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Vollst�ndige Version anzeigen : H�ndigkeit und Neurologie


Susanna,IRS
24.04.2006, 13:54
@ Marc:

Danke f�r Deinen Zuspruch, also ich pack' jetzt ein bi�chen aus, was ich aus Medizinerkreisen so mitbekommen habe:


Das ist leider an sich n�mlich gar nichts. - Das Buch von Frau Sattler "Der umgeschulte Linksh�nder oder Der Knoten im Gehirn" ist ja Gott sei Dank wissenschaftlich anerkannt, auch wenn das im Forum bisweilen bestritten wird; W�re das nicht so, dann w�re bestimmt der eine oder andere von uns im medizinischen Versorgungssystem versauert, der jetzt mehr oder weniger unbehelligt seine eigene Linksh�ndigkeit entdecken und in sein Leben integrieren kann.

Sie hat aber von den neurologischen Prozessen im Gehirn nur eine ungef�hre Ahnung.

Als ich meinem Vater - dem Neurowissenschaftler - erz�hlte, da� ich mich jetzt auf links zur�ckschule und da� meine fr�heren Schwierigkeiten im Zuge der R�ckschulung mehr und mehr verschwinden, da ging ich davon aus, da� er das, was ich ihm erz�hlte, medizinisch einordnen kann, auch wenn er sich noch nicht speziell mit dem Thema H�ndigkeit befa�t hatte. Sozusagen aufgrund eines gesunden medizinischen Menschenverstandes. Seine Ahnungslosigkeit auf diesem Gebiet �berraschte und verwirrte mich, ich kann sie heute noch nicht einordnen, zumal da sich herausstellte, da� er den R�ckschulungsproze� selbst angeregt und teilnehmend verfolgt.

Ich hab nicht einmal den Versuch gemacht, ihm etwas von dem zu erz�hlen, was ich von H�ndigkeit und Gehirn gelesen und geh�rt hatte - ehrlich gesagt, aus Angst, ausgelacht oder bel�chelt zu werden. Er hat mir einmal erkl�rt, was er auf einem Gefrierschnitt - einer Gewebeprobe eines Hirntumors - alles erkennen konnte, auf Anhieb, der Gefrierschnitt war gerade erst gekommen. Welche Zellen gesund waren, welche krank, ob der Tumor gutartig war oder nicht, woran er das erkannte, welcher Art das befallene Gewebe war (d.h. welche Funktion es im "gesunden" Zustand gehabt h�tte), was das f�r die Behandlung des Kranken bedeutete, woran er erkannte, ob der Tumor gestreut hatte oder nicht... Soll ich ihm da sagen, Wei�t du, Vati, Umschulung ist so wie wenn du dein B�geleisen an deinen Telephonanschlu� anschlie�t und dein Telephon an die Steckdose vom B�geleisen...?

Warum gibt es keine neurologischen Untersuchungen zum Thema H�ndigkeit? Man mi�t die Aktivit�ten des Gehirns im Zusammenhang mit Schlaf, Sucht, Aggression (um einige Beispiele zu nennen): Liegt es wirklich so fern, die Hirnaktivit�ten von Rechtsh�ndern zu vergleichen mit denen von Pseudo-Rechtsh�ndern, R�cksch�lern, "gelassenen" Linksh�ndern, Pseudo-Linksh�ndern? Ver�nderungen �ber einen langen Zeitraum zu beobachten?


Au�erdem f�llt mir noch etwas im Zusammenhang mit Psychiatrie ein, in die ich von meinen Verwandten m�tterlicherseits - fast alle �rzte, darunter zwei Psychiater - gedr�ngt wurde: Psychopharmaka werden immer mit einem "ganzheitlichen" Hinweis verschrieben, n�mlich dem, da� Ver�nderungen der Befindlichkeit (Depression, Manie, Schizophrenie) ihre Ursache im Gehirnstoffwechsel h�tten. Die positiven (!!) Ver�nderungen, die sich durch die R�ckschulung eingestellt haben, sollen aber gar nichts mit meinem Gehirn zu tun haben - was die H�ndigkeit betrifft, so wird unisono ein leib-seelischer Zusammenhang zwischen K�rper und Geist geleugnet.

Mein Trost ist, da� die Ver�nderungen, die ich als positiv erlebe, von ihnen anders wahrgenommen wird...


Hab ich eine Bildungsl�cke? Kennt irgendwer neurologische Untersuchungen zum Thema Lateralit�t?


Gr��e,

Susanna

Further reading


Dahlie
24.04.2006, 14:14
Hallo Susanna.


Mein Trost ist, da� die Ver�nderungen, die ich als positiv erlebe, von ihnen anders wahrgenommen wird...


