blich, sondern wohl etwas "flacher" gehalten werden k�nnte.
Bei meiner Tochter war es umgekehrt.
Sie (Rechtsh�nderin) lernt Bratsche und mu� den Bogen (rechts) mit "Knick" im Handgelenk halten. Auf die h�ngende linke Hand wird nicht sooo viel Wert gelegt, wie ich es in Erinnerung habe. Hier scheint mir ein "Linksh�nder" als Bratschenlehrer t�tig zu sein.
Als ich das sah, tat es mir schon beim Ansehen weh. Ich selbst habe als Kind mit "h�ngender" Hand den Bogen halten gelernt. Die abgeknickte Hand bereitet mir Unbehagen.
Meiner Tochter f�llt das Spiel mit der "h�ngenden Hand" viel leichter und es macht viel mehr Spa�. Sie macht das jetzt einfach so, aber nur zu Hause oder beim Ausflug mit der Kirche. Im Unterricht h�lt sie den Bogen so, wie der Lehrer es m�chte. O-Ton: "Papa, wenn ich dem das erz�hle, der kapiert das doch garnicht ...".
Von daher kann es sein, da� man ggf. auch ohne "totale Richtungs�nderung" auskommen k�nnte.
Viele Gr��e
Tjaergon
P.S. und wenn ich �berlege, da� das "Runterdr�cken" der Saiten viel mehr Kraft kostet, als das "Streichen", m�sste doch Linksh�ndern die �bliche Instrumentenhaltung sogar entgegenkommen ...
Ich kenne mich mit Streichinstrumenten nicht aus, habe ich nie gespielt. Aber was die Handhaltung angeht, hatte ich folgenden Gedanken: Ist es so wichtig, ob die Hand nun h�ngt oder geknickt ist?
Ich frage das deshalb, weil meine erste Klavierlehrerin permanent darauf rumgeritten ist, dass ich immer mit den Handgelenken kreisen sollte beim Spielen. Das musste angeblich so sein, was v�lliger Bl�dsinn ist. Bei dieser Lehrerin war es leider so, dass sie musikalisch fast v�llig ungebildet war und dieses "R�hren" mit dem Handgelenk, wie sie es nannte, das einzige war, was sie wirklich konnte.
Ist es beim Geigespielen (oder Bratsche oder was auch immer) vielleicht auch in Wahrheit nicht relevant, wie die Hand gehalten wird, hauptsache, der Spielende f�hlt sich wohl damit?
Sie m�ssen aufw�ndig umgebaut werden.D.h.: Decke abnehmen, Bassbalken erneuern, Stimmstock neu, Wirbel umsetzen.
Der Umbau der Wirbel ist bei Celli nicht n�tig. Die Begr�ndung daf�r finden Sie auf meiner Seite www.cello-ergonomie.de (http://www.cello-ergonomie.de)
Gr��e
Walter Mengler
P.S. und wenn ich �berlege, da� das "Runterdr�cken" der Saiten viel mehr Kraft kostet, als das "Streichen", m�sste doch Linksh�ndern die �bliche Instrumentenhaltung sogar entgegenkommen ... �berlegenheit und F�hrung bedeutet ganz und gar nicht den reinen Einsatz von Druck und kraftm��iger St�rke ... ;)
(Beim Schreiben f�llt mir auf, wie sehr diese Aussage auch sinnbildlich zutrifft. Deshalb das Styling :) !)
Gruss
Emily
Wir haben eine 8 j�hrige linksh�ndige Tochter, die seit 3 Jahren linksh�ndig Geige lernt, das hei�t sie hat die Geige in der rechten Hand und den Bogen in der linken.
Nach Beratung durch einen befreundeten Geigenprofessor haben wir unsere Tochter von Anfang an linksh�ndig unterrichten lassen. Wir sind bis heute froh �ber diese Entscheidung, weil wir gute Fortschritte beobachten und unserer Tochter die Geige nach wie vor viel Freude macht. Zum Gl�ck haben wir eine sehr gute und erfahrene Lehrerin gefunden die sofort bereit und interessiert war, eine Linksh�nderin auf der "richtigen" Seite zu unterrichten.
Inzwischen spielt unsere Tochter im Nachwuchsstreichorchester der Musikschule ohne ein Au�enseiter zu sein.
Mir scheint es notwendig, in diesem Forum kurz unsere �berlegungen zum Spielen der Geige auf der anderen Seite zu erkl�ren. ( Da ich zwar Musiker aber kein Geiger bin, wird das keine "fachmethodische" Abhandlung !)
Wahrscheinlich ist es richtig, da� den Linksh�ndern beim Musizieren mit einer Rechtsh�ndergeige die notwendige Gel�ufigkeit der Finger der linken Hand schneller gelingt. Aber Musik hat ja viel mit Emotion zu tun, und die wird �ber die dominante Seite (Hand) gef�hrt. Und bei den Streichinstrumenten kommt die Emotion �ber den Bogen. Wenn also ein Linksh�nder auf einer Rechtsh�ndergeige spielt kann es passieren, da� er in sehr ausdrucksstarken St�cken in der linken Hand die Lockerheit verliert, da er mit dieser normalerweise seine Emotion zeigt. Aber der Bogen ist ja in der rechten Hand, und die linke Hand sollte eigentlich ganz locker die schnellen T�ne greifen.
Deshalb ist es f�r Linksh�nder ratsam den Bogen in die dominante, die linke Hand zu nehmen. Das lockere Spiel der Finger in der rechten Hand kann man und mu� man �ben. Die Emotion kann ein LH besser mit dem Bogen in der rechten Hand zeigen.
Zum Thema Instrument kann ich folgendes berichten. Unsere Tochter hat auf einer umgebauten 1/8 Geige begonnen. Dabei waren nur die Saiten vertauscht worden, da ein kompletter Umbau im Anfangsstadium als zu aufwendig und unn�tig erachtet wurde. Aber schon bald wurde deutlich, da� die Geige nicht frei schwingen konnte und dadurch etwas ged�mpft klang.
So haben wir uns bei der n�chsten Geige ( 1/4 ) mit einer Geigenbauerin beraten und uns zum Kauf einer original gebauten Linksgeige entschieden. Wir wollten das Problem nicht auf die Geigenbauerin abw�lzen, die die Geige auch gekauft und uns dann vermietet h�tte. Aber so viele linksspielend Geigerlein gibt es ja noch nicht, da� sich das f�r sie gelohnt h�tte.
Aber f�r uns hat es sich gelohnt. Diese Geige klingt so wunderbar frei. Und das Instrument war gar nicht so teuer.
Jetzt ben�tigt unsere Tochter die n�chste Geige, und wir werden wieder eine kaufen.( die 1/4 Geige w�re jetzt abzugeben!! )
Wie es sp�ter mit Instrumenten f�r Fortgeschrittene Geiger oder gar Profis aussieht haben wir noch nicht in Erfahrung gebracht, aber bestimmt gibt es auch da gute L�sungen.
Also la�t Eure linksh�ndigen Kinder mutig und fr�hlich die Geige in die rechte und den Bogen in die linke ( "die richtige" ) Hand nehmen!
Hallo Joe,
Also la�t Eure linksh�ndigen Kinder mutig und fr�hlich die Geige in die rechte und den Bogen in die linke ( "die richtige" ) Hand nehmen!
Danke f�r den sch�nen, positiven Beitrag.
...wenn es doch nur immer so w�re!
Linksh�ndigkeit genauso selbstverst�ndlich wie Rechtsh�ndigkeit.
liebe Gr��e, Ursula
Viceversa
05.09.2008, 21:39
Hallo,
nach diesen vielen Beitr�gen, die mich zuerst nachdenklich machten und mich schlie�lich doch ermutigten, meine Linksh�ndigkeit auf meine Geige zu �bertragen, m�chte ich auch mal was dazu schreiben.
Ich hab mit 8 Jahren auf einer Rechtsh�ndergeige zu spielen. Eigentlich fiel mir das Instrument sehr leicht, ich hab sehr schnell sauber intonieren k�nnen und
die Gel�ufigkeit war auch kein Problem. Mit dem Bogen war ich glaube ich durchschnittlich, aber zumindest nicht so schlecht, dass ich daf�r Zusatz�bungen bekommen h�tte oder so. Mein Lehrer und auch andere hielten mich f�r ziemlich begabt, ich w�re nie auf die Idee gekommen, das mit der Geige irgendwie "falsch angestellt" haben zu k�nnen.
Als ich �lter wurde und im Orchester und anderen, kleineren Gruppen mitspielte und sich somit auch mein �bungspensum erh�hte, bekam ich sehr oft R�ckenschmerzen, besonders auf der linken Seite unter dem Schulterblatt. Gerade im Orchester, wenn im Sitzen gespielt wurde, war es teilweise unertr�glich. Folglich lie� auch meine Freude am �ben nach, mein Interesse verlagerte sich aufs Klavier und aufs Singen. Mit 18 erhielt ich den letzten Unterricht.
Meine Familie trauert meinem Geigespiel immer noch hinterher, und zu Weihnachten bestehen sie darauf, dass ich sie wieder aus dem verstaubten Kasten hole. Eigentlich bin ich selber manchmal traurig, dass sie da so vernachl�ssigt drin liegt. Wenn ich - ganz selten - mal darauf spiele, und ich merke, dass ich l�ngst nicht mehr auf dem Niveau von fr�her bin, packe ich sie meist gleich wieder entt�uscht zur�ck.
