Umgang mit Unverst�ndnis?

[Sarah]

Ich bin in der Grundschule auf rechts umgeschult worden. Ich schreibe mit rechts, mache viele Dinge mit rechts (Z�hne putzen) und viele andere allt�gliche mit links. Ich f�hle mich aber nicht als "Beid-H�nder". Ich empfinde es eher als st�rend nicht immer zu wissen, welche Hand ich nehmen soll. In den letzten Jahren habe ich immer mehr unter der Umschulung (vor allem bei Stress) gelitten. Ich verdrehe Buchstaben, habe Schwierigkeiten beim lesen und beim lernen (Klausuren).

Am meisten �rgert mich aber die Unverst�ndnis meines n�heren Umfeldes. Von meinen Elten und meinem Freund bekomme ich nur unverst�ndnis. F�r sie ist das nicht so schlimm."Dann schreib doch einfach mit rechts", bekomme ich zu h�ren. Dabei w�rde ich mir gerade von meinem Eltern w�nschen, dass sie zugeben, dass sie damals einfach falsch gehandelt haben. Aber es kommen nur Aussagen wie: "Stell dich nicht so an! Du hast doch damals nichts gesagt." Wenn ich sie auf meine Konzentrationsschw�che und Leseprobleme anspreche, verspotten sie mich nur.

Wie reagiere ich am besten darauf??? Sorry, dass der Beitrag so lang geworden ist, aber ich mu�te mir den �rger einfach von der Seele schreiben.


Sarah

[Olli]

Hallo Sarah,


die Methode ist eigentlich recht einfach und doch effektiv.

Wenn Deine Eltern wieder einmal auf die mi�billigende Idee kommen, dass dies doch alles nicht sooo schlimm und Folgenschwer sein kann, dann bitte Sie doch ganz einfach einmal, einen Tag ("ist ja nur ein Tag und das kann ja wohl nicht so schlimm sein") ALLES (einschlie�lich des Schreibens) mit LINKS zu machen...

Ich glaube, dann werden sie doch einen klitzekleinen Einblick in unser Problem bekommen.


Olli

[Sarah2]

>Ich bin in der Grundschule auf rechts umgeschult worden. Ich schreibe mit rechts, mache viele Dinge mit rechts (Z�hne putzen) und viele andere allt�gliche mit links. Ich f�hle mich aber nicht als "Beid-H�nder". Ich empfinde es eher als st�rend nicht immer zu wissen, welche Hand ich nehmen soll. In den letzten Jahren habe ich immer mehr unter der Umschulung (vor allem bei Stress) gelitten. Ich verdrehe Buchstaben, habe Schwierigkeiten beim lesen und beim lernen (Klausuren).

>Am meisten �rgert mich aber die Unverst�ndnis meines n�heren Umfeldes. Von meinen Elten und meinem Freund bekomme ich nur unverst�ndnis. F�r sie ist das nicht so schlimm."Dann schreib doch einfach mit rechts", bekomme ich zu h�ren. Dabei w�rde ich mir gerade von meinem Eltern w�nschen, dass sie zugeben, dass sie damals einfach falsch gehandelt haben. Aber es kommen nur Aussagen wie: "Stell dich nicht so an! Du hast doch damals nichts gesagt."


Nein, als 3-6 J�hriges Kind sagt man da auch nichts. Darauf k�nnten Eltern allerdings auch alleine kommen! Abgesehen davon, dass die Probleme durch Umschulung erst in den Jahren schlimmer werden (sagen wir mal, ein Krebskranker beschwert sich ja auch nicht am Tag der Diagnose �ber unertr�gliche Schmerzen, das kommt erst noch!).


>Wenn ich sie auf meine Konzentrationsschw�che und Leseprobleme anspreche, verspotten sie mich nur.

>Wie reagiere ich am besten darauf??? Sorry, dass der Beitrag so lang geworden ist, aber ich mu�te mir den �rger einfach von der Seele schreiben.


Ich find den Vorschlag von Olli gar nicht schlecht. Auch wenn ich ein wenig bezweifle, dass sie drauf eingehen (die meisten Eltern geben Fehler, erst recht so gravierende, ungern zu, da sie sich dann nicht mehr als "Gute Eltern" sehen k�nnen), aber nen Versuch ist es allemal wert.


Ansonsten, wenn Du es Dir leisten kannst (schulisch und zeitlich), k�nntest Du �ber eine R�ckschulung nachdenken.

[Katja Allani]

Hallo Sarah,

Deine Eltern (und dein Freud) erkennen dein Problem nicht als Problem bzw. wollen es nicht wahrhaben (Damals "gab" es dieses Thema auch einfach noch nicht). Das ist schade, denn irgendeine Art von Verst�ndnis w�rde wahrscheinlich beiden Seiten gut tun. Ich kenn das auch und solche Situationen sind f�rchterlich. Aber du bist selbst�ndig und selbstverantwortlich, und wei�t, was dir gut tut. Vielleicht kannst du dich vor den Verletzungen sch�tzen, die dir passieren. Wer deine Probleme nicht versteht, verpasst auch deine Qualit�ten. Schau einfach nach vorne, vielleicht nicht so sehr in die Vergangenheit. Wer die Verantwortung f�r die Vergangenheit tr�gt, liegt auf der Hand, aber du hast sie f�r dich selbst jetzt und sp�ter. Du hast ja auch die M�glichkeit, dir andere Ansprechpartner zu suchen, wie z.B. in diesem Forum oder �ne gute Freundin od. �hnliches? Die Idee einer R�ckschulung, vielleicht psychotherapeutisch begleitet, ist vielleicht ein Weg.

Eine sorgf�ltige Auswahl der helfenden Menschen ist sehr wichtig, da hilft dir bestimmt deine Intuition. Und akzeptier dich so wie du bist, Gelassenheit vermindert oft Probleme.

Viele Gr��e Katja.