Durch das Lesen von diesem Thread sind mir sehr viele Parallelen aufgefallen. Nun hab ich als Studentin nicht das Geld, um mir eine Linksh�ndergeige zu kaufen. Deshalb habe ich erstmal die Seiten vertauscht, den Steg umgedreht, die St�tze verbogen und den Kinnhalter abgeschraubt.
Na ja, erwartungsgem�� klang es total beschissen. Es kann auch an der St�tze und am fehlenden Kinnhalter liegen, die man beim besten Willen nicht seitenverkehrt kriegt, ich hab in der rechten Schulter �berhaupt kein Gef�hl f�r das Ding, geschweige denn, dass ich es mit der Schulter halten k�nnte.
ICH F�HL MICH WIE EIN BLUTIGER ANF�NGER!!!
Jetzt spekuliere ich, ob ich die Geige -ein teures Instrument- verkaufe, und mir eine Linksh�ndergeige daf�r anschaffe. Oder kauf ich mir erstmal nur eine neue St�tze und einen Kinnhalter, und kuck mal was passiert? Ich h�ng ja auch - immernoch - an der Geige, sie hat mich an viele Orte und zu vielen Menschen gef�hrt. Und sie war ein Geschenk von einem alten Musiker, der mit meiner Familie bekannt war, und der jetzt nicht mehr lebt. Ich hab sie quasi vererbt gekriegt, und auch wenns sentimental klingt: Sollte man das nicht in Ehren halten?
Andererseits, ich m�chte das schon gerne mal ausprobieren. Wie schnell geht das "R�ckschulen" auf der Geige? Wie schnell kriegt man ein Gef�hl in die rechte Hand? Gibts in Berlin einen Laden, wo die vorhanden sind, um sie mal in die Hand zu nehmen?
�brigens: als ich noch keinen Unterricht hatte, aber unbedingt Geige lernen wollte, also mit 5, 6 (hat etwas l�nger gedauert, bis meine Eltern nachgegeben haben), hab ich eine "Zaubergeige" gehabt. Sie sah aus wie ein normaler Kleiderb�gel mit einem Stock, und wenn ich darauf spielte, klang es so, als wenn ich summen w�rde. Ich kann mich sehr genau erinnern, dass ich den B�gel rechts gehalten und den Stock mit links gef�hrt habe.
Die schmerzende Stelle im R�cken von fr�her ist heute immer noch extrem verspannungsanf�llig (also wenn ich verspannt bin, dann auf jeden Fall da). Vielleicht hatte ich die Schmerzen gar nicht wegen der Umschulung, sondern weil ich falsch gebaut bin? Oder hab ich mir durch die Umschulung irgendwas chronisches zugezogen? Ich wei� nur, dass ich vom Geigen jedesmal (schon nach 10 Minuten) Schmerzen hab. Ist vielleicht auch psychisch?
Liebe Gr��e, V.
Die schmerzende Stelle im R�cken von fr�her ist heute immer noch extrem verspannungsanf�llig (also wenn ich verspannt bin, dann auf jeden Fall da). Vielleicht hatte ich die Schmerzen gar nicht wegen der Umschulung, sondern weil ich falsch gebaut bin? Oder hab ich mir durch die Umschulung irgendwas chronisches zugezogen? Ich wei� nur, dass ich vom Geigen jedesmal (schon nach 10 Minuten) Schmerzen hab. Ist vielleicht auch psychisch?
Hi Verdrehte ;)
Glaub es oder glaube es nicht: Auch K�rperteile und K�rperstellen haben ein "Erinnerungsverm�gen". Oder anders vorgestellt: Alles, was nicht frei fliessen kann, f�hrt zu energetischen "Verstopfungen", sprich, wie bei einem Fluss, der mit M�ll und Ger�ll vollgestopft ist, kann dort das Wasser nicht fliessen, sondern staut sich an. Bis man die "Verstopfung" beseitigt und den M�ll aur�umt, oder mit kleinen Schubsen st�ckchenweise abfliessen l�sst :).
Gruss
Emily
Marina Neumann
09.09.2008, 10:20
Hallo Joe,
ganz herzlichen Dank f�r deinen Beitrag, der mir aus der Seele spricht.
Ich habe mich 20 Jahre lang mit einer Rechtsh�ndergeige gequ�lt und immer das Gef�hl gehabt, nicht das ausdr�cken zu k�nnen, was eigentlich in mir ist und m�glich w�re.
Nach 20 Jahren habe ich die Geige verkauft und vermisse sie nicht eine Sekunde.
Hallo liebe Marina, Emily, Viceversa ...
Ich bin gerade auf eure Forumsseite gesto�en und habe eure Beitr�ge mit gro�em Interesse gelesen.
Ich bin Linksh�nderin, habe, als ich damals eingeschult wurde, mit rechts schreiben lernen m�ssen.
Alle Saiteninstrumente, die ich sp�ter spielte, lernte ich erst rechts herum, ohne dies zun�chst gro�artig in Frage zustellen... ( ab ca. meinem 15. Lebensjahr Cister, Gitarre, sp�ter Banjo, ein bisschen Mandoline, ein bisschen Fidel ...). Ich war aber nie richtig zufrieden, sondern habe zwischendurch immer mal versucht, einen Teil der Instrumente umzuspannen und auf links zu spielen. Das K�rpergef�hl war dabei spontan besser, stimmiger. Trotzdem habe ich es nicht durchgehalten, sondern nach einigen Wochen die Saiten frustriert wieder "rechtsh�ndig" gespannt. Grund: Auch wenn ich mich rechtsh�ndig spielend schneller verkrampfte, war ich nach jahrelangem Spiel schon zu weit, konnte linksherum mit anderen SpielerInnen nicht mehr mithalten, hatte wie du, liebe Viceversa, das Gef�hl, wieder blutige Anf�ngerin zu sein...
Ich habe es jetzt noch einmal gewagt, und zwar mit einer alten Geige, auch einem Erbst�ck, das mir lieb und wert ist: Ich habe sie vor Jahren schon einmal in der Hand gehabt, rechtsherum, und es schien mir von allen meinem Instrumenten das Unstimmigste, Schwierigste. Und jetzt ist es schon nach wenigen Wochen Linksherumspielen das Stimmigste, Fl�ssigste, und ich f�hle mich au�erordentlich wohl dabei... Ich denke, ich werde dabei bleiben und meinen �brigen Instrumentenbestand nun doch nach und nach auch umr�sten.
Herzlich
Sabine ;)
Da ich selber Berufsgeiger bin und eine linksh�ndige Tochter habe, die nach kurzer Zeit „rechts spielen“ den Geigenunterricht aufgeben musste, finde ich es richtig, beim Anfang des Geige Lernens beide Ausrichtungen der Instrumente zu zeigen und ausprobieren lassen. Im Fortgeschrittenem Stadium werden die Linksspieler nicht nur mit dem Problem konfrontiert, woher ein gutes Instrument. Auch wenn es schon da ist, hat die Geige nicht gerade passende Teile wie Kinnhalter und Schulterst�tze. Eine L�sung dieses Problems w�re, den Kinnhalter und Schulterst�tze individuell nach Ma� anfertigen lassen, was ich auch anbiete. Diese Dienstleistung erm�glicht dem Spieler das fehlende Angebot im Zubeh�rhandel zu umgehen.
Konrad
Hallo,
meine Tochter ist ULH und hat sich f�r Geige entschieden. Wir haben dann direkt nach LH-Instrumenten geschaut, alles andere kam nicht in Frage.
Mittlerweile gibt es Linksh�ndergeigen (und andere Streichinstrumente) zu kaufen, bei musik-steinbach im Internet (f�r angemessenes Geld). Auch die passenden (Links-) Schulterst�tzen von der Firma Wolf kann man direkt bei Hersteller kaufen. Einfach dort mal nachfragen. Also sind keine Umbauten und Sonderanfertigungen notwendig.
Unser Geigenlehrer ist mit den Klang der Geige zufrieden.
Viel Spa� den anderen Linksgeiger und Streichern :)
LG Piloma
Eine Linksgeige k�nnt man sich doch nur durch Umbau der Saiten erm�glichen.Oder,wie wat? Is doch ganz einfach. Ein kissen zum ablegen ist denn wohl eher nicht das Problem. zumm ablegen ist denn wohl eher nicht das Problem.
Hallo,
inzwischen habe ich 5 Sch�ler, die mit links spielen. Anfangs habe ich noch auf die Wolf-Schulterst�tzen, sowie die Guarneri- Kinnhalter zur�ck gegriffen, die einzige Auswahl, die man f�r Linksh�nder geigen hat.
Inzwischen nehme ich meist die Bon- Musica Schulterst�tze, denn die kann man rechts- wie links herum an eine Geige montieren, zudem unterst�tzt sie gerade bei Anf�ngern eine gute Haltung. Als Kinnhalter hat sich der zentrierte von Wittner sehr bew�hrt.
An Umbau mache ich folgendes: Ich schneide einen neuen Steg auf, denn den zu drehen, ist nicht gut, und die Saiten haben verschiedene Abst�nde vom Griffbrett. Den Originalsteg gebe ich der Familie, den kann man hinterher ja wieder auf die Geige montieren.
Oben beim Sattel lasse ich die Saiten minimal h�her als normalerweise, dann kann ich f�r den Rechts- Umbau wieder ausgleichen. Bei einer Geige habe ich den Sattel angepa�t, da muss die Familie am Ende, wenn eine gr��ere Geige gebraucht wird, einen neuen Sattel herstellen lassen. Meistens geht das aber recht gut.
Alle 5 Geige kommen mit dieser Ausstattung super zurecht. Als Geigen nehme ich meist welche von der Firma Sandner, die gefallen mir pers�nlich besser als die von Gewa. Bei der Firma Gliga aus Rum�nien gibt es sogar K�sten f�r Linksh�nder, worin alles seitenverkehrt angeordnet ist. Bis jetzt habe ich erst einen dieser K�sten, bin von der Qualit�t nicht so �berzeugt. Allerdings benutze ich fast ausschlie�lich die Etuis von der Firma Winter, die �berdurchschnittlich gut sind, weil ich nicht immer neue nachkaufen m�chte.
Liebe Gr��e
Gesa
Ich w�rme mal diesen Thread wieder auf.
Ich spiele ja selber seit Jahren, wenn auch mit Unterbrechungen, Geige. Habe mit nicht ganz 8 Jahren angefangen. Klar, rechtsh�ndig.
Mir f�llt es schwer mir vorzustellen, meine beste Freundin, die mein Instrument nun mal ist, "umzuschulen". Ich spiele ja schon lange, m�sste ich dann nicht wieder ganz von vorne anfangen? Wie lange w�rde das dauern und - w�rde es wirklich soooo viel Unterschied machen, wo ich doch nur Hobbygeigerin bin und es vor allem am �ben hapert, nicht an den F�higkeiten, die mir eine Geigenlehrerin durchaus als vorhanden bescheinigt hat? Oder war meine mangelnde �bungsbereitschaft eine Folge der H�ndigkeit?
Es werden ja beide H�nde gebraucht, beide H�nde haben anspruchsvolle Aufgaben, ist es da so ein gro�er Unterschied? Jetzt ist mein Bogenarm der Schwachpunkt, aber w�rde nicht bei einer linksh�ndigen Haltung nicht die Greifhand Probleme machen?
Gro�e Meisterschaft werde ich auf dem Instrument vermutlich nie erlangen, dazu spiele ich viel zu wenig. Und wenn ich irgendwo Emotionalit�t ausleben konnte, dann war es schon immer das Geigenspiel. So, dass mein Geigenlehrer stets wusste, was mit mir los ist. Er brauchte mich nur zu h�ren, nur zu sehen, wie ich das Instrument in die Hand nahm, dann war schon alles klar.
Beim Zeichnen und Schreiben gab es die Sperre, in der Musik habe ich sie zumindest nicht so gef�hlt. Vielleicht war sie auch da und ich werde es merken, wenn ich mit der R�ckschulung weiter bin?
Liebe Gr��e
Ylvy
Es werden ja beide H�nde gebraucht, beide H�nde haben anspruchsvolle Aufgaben, ist es da so ein gro�er Unterschied? Jetzt ist mein Bogenarm der Schwachpunkt, aber w�rde nicht bei einer linksh�ndigen Haltung nicht die Greifhand Probleme machen?
Ylvy
Hallo Ylvy,
Meines Wissens nach (bin nur interssierter Laie), ist der Bogenarm der wichtige Part beim Geigen. Die Greifhand ist mehr f�r den rein "technischen" Teil zust�ndig. D.h. f�r mich, da� wenn man als LH den Bogen in die rechte Hand nimmt, man den anspruchsvolleren Part mit der schw�cheren Hand macht.
Meine Tochter (r�ckgeschulte LH, 8 Jahre) spielt auch LH-Geige. F�r mich war gleich klar, da� sie gar nicht erst mit einer RH-Geige rumprobieren soll.
Es gibt mittlerweile zu dem Thema schon B�cher und Vortr�ge/Workshops:
Musizieren mit links (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3795787459/httpmengeccli-21/)
Linksh�ndiges Instrumentalspiel in Theorie und Praxis
von Walter Mengler
LG Piloma
Vielen Dank f�r die Antwort, Piloma!
Bei einem Neuanfang des Instrumentalsspiels ist es sicher sinnvoll, darauf zu achten und einzugehen.
Ich werde mir mal bei Gelegenheit das Buch anschauen. Vermutlich bin ich da noch zu stark gepr�gt, um es mir so richtig f�r mich vorstellen zu k�nnen.
Ein wenig traurig macht es mich, wenn ich mir vorstelle, dass auch in diesem Gebiet durch die Umschulung viel Freude verhindert worden sein k�nnte, einfach weil eine unn�tig fr�he Leistungsgrenze gesetzt wurde. Bisher hatte ich es in diesem Sektor nicht so stark empfunden, sondern die vorhandenen Grenzen auf die �bungsfaulheit und Talentbeschr�nkung zur�ckgef�hrt.
Liebe Gr��e
Ylvy
Meine Tochter hat zwei Jahre lang Geige gespielt, RH. Nachdem wir herausgefunden haben, dass sie LH ist und die Geige umgespannt haben wollte, habe ich lange mit der Geigenlehrerin gesprochen. Sie wollte mich davon �berzeugen, dass es egal ist, mit welcher Hand was gespiel wird.
Gina wollte aber nicht mehr RH spielen, so hat sie das Geige spielen ganz aufgegeben.
Ich spiele zwar selbst keine Geige, kann mir aber gut vorstellen, dass es f�r eine LH wichtig ist, die Geige andersherum zu spielen als der RH, weil auch die Bewegung des Bogens einem Fluss unterliegt, die der RH numal anders herum macht als der LH.
Nun spielt sie Trommel - wie ein LH. Und Gitarre - wie ein LH. Und das spielen und �ben macht ihr viel mehr Spa�.
LG Birgit
Marina Neumann
09.02.2010, 13:09
Hallo Ylvy,
ich empfehle dir, mal eine Linksh�ndergeige auszuprobieren und ganz konkret zu sp�ren, ob das f�r dich einen Unterschied zur Rechtsh�ndergeige macht.
Ich habe nach Beginn meiner R�ckschulung mehrfach eine Linksh�ndergeige gehalten und ihr einige T�ne mit der linken Bogenhand entlockt.
Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht zu meiner Rechtsh�ndergeige, die ich 20 Jahre lang gespielt und dann verkauft hatte. Es f�hlte sich so stimmig und harmonisch an.
Liebe Gr�sse von Marina Neumann
Tja, Ylvy mein Schatz...
jetzt hast Du ein Problem :D
Wie gut, das es keine Linksh�nder-Pianos gibt, nur mit dem Gitarrenkauf sollten wir warten, bis bei mir die H�ndigkeit feststeht.
@ Mariana Neumann
Wie schnell transportiert denn wohl das Gehirn die ganzen �bungsstunden am Instrument auf die andere Seite? Man f�ngt ja nicht wieder ganz bei null an, denn wie bei der Handschrift sind die Basisdaten ja alle verf�gbar.
Lieben Gru�,
Stefan
Hallo Stefan,
Wie gut, das es keine Linksh�nder-Pianos gibt
da irrst Du, die gibt es. :)
http://www.gezaloso.de/
liebe Gr��e, Ursula
Hallo Stefan,
Zitat:
Wie gut, das es keine Linksh�nder-Pianos gibt
da irrst Du, die gibt es.
http://www.gezaloso.de/
liebe Gr��e, Ursula
Da bin ja mal r�ckw�rts aus dem Forum gestolpert.
Ich bin ja noch nicht getestet. Beim Klavierspielen war meine linke Hand immer die schw�chere - w�re mir nie eingefallen, damit die Melodie zu spielen und ich improvisier viel und gerne, da h�tte sie schon mal 'ne Chance bekommen. Zur Zeit habe ich kein Klavier, kann also ein paar Dinge aktuell nicht testen, aber - oh - wo das hinf�hrt, wenn ich es bedenke... Und �berhaupt.
Oh ha. 2 Klaviere? Wo soll man denn so viel Instrument hinstellen...
Irgendwie nimmt mich dieses Thema gerade ganz m�chtig mit, obwohl ich nicht zu sagen vermag, warum. Es l�st ganz viel aus.
Marina, ich denke, ich werde auf jeden Fall eine Gelegenheit suchen, es auszuprobieren. Und dann? Dann sieht man weiter.
Mir will scheinen, dass da noch etwas auf mich wartet.
@ Ylvy
und dann ... mach es aus dem Bauch heraus !!!
Ich selber habe jetzt ein gr��ere Pause in Sachen RH-Akkordeon spielen begonnen und wei� noch lange nicht, wie es nun weiter geht.
Ich hatte das Problem ja, das ich RH im gro�en Profi-Orchester mitgespielt habe und meine Grenzen mit der RH immer gesp�rt habe und nie wusste, wieso das so war. Nunja, jetzt wei� ich es und seid dem ich jetzt die Pause mache, komme ich auch mit der R�ckschulung viel besser klar.
Aber das ist denke ich mal bei jedem Anders.
Wenn Du nur Hobbym�ssig spielst ist es wirklich ein Versuch wert ein LH-Instrument anzuschaffen ... probier es doch einfach aus ;)
Wenn Du nur Hobbym�ssig spielst ist es wirklich ein Versuch wert ein LH-Instrument anzuschaffen ... probier es doch einfach aus
Hm, nein. Ich werde mir kein neues Instrument anschaffen, glaube ich. Ich kann nur hoffen, dass mich da meine geliebte Freundin mit vier Saiten auch da begleiten kann. Ich m�chte gerne ausprobieren und wenn es so viel Unterschied macht, was ich mir langsam vorstellen kann, dann schauen, ob ich mein Instrument umbauen lassen kann. Sie ist mir eine Vertraute, eine Begleiterin durchs Leben geworden. Mein erstes eigenes Instrument, �bernommen von meinem Vater, als ich gro� genug war f�r eine ganze Geige, und ich glaube auch von meinem Gro�vater. Das sind schon einige Jahre!
Sie ist ein wenig eigenwillig, spielt nicht mit jedem, aber mir gegen�ber sehr geduldig und nie beleidigt.
Ich stelle heute fest, wie verbunden ich meinem Instrument bin. Das war mir nicht immer bewusst. Im Zweifelsfall muss ich mich da mal beraten lassen, was m�glich ist, ohne der Geige zu schaden. Aber irgendwie spricht es daf�r, dass dieser Schritt kommt.
Liebe Ylvy,
da Du Dich "irgendwann" mit dem Thema besch�ftigen willst, sch�tze ich mal, das bedeutet, das Du bist zum Wochenende einen Plan hast, wie es geht.
Es gibt im Archiv von diesem wunderbaren Forum einen Thread, der sich mit den Kosten und den M�glichkeiten f�r den Umbau einer Geige besch�ftigt.
Wenn Du Sie doch so liebst. :o
Aus dem Archiv: HIER (http://www.linkshaenderforum.org/forum/archive/index.php/t-12815.html) !
Und ich habe Dich noch nie auf rechts geh�rt... *schn�ff*
Du bist knuffig - es ist dieser Thread pers�nlich, den du da verlinkt hast, nur ein paar Seiten vorher. Ich hatte ihn angelesen, bis in mir die Fragen wach wurden und gestellt werden wollten.
Ich w�rde mich halt noch mal von einem Geigenbauer direkt beraten lassen, der dann vielleicht auch die "OP" durchf�hren w�rde/k�nnte.
Nein, ich bin zwar manchmal etwas zu schnell, aber das Thema kann ich mir nicht vorstellen bis zum Wochenende zu kl�ren. ;)
Und du wirst mich vorher noch mit rechts h�ren. Bestimmt.
@Ylvi: Ich glaube, dass man deine Geige umbauen kann. Frag doch mal einen Geigenbauer...
Eine Gitarre kann man ja auch umspannen. F�r�s erste zumindest.
LG Birgit
Hallo zusammen,
ich m�chte hier kurz von meiner positiven Erfahrung beim Umstieg von der RH- auf die LH-Geige berichten.
Vorgeschichte: Ich begann mit 8 Jahren rechtsh�ndig zu geigen, h�rte mit etwa 19 wieder auf. Es machte keinen gro�en Spa� mehr und ich kam nicht mehr voran, vor allem in der Bogentechnik und im Ausdruck. Nun bin ich 37 und es zog mich doch wieder zu meinem Instrument. Als ich im Internet erfuhr, dass es inzwischen LH-Geigen gibt war f�r mich schnell klar, dass ich das unbedingt ausprobieren will.
Vor f�nf Wochen lieh ich mir ein umgebautes Instrument beim Geigenbauer. Bei den ersten Versuchen kamen erst mal nur ein paar schr�ge T�ne ;) Aber die H�nde und Finger haben sich ganz schnell in ihr neues - seitenrichtiges - Aufgabengebiet gefunden. Ich komme z�gig voran. Es braucht kein gro�es Umdenken, anfangs aber viel Konzentration bis sich die Bewegungen eingespielt haben und die Finger auf Anhieb die richtige Position finden. F�r mich war es gut, wieder konsequent mit Anf�nger�bungen aufzubauen und mich etwas zu bremsen, um einer �berforderung vorzubeugen. Aber diese Wochen haben sich gelohnt :) In der ersten Lage kann ich schon wieder ganz gut und sauber spielen.
Vor allem: Es f�hlt sich einfach so viel besser an. Stimmig, w�rde ich sagen. Alles ist dort, wo es hingeh�rt. Das Gehirn wird entlastet (als ob sich da alles wieder richtig einsortiert) und die Bogenf�hrung ist deutlich entspannter.
Ich bin sicher, dass es der richtige Weg f�r mich ist, besitze inzwischen eine neue - komplett linksh�ndig gebaute - Geige und habe wieder richtig viel Spa� am Musizieren! Vielleicht kann ich ja der einen oder dem anderen etwas Mut machen, diesen Schritt zu wagen.
lg Jolle
Marina Neumann
17.05.2010, 15:35
Hallo Jolle,
das klingt ja gut. Dass die Bogenf�hrung mit links viel einfacher geht und entspannter ist, habe ich bei dem mehrfachen Ausprobieren einer Linksh�ndergeige selbst erlebt. An Griffe mit rechts habe ich mich nicht herangetraut bzw. dazu war keine Zeit.
Ich denke auch, dass es sinnvoll ist, mit Anf�nger�bungen wieder anzufangen.
Irgendwie ist es ein Neuanfang, wo es nicht gut ist, sich zu �berfordern.
Interessant w�re f�r mich, ob du jetzt schneller und einfacher Fortschritte machst als seinerzeit mit der Rechtsh�ndergeige.
Vielleicht hast du ja Lust, hier im Forum dar�ber zu berichten.
Liebe Gr�sse von Marina Neumann
@Jolle: Super! Hast du einen Lehrer oder spielst du allein?
Wie enstspannend es f�r einen LH ist, das richtige Instrument zu spielen habe ich auch bei meiner Tochter festgestellt.
Viel Spa� beim Spielen weiterhin.
LG Birgit
Hallo,
@ Marina und Birgit: danke f�r eure netten Reaktionen :)
Der deutlichste Unterschied ist f�r mich, dass der Bogen jetzt so viel lockerer in der Hand liegt. Das war fr�her immer sehr steif und verkrampft. Kein Wunder, dass ich auf die Art nicht weiter gekommen bin.
Was die Fortschritte betrifft: langfristig wird sich das erst zeigen, wenn ich an das Spielniveau herangekommen bin, das ich rechtsh�ndig hatte. Momentan geht es derma�en schnell, dass ich selbst immer wieder �berrascht bin.
Ich spiele ohne Lehrer. Hatte aber das Gl�ck, dass mir der Geigenbauer ausf�hrlich die richtige Herangehensweise und Haltung beim linksh�ndigen Spiel gezeigt hat. Aktuell spiele ich ja auch das, was ich rechtsh�ndig schon konnte. Sollte sich zeigen, dass ich dar�ber hinaus weiter kommen m�chte, werde ich mich aber wohl nach einem Lehrer umsehen.
Eine �berraschende Folge des Seitenwechsels:
Ich hab das Gef�hl mich viel mehr in die Musik hineinzuversetzen. Und: Ich kann jetzt fast m�helos St�cke auwendig spielen (was fr�her sehr schwer war). Und zwar ohne sie mir bewusst einzupr�gen. Das kommt ganz von allein. Gibt es daf�r eine Erkl�rung? Hat jemand �hliches erlebt?
Waren vielleicht vorher durch das seitenverkehrte Spiel die zust�ndigen Bereiche im Gehirn mit anderen Aufgaben belegt?
lg Jolle
Also ich habe einmal versucht, mit der LH-Gitarre meiner Tochter zu spielen - es ging gar nicht....
Als unsere Tochter Geige (f�r RH) gespielt hat, hatte sie wenig Lust zum �ben, der Bogen ist immer wieder abgerutscht.
Nun spielt sie mit sehr viel Freude Gitarre mit einer LH-Gitarre und hat in den zwei Monaten, in denen sie spielt, mehr gelernt, als in einem Jahr mit der Geige. Sie singt und spielt gleichzeitig und auch die vier Akkorde, die sie schon kann, spielt sie auswendig.
LG Birgit
Marina Neumann
02.06.2010, 17:48
Hallo Jolle,
wenn du mit deiner dominanten Hand, also mit links, den Bogen f�hrst, wird dadurch
unmittelbar deine dominante rechte Gehirnh�lfte angesprochen.
Hier liegt u.a. das Melodienged�chtnis. Du hast jetzt unmittelbar Zugang dazu und dadurch
kann es sich jetzt entfalten, und offensichtlich tut es das jetzt ziemlich leicht. Wie sch�n!
Dass du jetzt mehr in die Musik hineinflie�en kannst, kann ich mir vorstellen.
Deine Erfahrung mit dem linksh�ndigen Geigespielen ist ein Beweis daf�r, das es sich lohnt,
der eigenen H�ndigkeit gem�� zu musizieren.
Liebe Gr�sse von Marina Neumann
Hallo, ich habe mal eine Frage, die betrifft Streicher und R�ckschulung. Mein Sohn (11 J) spielt seit 4 Jahren Geige (RH). Er spielt nicht schlecht und hat gro�e Freude daran.
Demn�chst machen wir eine H�ndigkeitspr�fung und, wenn LH vorliegt, liegt dann auch eine R�ckschulung an, erstmal mit Schwerpunkt nat�rlich auf Schreiben.
Wann w�re Eurem Empfinden, Euren Erfahrungen nach eine Umstellung auf LH-Geige sinnvoll? Gleich konsequent in einem Abwasch oder eher sp�ter, wenn z.B. in der Schreibroutine, im Alltag ein wenig Fu� gefasst, erste Erfolgserlebnisse gemacht sind?
Nat�rlich w�rde ich das auch mit der Therapeutin/dem Therapeuten besprechen, allerdings w�rde ich das auch gerne jetzt schon andenken, da jetzt von der Gr��e her ein Instrumentenwechsel anliegt: von 1/2 auf 3/4, evtl. 4/4. Da stellt sich dann schon die Frage: noch RH-Leihinstrument, LH-Instrument selber kaufen? Aber bei einer 3/4 Geige, wie lange spielt er die dann?
Die Entscheidung treffen kann ich irgendwie noch gar nicht, w�rde aber gerne schon mal Erfahrungen und Meinungen dazu lesen.
Herzliche Gr��e
Sigrid
Ich bin immer f�r LH-Instrumente f�r LH. Meine Tochter hat RH-Geige gespielt, mit m��igem Erfolg und m��igem Elan. Nun spielt sie LH-Gitarre - kein Vergleich.
Hast du denn einen Lehrer, der LH Geigenspielen unterrichtet. Daran ist es leider bei uns gescheitert...:(
Hallo Sigrid,
ich bin auch daf�r, entsprechend der H�ndigkeit das Instrument zu w�hlen. Wie Birgit schreibt, ein gro�es Problem ist einen Lehrer zu finden, der LH-Geige unterrrichtet.
Wobei bei Euch ja erst einmal noch der LH-Test ansteht. Wie ist denn die Haltung deines Sohnes bzgl. LH-keit?
LG Piloma
Hallo Sigrid,
ich habe zwar selbst keine Erfahrung im Schreibhand-r�ckschulen, habe aber beim Geige spielen auf LH gewechselt. Zu deiner Anfrage sind mir verschiedene Dinge durch den Kopf gegangen.
Erst mal: keine Panik. Du musst nicht alles sofort entscheiden. Warte erst mal den Test ab. Aber es scheint ja starke Anzeichen f�r eine Linksh�ndigkeit deines Sohnes zu geben. Also verstehe ich schon, dass du dir �ber die daraus resultierenden Schritte Gedanken machst.
Ich denke das R�ckschulen der Schreibhand ist eine komplexe Sache, die einen sehr in Anspruch nimmt und fordert. Vielleicht w�re es gut, das Geigen (da es ihm ja aktuell Spa� macht) noch eine Weile so weiterlaufen zu lassen. Als stabilen Part sozusagen, nachdem sich ja auch sonst im Handgebrauch viel ver�ndert. Bin da aber wie gesagt keine Fachfrau.
Langfristig w�rde ich schon den Umstieg auf die LH-Geige empfehlen (habe selbst positive Erfahrungen damit gemacht). Aber das geht nat�rlich nicht von heute auf morgen. Die H�nde m�ssen erst ihr neues Aufgabengebiet 'erkunden' und erlernen. Das ist erst mal ein R�ckschritt. Und es kann schon mal frustrierend sein, wenn man ein St�ck, das man sonst gut konnte einfach noch gar nicht spielen kann, die T�ne erst mal wieder unsauber sind...
Deshalb w�rde ich empfehlen, darauf zu schauen, wann der Impuls zum Umstieg von deinem Sohn selbst kommt. Die eigene Motivation ist sehr wichtig. Nat�rlich kannst du das dann positiv unterst�tzen. Wichtig w�re auch, mal bei seinem/seiner aktuellen Geigenlehrer/in anzufragen, wie er/sie zum LH-Geigen steht, damit dein Sohn von dieser Seite nicht verunsichert wird.
Ob der Umstieg auf eine gr��ere Geige gleichzeitig sinnvoll ist, ist schwer zu sagen. Ich w�rde pers�nlich eher dazu tendieren, eine gleichgro�e LH-Geige zu leihen und ihn spielerisch darauf probieren zu lassen. Vielleicht braucht es ja auch ne Weile bis f�r ihn die Entscheidung f�llt.
Ich w�nsche euch alles Gute, Jolle
@ Sigrid
Wann macht Ihr denn denn H�ndigkeitstest ?
Wenn es nicht mehr lange dauert, w�rde ich den Test abwarten und wenn es dann doch fest steht das er LH ist, dann einfach ein LH-Geige ausleihen und ihn probieren lassen.
Dein Sohn ist in einem Alter, wo er das Thema garantiert gut versteht und man ihn spielerisch auf die Umstellung vorbereiten kann.
Hallo, vielen Dank erst mal f�r die vielen Antworten.
Ich habe heute leider gerade wenig Zeit und hoffe, ich schaffe es morgen mal, auf Eure Fragen einzugehen, freue mich aber sehr �ber Eure Reaktion.:)
Herzliche Gr��e
Sigrid
Marina Neumann
07.06.2010, 16:32
Hallo Sigrid,
ich w�rde auch erst einmal die Testung abwarten. Sollte dein Sohn Linksh�nder sein, ist erst einmal wichtig, welche innere Einstellung er dazu finden wird. Das gilt dann auch f�r eine eventuelle R�ckschulung.
Ich halte eine behutsame und individuelle Vorgehensweise f�r sinnvoll. Jedes Kind ist anders und braucht unterschiedliche Zeit.
Zur grunds�tzlichen Frage , ob man als Linksh�nder der H�ndigkeit gem�� ein Instrument spielen sollte, gibt es seit M�rz 2010 ein sehr gutes Buch auf dem Markkt: Musizieren mit links (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3795787459/httpmengeccli-21/). von Walter Mengler. Das kann ich dir absolut empfehlen.
Liebe Gr�sse von Marina Neumann
So, ich habe jetzt einen Termin f�r die H�ndigkeitspr�fung Anfang Juli. Dann sehen wir weiter.
Wie ist denn die Haltung deines Sohnes bzgl. LH-keit?
Da Kinder nach M�glichkeit diesen Test machen sollen, ohne eine genaue Vorstellung zu haben, worum es eigentlich geht, habe ich diese Frage noch nicht eingehend mit ihm er�rtert. Aber er ist ein kluges Kind und hat sicherlich schon etwas mitbekommen, dass ich mir Gedanken �ber seine H�ndigkeit mache.
Wir haben gerade unter einem guten Stern mit Legasthenie-F�rderung begonnen und er ist hoch motiviert, seine Probleme wie Rechtschreibschw�che, Konzentrationsschw�che, Eigenorganisation in den Griff zu bekommen. Wenn ich jetzt mit ihm �ber H�ndigkeit sprechen w�rde, w�rde er sicherlich eine evtl. Linksh�ndigkeit als Ursache favorisieren, d.h. bei der Testung alles geben, um unbedingt als Linksh�nder rauszukommen. Verstehst Du, was ich meine? Auch wenn ich mir des Ergebnisses eigentlich ziemlich sicher bin, w�nsche ich mir doch eine neutrale, nicht beeinflusste Testung. Wie er sich nachher zu dem Ergebnis stellt, k�nnen wir dann ja lang und ausf�hrlich besprechen.
Deshalb w�rde ich empfehlen, darauf zu schauen, wann der Impuls zum Umstieg von deinem Sohn selbst kommt. Die eigene Motivation ist sehr wichtig. Nat�rlich kannst du das dann positiv unterst�tzen. Wichtig w�re auch, mal bei seinem/seiner aktuellen Geigenlehrer/in anzufragen, wie er/sie zum LH-Geigen steht, damit dein Sohn von dieser Seite nicht verunsichert wird.
Ich habe mich nun entschieden, einen evtl. Geigenwechsel auf links wirklich erstmal hinten an zu stellen. Seit gestern ist er von � auf eine 4/4 umgestiegen (beides RH) und ist voller Elan. Und wie ich jetzt auch aus anderen Threads rausgelesen habe, w�rden wir erstmal gaaaaanz viel Kraft f�r eine Schreib-R�ckschulung ben�tigen.
Mit der Geigenlehrerin habe ich noch nicht gesprochen, k�nnte mir aber vorstellen, dass sie offen daf�r w�re. Da sie mich gestern erst auf die etwas ungelenke Bogenhaltung hingewiesen hat, werde ich ihr mal diesen informativen Thread zum Lesen empfehlen, dass sie sich ein Bild von der Problematik machen kann -falls nicht bekannt - und sich in Ruhe Gedanken machen kann, wie sie sich dann sp�ter dazu stellen k�nnte, wenn mein Sohn sagt, er w�rde es gerne probieren.
Danke auch den anderen, Eure Beitr�ge haben mich sehr beim Sortieren meiner Gedanken geholfen.:)
Herzliche Gr��e
Sigrid
Nun ist schon ein halbes Jahr vorbei, wie die Zeit rennt. Da bring ich das mal auf den aktuellen Stand:
Erstens kommt es anders - und zweitens als man denkt.
Ich habe mich nun entschieden, einen evtl. Geigenwechsel auf links wirklich erstmal hinten an zu stellen. ... Und wie ich jetzt auch aus anderen Threads rausgelesen habe, w�rden wir erstmal gaaaaanz viel Kraft f�r eine Schreib-R�ckschulung ben�tigen.
Also mit der Schreib-R�ckschulung sind wir noch lange nicht durch, eher ist Patrick da im Augenblick an einem Punkt, wo die Verwirrung der Hirnh�lften grad arg durchgreift. Von au�en betrachtet w�rde ich es als den schlechtesten Zeitpunkt betrachten, jetzt auch noch die Geige zu tauschen :(.
Aber diese Verwirrung tr�gt dazu bei, dass er beim rechtsh�ndigen Spiel extrem abbaut. Alles wird von Tag zu Tag steifer, schiefer, - und er leidet tierisch darunter, weil er dieses Instrument so liebt.
Es gibt nur zwei M�glichkeiten: Entweder h�ngt er das Geigenspiel sp�testens in einem viertel Jahr an den Nagel - verbunden mit tiefer Trauer - oder er schult auf links um.
Die erste M�glichkeit kommt f�r uns nicht in Frage!
Also haben wir uns eine Geigenbauerin gesucht, die uns ein Leihinstrument nach unseren W�nschen von Grund auf baut. Sie selbst hat betont, dass wir es dann nicht kaufen m�ssen - das rechne ich ihr sehr hoch an. Das dauert jetzt zwar noch acht bis zehn Wochen, aber es lohnt sich.
F�r Patricks Geigenlehrerin ist das der erste LH-Sch�ler, aber sie geht da ganz offen und zuversichtlich ran. Zu Weihnachten werde ich ihr auch noch Musizieren mit Links (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3795787459/httpmengeccli-21/) schenken, das Buch finde ich einfach klasse, sowohl f�r Eltern linksh�ndiger Kinder, die von Instrumenten nicht viel verstehen, als auch f�r Instrumentallehrer, die von Linksh�ndigkeit nicht viel verstehen.
Walter Mengler erkl�rt das ganz toll und bringt beide Ebenen zueinander.
@Marina: Danke f�r den Tipp.
Ja, und bis die Geige fertig ist, will sie dann weniger auf rechts "rumreiten", sondern einfach verst�rkt mit ihm Theorie, Ton-H�r-Training u.�. machen.
Wir sind nun also ganz gespannt, und auch wenn Patrick wei�, dass es erst im n�chsten Jahr etwas wird, hat er die Linksh�ndergeige auf seinen Weihnachtswunschzettel geschrieben - in Klammern dahinter "Gutschein", denn er ist ja ein schlaues Kerlchen :D.
Wenn dann die ersten linken T�ne erklingen, werde ich wieder berichten.
Herzliche Gr��e
Sigrid
Liebe Sigrid,
das freut mich sehr zu h�ren. Ich w�nsch deinem Sohn viel Spa� auf seinem Lefty-Instrument.
Unsere Tochter ist mit ihrer Lefty-Gitarre mehr als gl�cklich.
Liebe Gr��e Birgit
Marina Neumann
03.12.2010, 13:24
Hallo Sigrid,
ich w�rde empfehlen, das Geigespielen mit rechts zu beenden, nicht aber den Musikunterricht. Was bringt es f�r ein Kind, wenn es merkt, dass es immer schlechter wird, nichts als Frust.
F�r viele Linksh�nder ist es einfach sinnlos, eine Rechtsh�ndergeige zu spielen. Au�erdem kann das zu zus�tzlichen Umschulungsfolgen f�hren oder bestehende verst�rken. Geige spielen ist anspruchsvoll, und aus eigener Erfahrung wei� ich, wie sehr das Rechtsh�ndergeigespielen mich gestresst hat und zus�tzliche Umschulungsfolgen hervorgebracht hat.
Es k�nnte sogar sein, dass das rechtsh�ndige Geigespielen den R�ckschulungsprozess auf die linke Schreibhand in gewisser Weise blockiert oder beeintr�chtigt
Ich kann mir vorstellen, dass eine Geigenpause eine bessere Erholung von dem rechtsh�ndigen Leben bewirken kann und der R�ckschulung auf die linke Schreibhandeinen einen Schub nach vorn geben kann.
Au�erdem deutet die Tatsache, dass dein Sohn jetzt mit der rechtsh�ndigen Geige nicht mehr so gut klarkommt, f�r mich weniger auf eine Verwirrung hin, sondern darauf, dass sein Gehirn und sein K�rper begonnen haben, sich umzuorientieren.
Auf die angeborene Linksh�ndigkeit hin. Das halte ich ein sehr gutes Zeichen!
Liebe Gr�sse von Marina Neumann
Hallo,
hier ein paar Erfahrungen als linksh�ndiger Geigensch�ler.
Vor 4 Monaten habe ich mit dem Geigespielen angefangen (bin 25).
Einen netten Lehrer, der mit meiner Linksh�ndigkeit �berhaupt kein Problem hat (mir sogar zu einem Linksh�nderinstrument riet), habe ich in der Tonart-Musikschule in Berlin gefunden.
Die meisten Geigenbauer in Berlin, die ich nach Linksh�nderinstrumenten befragt habe, reagierten ablehnend. Nur wenige w�ren bereit gewesen, ein Linksh�nderinstrument zu bestellen. Bei http://www.streichinstrumente-mieten.de habe ich schlie�lich ein richtiges Linksh�nderinstrument zu 15�/Monat gefunden. Mein Lehrer meinte, dass die Qualit�t bei weitem besser w�re, als was man zu dem Preis in Berlin vermietet bek�me. Die Leute in der Werkstatt in Chemnitz sind sehr nett. Ich w�rde niemandem dazu raten, als Anf�nger gleich eine Geige zu kaufen, zumal man als Linksh�nder M�he hat, sie wieder loszuwerden. Und wenn schon Geige, dann darf es auch ruhig etwas ordentliches sein.
Viele Leute erz�hlen immer wieder, dass ja beide H�nde gleich beansprucht werden und Linksh�ndergeigen damit unsinnig sind. Aber immer wenn ich auf einer Konga oder Djembe spiele oder nur auf dem Tisch trommle, merke ich schnell, dass nur eine der beiden H�nde vern�nftig den Beat vorgeben kann. Die andere Hand ist irgendwie abh�ngig. Auf der Geige also das gleiche Bild: Die linke Hand ist dominant und gibt alles vor. Das Greifen ist zwar knifflig, aber geht zunehmend wie von allein.
Lasst also solche Leute quatschen und besorgt euch ein Linksh�nderinstrument.
Cheers.
Viele Leute erz�hlen immer wieder, dass ja beide H�nde gleich beansprucht werden und Linksh�ndergeigen damit unsinnig sind. Aber immer wenn ich auf einer Konga oder Djembe spiele oder nur auf dem Tisch trommle, merke ich schnell, dass nur eine der beiden H�nde vern�nftig den Beat vorgeben kann. Die andere Hand ist irgendwie abh�ngig. Auf der Geige also das gleiche Bild: Die linke Hand ist dominant und gibt alles vor. Das Greifen ist zwar knifflig, aber geht zunehmend wie von allein.
Lasst also solche Leute quatschen und besorgt euch ein Linksh�nderinstrument.
Lieber Richard,
erst mal herzlich Willkommen hier im Forum. :D
genau das wurde uns auch immer erz�hlt. Meine Tochter war allerdings nie in der Lage, den Bogen gleichm��ig �ber die Saiten zu streichen. Der Bogen wanderte w�hrend des streichens �ber die Saiten hin und her. Man kann vielleicht durch viel �ben auch als LH mit einem RH-Instrument zurecht kommen, aber warum sollte man das tun? Gerade die Geige ist ein Instrument, welches nicht leicht zu erlernen ist.
Als sie noch Geige gespielt hat, musste ich sie immer zum �ben auffordern. Heute h�re ich leises Gitarrenspiel aus dem Kinderzimmer und wenn wir abends zusammen spielen, ist eine Stunde wie im Flug vergangen :).
Das Problem mit der LH-Leihgeige habe ich bei dem Geigenbauer, bei dem wir unser Instrument ausgeliehen haben, angesprochen. Dort w�re sogar ein LH-Instrument zum Verleih vorr�tig gewesen. Inzwischen wurde dort der Verleih von LH-Geigen eingestellt, weil einfach die Nachfrage nicht da ist.
Wie in so vielen Bereichen ist es meiner Meinung nach an der Zeit, endlich umzudenken.
Meine Tochter war die erste Lefty-Sch�lerin unseres Gitarrenlehrers und ist die erste Lefty-Trommlerin im Tambourcorps, in dem auch mein Mann seit Jahren spielt. Einer muss noch mal den Anfang machen. Und ich sehe, wieviel Freude sie daran hat.
Liebe Gr��e Birgit
@Sigrid: Ich w�rde, genau wie Marina, empfehlen, das RH-spielen aufzugeben.
Hallo Richard,
herzlich willkommen hier :).
Meine Geigenbauerin war auch erst distanziert - ist nicht n�tig, macht Probleme im Orchester,... Ich habe ihr dann ein wenig erz�hlt von Umschulungsfolgen, guten Erfahrungen mit der Schreibr�ckschulung, usw.; da hat sie dann auch eingelenkt: "Sie sind sehr gut informiert und haben sich genau �berlegt, was Sie tun, dann mache ich das auch." Im weiteren Gespr�ch hat sich herausgestellt, dass ihr Sohn auch Linksh�nder ist - da allerdings erst 2 Jahre alt noch kein Geigensch�ler ;). Aber vielleicht wird er dann sp�ter mal von ihren Erfahrungen mit uns profitieren und gleich richtig herum beginnen.
@Marina und Birgit:
Ja, die Lehrerin hat heute angefangen mit allerersten Griff�bungen nach einer neuen Schule, wo die Geige in Ruhepositionen (im Scho� stehend) gehalten wird. Die kann man auch erstmal spiegelverkehrt auf einer RH-Geige machen - also sie greift mit links auf der e-Saite und zupft die Saiten mit rechts an und Patrick greift mit rechts auf der g-Saite und zupft mit links.
So f�ngt er jetzt sozusagen "trocken" an, dass die rechte Hand die Greifhand ist und die linke Hand den Ton erzeugt - jetzt eben gezupft, sp�ter per Bogen.
Mir kamen echt Tr�nen der R�hrung: Diese Frau nimmt die Herausforderung von ganzem Herzen an.
Hallo zusammen,
im Mai letzten Jahres hatte ich von meinem Umstieg zur LH-Geige berichtet. Hier noch eine kleine Erg�nzung: Ich spiele weiterhin mit Freude linksh�ndig, bin immer noch motiviert und komme gut voran. Gerade ist mir bewusst geworden, dass ich mein Spiel l�ngst �berhaupt nicht mehr als �anders� wahrnehme :) Es ist so normal und selbstverst�ndlich, die Geige rechts und den Bogen links zu halten! Vor Kurzem habe ich mich auch entschlossen, wieder Unterricht zu nehmen. An der W�rzburger Musikschule habe ich gl�cklicherweise direkt einen Lehrer gefunden, der dem linksh�ndigen Spiel offen gegen�bersteht. Auch beim Unterricht funktioniert bislang alles problemlos (solange ich beim gemeinsamen Spielen am Notenpult rechts stehe, damit wir uns nicht �erstechen� :)).
Sch�ne Gr��e, Jolle
Hallo Jolle,
es freut mich, zu h�ren, dass du so gute Fortschritte machst.
Ich denke auch, dass das einzige Problem einer Lefty-Geige die Sitzordnung ist. Schade, dass immer noch viele Linksh�nder rechtsh�ndig spielen lernen m�ssen.
Unserer Tochter spielt linksh�ndig Gitarre und Trommel. F�r sie kommt nichts anderes in Frage. Sie hat viel Freude beim Spielen und lernt sehr gut.
Unser Gitarrenlehrer hat �berhaupt kein Problem damit :).
Liebe Gr��e Birgit
Hallo zusammen,
erst mal danke Birgit, f�r die nette R�ckmeldung.
Leider habe ich zwischenzeitlich doch ein Problem bekommen. Wollte wohl gleich zu viel auf ein Mal. Es tut einfach so gut, richtigrum zu spielen. Und es ging ja auch super schnell voran. Gleichzeitig wollte ich all das positive Gef�hl beim Musizieren nachholen, das mir fr�her rechtsh�ndig fehlte. Und nat�rlich beweisen, dass der Umstieg die richtige Entscheidung war... Jedenfalls hab ich meinen rechten Arm ziemlich �berstrapaziert und Schmerzen bekommen. Hatte mich ja auch mit den einfachen St�cken nicht zufrieden gegeben und gleich Sachen gespielt, die recht hohe Anspr�che an die Greifhand stellen. Und mein rechter Arm war darauf halt so gar nicht vorbereitet. Jetzt muss ich die Geige eine Weile ruhen lassen. F�llt mir echt schwer! :mad:
Aus Spa� hab ich vor Kurzem - nach einem Jahr LH-Geige - mal wieder meine alte rechtsh�ndige rausgeholt. Interessant war, dass ich die neu gelernten St�cke spontan auch so rum spielen konnte :) Aber ich hab nochmal deutlich den Unterschied gemerkt. Sehr unsichere, steife Bogenhaltung. Und ganz auff�llig war, wie meine linke Hand spontan alles versuchte, um die T�ne ausdrucksstark zu machen (das ist sie ja inzwischen gew�hnt durch den linken Bogenarm). Nat�rlich funktioniert das �ber die Greifhand gar nicht und es entstand ein alles �bert�nenden Dauer-Vibrato, das sich kaum eind�mmen lie� ;) Also ich werde auf jeden Fall bei der LH-Variante bleiben und hoffe, schnell wieder spielen zu k�nnen.
Sch�ne Gr��e, Jolle
Ich muss mich hier auch mal wieder zu Wort melden.
Patrick hat seine LH-Geige nun seit einem viertel Jahr und ist zufrieden.
Sich zuviel auf einmal zumuten, um die Entscheidung zu best�tigen - so wie Jolle es beschreibt - hatte ich auch bei ihm bef�rchtet. Jedoch, genau das Gegenteil ist der Fall. :confused:
Er spielt nach einem viertel Jahr immer noch nur Leersaiten. Er hat zum ersten Mal in seinem Leben Obert�ne geh�rt. Mein Mann sagte gleich, Obert�ne sind immer da, aber bewusst wahrgenommen hatte Patrick sie eben noch nie (ich auch nicht). Ich wei� auch nicht, was es nun ist. Zum einen spielt er deutlich sauberer, so dass die Obert�ne besser rauskommen, vielleicht spielt auch eine Rolle, dass er die Geige ja nun am anderen Ohr hat, sicherlich hat sich auch sowieso seine Wahrnehmung durch die R�ckschulung ver�ndert. Ich denke, das spielt alles zusammen.
Dieses neue Tongef�hl genie�t er total, von seiner Lehrerin aus k�nnte er auch schon mal mit dem ersten Finger anfangen, aber er will noch nicht. Er besteht darauf, dass er die "Basics" jetzt solange �bt, bis er es 100%ig hinbekommt (Tut er eigentlich schon, zumindest 99,9%ig :rolleyes:).
Da k�nnte einem fast der Verdacht kommen, dass er gar kein Interesse hat, weiterzukommen / beim Geigenspiel zu bleiben. Und schlie�lich ist er auch ein 12-j�hriger aufgeweckter Junge, der nat�rlich auch noch andere Interessen hat. Aber auch wenn er nicht unbedingt �berschwenglichen �bermut zeigt, so brauche ich ihn h�chstens mal ans �ben erinnern, fr�her musste ich ihn oft ermahnen. Und wenn ich ihn so beobachte: Ich h�tte nie gedacht, dass er mal so eine konzentrierte, aber doch so entspannte Haltung beim Streichen finden w�rde. :)
@Jolle:
Sch�n, dass Du zufrieden mit dem Ergebnis bist, aber �bertreib's nicht, wird dadurch auch nicht besser.;)
Gute Besserung an Deinen rechten Arm :)
w�nscht Sigrid
Hallo Sigrid,
hm, da bin ich jetzt auch erst mal etwas ratlos. Ich wei� nicht, wie lange Kinder im Allgemeinen erst mal leere Saiten spielen bevor das Greifen dazu kommt. Wie weit war er denn als er noch rechtsh�ndig gespielt hat?
Es ist es ja immer eine H�rde, wenn ein neuer Schritt am Instrument ansteht. Durch das zus�tzliche Greifen werden die T�ne erst mal wieder unsauberer klingen (das k�nnte sich wie ein R�ckschritt anf�hlen). Aber dieser Prozess ist ganz nat�rlich und nach einer Weile wird es auch mit den Fingern wieder sauber klingen. M�glicherweise wird diese H�rde eher gr��er, wenn man zu lange wartet. Andererseits ist es bestimmt wichtig, dass er das Tempo selbst mitbestimmt. Und drei Monate sind ja gar nicht sooo lange. Aber da kann sicher die Geigenlehrerin besser Auskunft geben.
Was k�nnte ihn denn motivieren, mit dem Greifen zu beginnen? Vielleicht findet sich ja ein anderes Kind, mit dem er einfache St�cke zusammen spielen k�nnte? Kann ja auch mit einem anderen Instrument sein.
Vermutlich interpretiere ich da jetzt zu viel rein, aber kann es evtl. sein, dass er es gerade (unbewusst) ablehnt, etwas mit rechts zu machen, mit der rechten Hand eher negatives verbindet oder seinen rechten Fingern ein gutes Greifen nicht zutraut? Das ging mir nur gerade so durch den Kopf.
Wie l�uft denn seine R�ckschulung beim Schreiben? Nach allem, was ich hier bis jetzt �ber diesen Prozess gelesen habe braucht man daf�r sehr viel Energie. Kann sein, dass er sich zum Ausgleich einfach mehr Entwicklungszeit beim Geige lernen g�nnt. Die Koordination beider H�nde zum Streichen und Greifen erfordert ja tats�chlich sehr viel Gehirn- und K�perleistung auf ein Mal. Deshalb w�rde ich im Zweifelsfall einfach noch etwas abwarten. Vielleicht trifft er bald von sich aus die Entscheidung, weiterzugehen.
Das sind, wie gesagt, nur meine spontanen Gedankeng�nge. Hatte selbst keine Schreibr�ckschulung und bin ja auch keine Geigenlehrerin. Aber vielleicht hilft es dir ja trotzdem ein Bisschen weiter.
Liebe Gr��e, Jolle
Ich wei� nicht, wie lange Kinder im Allgemeinen erst mal leere Saiten spielen bevor das Greifen dazu kommt. Wie weit war er denn als er noch rechtsh�ndig gespielt hat?
Ich kann mich auch gar nicht mehr erinnern, wie lange das damals gedauert hat bis zu den ersten Fingern - kam mir auch ewig lange vor. Zuletzt hat er in der zweiten Lage gespielt.
Vermutlich interpretiere ich da jetzt zu viel rein, aber kann es evtl. sein, dass er es gerade (unbewusst) ablehnt, etwas mit rechts zu machen, mit der rechten Hand eher negatives verbindet oder seinen rechten Fingern ein gutes Greifen nicht zutraut? Das ging mir nur gerade so durch den Kopf.
Danke, Jolle :). Das ist eine sehr interessante Frage. Da muss ich nochmal genau dr�ber nachdenken. Der Gedanke war mir noch gar nicht gekommen.
Wie l�uft denn seine R�ckschulung beim Schreiben?
Im Gro�en und Ganzen l�sst er sich auch dort sehr viel Zeit. Interessanterweise hat es zwei Sch�be gegeben, wo sich das Schriftbild mit einem Mal deutlich "gesetzt" hat: Vor Weihnachten, als er aufh�rte, rechts zu geigen und im M�rz, als er anfing, links zu streichen. Und beide Sch�be sind auch seiner Lerntherapeutin aufgefallen bez�glich Legasthenie.
Also, auf alle F�lle sind wir auf dem richtigen Weg :D.
Hrzliche Gr��e
Sigrid
Hallo Sigrid, folgendes fiel mir noch ein:
beim Streichen hat dein Sohn durch den Wechsel nat�rlich gro�e Vorteile. Du schreibst ja auch, dass er das Streichen jetzt als sehr positiv erlebt. Andererseits hat er sich mit dem Greifen bislang bestimmt relativ leicht getan. Jetzt muss das die nicht-dominante Hand �bernehmen. Und die braucht wahrscheinlich l�nger, bis die T�ne exakt sitzen und bis die Griff-Folgen fl�ssig funktionieren. In der ersten Zeit ist das nicht ganz leicht. Ich habe damals oft gemerkt, dass mein Kopf ganz verwirrt reagiert hat. "Diese T�ne und Abfolgen kann ich doch schon lang, warum klingt das jetzt so schr�g?" So in etwa. Aber die rechte Hand musste nun mal erst die richtigen Postitionen finden. Insofern kann ich das Z�gern deines Sohnes gut verstehen. Aber keine Sorge, es dauert nicht lange, bis die rechten Finger wissen wo's lang geht. ;)
Sch�ne Gr��e, Jolle
Hallo ihr, gestern hab ich auch noch an meiner Gitarre die Saiten getauscht :) Bin gespannt, wie sich das linksh�ndig so anf�hlt und ob das Zupfen jetzt besser klappt als bei meinen fr�heren Versuchen... lg Jolle
@Jolle: Dann w�nsche ich dir auch viel Spa� beim Gitarre spielen. Und nicht �bertreiben am Anfang.
LG Birgit
Hallo mal wieder,
am Sonntag wird ein Treffen aller Sch�ler meines Geigenlehrers sein. Mit Vorspiel. Ich muss zwar zum Gl�ck noch kein Solo-St�ck vorspielen, aber werde voraussichtlich ein oder zwei St�cke mit allen gemeinsam spielen. Die St�cke sind nicht schwer, und wie ich das einsch�tze wird auch die Atmosph�re eher locker sein. Aber es ist ja das erste Mal, dass ich mit der LH-Geige mit anderen zusammen und auch vor ein paar Zuh�rern/Zuschauern spiele. Das wird schon auffallen und ich kann schlecht absch�tzen, ob und welche Reaktionen es geben wird. Au�erdem liegt mein letztes Vorspiel um die 20 Jahre zur�ck. Bin das gar nicht mehr gew�hnt und schon etwas nerv�s. Naja, einmal ist ja immer das erste Mal...
@ Birgit: Ja, ich pass diesmal besser auf ;) Mache erst mal nur kleine Experimente auf der Gitarre und auch nur mit der linken Hand um meine rechte noch zu schonen...
Sch�ne Gr��e, Jolle
Hallo Jolle,
da bin ich ja mal gespannt, ob das �berhaupt auff�llt, dass du die Geige anders herum spielst. Ich dr�cke dir auf jeden Fall die Daumen, dass alles gut funktioniert.
Liebe Gr��e Birgit
Ich war auch die letzten Tage am �berlegen, evtl. meine Gitarre mal umzuspannen und nach langer Zeit wieder in Gebrauch zu nehmen.
Allerdings ist pl�tzlich meine (RH-) Tochter auf die Idee gekommen, dass sie das Gitarrenspiel mal ausprobieren will, da w�re es wohl unfair, ihr die Saiten zu vertauschen. Na, schauen wir mal, ob das jetzt nur ein Feriengag oder ernst ist:rolleyes:
@Jolle: Wie war Dein Vorspiel? Gab es Reaktionen?
@Sigrid
Schade, dass du so weit weg wohnst, sonst h�tt ich dir jetzt glatt meine umgespannte Gitarre mal zum Ausprobieren geborgt... Lass mal h�ren, wenn du so weit bist und den Schritt machst. W�rde mich sehr interessieren, wie es dir damit geht. Das Greifen finde ich schon erst mal sehr ungewohnt. Aber ich glaube mit etwas Routine finden sich auch die rechten Finger auf dem Griffbrett zurecht. Ich hab das aber erst mal noch etwas zur�ckgestellt, weil mir die Geige gerade einfach wichtiger ist.
@Sigrid und Birgit, danke f�r Kommentar und Nachfrage zum Vorspiel:
Ich war erst doch ziemlich nerv�s. Aber vor den gemeinsamen St�cken war eine l�ngere Pause und ich hab die anderen Sch�lerInnen (sind haupts�chlich Kinder) etwas kennengelernt. Einige fanden das mit der LH-Geige total spannend und wollten es unbedingt gleich ausprobieren :D Und sie haben sich ganz s�� um mich gek�mmert, weil ich ja das erst Mal dabei war :) W�hrend des ersten gemeinsamen St�cks musste ich dann fast lachen. Als mein Linksstreichen im Publikum auffiel und getuschelt/gezeigt wurde und schon auch mal fotographiert ;) Man f�llt halt auf, ob man will oder nicht. Aber ich denke es war insgesamt einfach Interesse am Au�ergew�hnlichen. Vorbehalte hab ich dabei eigentlich keine gesp�rt. Also alles in allem eine gute Erfahrung. Und eine Art Multiplikatoreffekt zur Bekanntmachung der M�glichkeit des Linksstreichens. Zudem war es auch sehr sch�n, endlich mal wieder in einer gr��eren Gruppe zusammenzuspielen. Das tat richtig gut und macht einfach Spa� :D
Liebe Gr��e, Jolle
Und sie haben sich ganz s�� um mich gek�mmert, weil ich ja das erst Mal dabei war :)
Das ist ja niedlich :)
Sch�n, dass es ein Erfolg war.
Gitarre muss bei mir wohl erstmal ein wenig warten, aber irgendwann einmal ...
So, nun muss ich hier mal updaten, wie ich in der Motz-Ecke schon geschrieben hatte:
Wehmut, fast ein wenig Trauer :(
Mein Sohn hat sich entschieden, mit dem Geigen aufzuh�ren.
Ist schon okay irgendwie, er hat die letzte Zeit eh total festgesteckt. Ich hoffe nur, dass er diesen schweren Abschied von einem Traum nicht als generelles Scheitern der R�ckschulung verbucht. :confused:
...
aber es ist schon wirklich ein Abschied von einem Lebenstraum, kein "ich mag grad nicht" und auch wenn diese Entscheidung ein wenig Erleichterung schafft, so ist die Trauer trotzdem gro� - und beeinflusst ihn doch auch sonst stark: Schriftbild verschlechtert sich, Konzentration ist schwierig, psychische Verfassung stark angeschlagen. Er tut mir so leid. :(
Er ist ein durch und durch musikalischer Mensch und irgendwann wird er sicherlich wieder irgendein Instrument spielen wollen, da habe ich gar keine Sorge, aber bitte ohne Stress - ich denke, Unterricht, �ben, Ziele sind in diesem Augenblick der R�ckschulung einfach zu viel.
Er singt gerne, sitzt auch viel am Klavier seiner Schwester, spielt keine "St�cke", sondern - ich sag immer - suhlt sich in Harmonien. Vielleicht spann ich dann demn�chst doch nochmal meine Gitarre um, da kann er dann ohne Druck auch entweder ausprobieren oder sein lassen...da braucht er keinen Unterricht, weil ich ihm die Anf�nge auch zeigen kann - ich muss dann eben auch erstmal auf links umdenken, aber das wollte ich ja sowieso mal probieren. ;)
Inzwischen habe ich also nun meine Gitarre umgespannt, dabei sind mir dann gleich zwei Saiten gerissen - wohl Altersschw�che - und versuche mich darauf. Akkustisch bin ich nicht ganz zufrieden, ist wohl doch ein Unterschied, ob umgespannt oder auf links gebaut, aber f�r den Anfang reicht es. Das Umdenken der Griffe von rechts nach links f�llt mir sehr leicht, aber das Greifen selbst ist noch ganz sch�n steif. Somit kann ich gut nachvollziehen, wie das f�r Patrick gewesen sein muss, der Graben zwischen Kopf - wenn man nach 6 Jahren (rechts) genau wei�, wie es zu gehen hat - und Fingern, die die T�tigkeit zum ersten Mal ausf�hren und ganz von vorne anfangen m�ssen.:confused:
Patrick klimpert auch gerne mal auf der Gitarre, traut sich aber nicht so recht ran, weil sie ihm zu gro� ist. So sind wir denn nun auf der Suche nach einer 3/4 Gitarre zum Ausprobieren.
Schauen wir mal, wie es weitergeht. Auf alle F�lle weicht die Trauerphase auch langsam wieder. Hauptsache, es geht ihm gut.
@Sigrid: Ich kann dir die Ortega empfehlen. Die ist vom Preis-Leistungs-Verh�ltnis optimal. Ich habe sie �ber Jens gekauft.
Leider w�chst Gina langsam aber sicher raus :-)
Liebe Gr��e Birgit
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