Verstehe ich jetzt nicht. Nehmen sie denn nun auch Ver�nderungen an dir wahr? Wenn ja, worin hast du dich f�r sie ver�ndert? Wie erkl�ren sie sich das? Und warum ist es dir ein Trost, wenn sie dich in deiner Wahrnehmung nicht best�tigen?


Hab ich eine Bildungsl�cke? Kennt irgendwer neurologische Untersuchungen zum Thema Lateralit�t?


Vielleicht hilft dir folgender Link weiter: http://linkshaenderberatung.mediaresource.de/


Gru�, Dahlie

Detlef
24.04.2006, 16:30
Hallo Susanna,


am Ende vorletzten Jahres suchte hier mal ein Arzt der Uniklinik Hamburg (ich glaube, er hie� Stefn Kl�ppel)freiwillige Testpersonen f�r eine H�ndigkeitsuntersuchung. Er suchte umgeschulte Linksh�nder, die nicht zur�ckgeschult waren und sich auch nicht in der R�ckschulung befanden. Ich habe mich dann als Testperson gemeldet und wir haben ein paar Mal gemailt. Dann habe ich nichts mehr von ihm gelesen und ich wei� also nicht, wie weit er mit seiner Untersuchung gekommen ist.


Gr��e, Detlef

Detlef
24.04.2006, 16:46
Hallo Susanna,


ich hab den Beitrag von Dr. Kl�ppel recherchiert. Du findest ihn, wenn Du bei Suche einfach "Kl�ppel" eingibst....


Au�erdem hab ich ihn eben mal angemailt, um zu erfahren, was denn die Studie bisher ergeben hat.


Gr��e, Detlef

Marc
24.04.2006, 20:34
Hallo Susanna,


dass Dein Vater da so Ahnungslos ist, wundert mich mittlerweile gar nicht mehr sehr. Es ist aber sehr schade!


Als ich meinen Arzt auf das Thema ansprach, hat er mich angekuckt, als h�tte ich gerade behauptet, dass man das absolute Heilmittel gegen Krebs in jedem Supermarkt kaufen kann. Er hatte sich zuvor noch nie damit besch�ftigt. (Jetzt berichte ich ihm regelm��ig, was ich dar�ber als Neustes herausgefunden habe.) (-:


Klaudia hat sich zu dem Thema vor genau einem Monat Gedanken gemacht unter dem Titel:

Warum wird von Wissenschaftlern sowenig zu den Folgen vom Umschulung geguckt?

http://f18.parsimony.net/cgi-bin/topic-flat.cgi?Nummer=31983&Phase=Phase1&ThreadNummer=10619


Und ich habe vor sechs Wochen das hier behauptet und gefragt:

Der ultimative Beweis f�r ULH/RH/LH!?

http://f18.parsimony.net/cgi-bin/topic-flat.cgi?Nummer=31983&Phase=Phase1&ThreadNummer=10299


@ Detlef:


Das mit dem Hamburger Arzt w�rde mich auch sehr interessieren. Halt mich auch mal auf dem Laufenden dazu!


Viele Gr��e

Marc

Klaudia
24.04.2006, 23:39
Hallo Susanne,


sch�n, dass Du DIch mit diesem Thema besch�ftigst. Tue ich n�mlich auch. Ich staune nur so vor mich hin, wie gering, wenn ich gefundene Publikationen anschaue, das Interesse da ist. Mit erwachendem Lernhunger habe ich nun einen LEseausweis von unserer Universit�ts Bibliothek. Und B�cher aufgelistet gefunden, sehr wenige, aus den 20 Jahren und 50 Jahren, also nach den beiden WEltkriegen, die sich damit besch�ftigen, wie es einem MEnschen geht, wenn er einen Arm, zumal den f�r ihn dominanten, verloren hat und nun den anderen benutzt. Dann gibt es noch kleine Absprengsel, was unser Thema Umschulung-R�ckschulung angeht, aber nix genaues. Es forscht keiner/keine. Es schreibt niemand dar�ber. Nix. Und wir? Ich habe gerade ein Buch aus der normalen B�cherei �ber Linksh�ndigkeit. Ein wahrscheinlich nicht vom Thema betroffener Autor hat einfach mal so quer geschaut zu allem, was er �ber Linksh�ndigkeit gefunden hat. Und? Findet bei der H�hlenmalerei die Abbildung von ca.10 bis 15% rechten H�nden, das hei�t, einer unserer Ur Ur Ur.... Ahnen nahm die Farbe in die linke Hand und ummalte damit seine rechte. Der Autor findet desweiteren in der ganzen Welt einen 10 bis 15% Linksh�nderanteil. Mit Ausnahmen. Er hat Malerei betrachtet und die Komposition der Motive und den Bildaufbau betrachtet und Kurioses auch beim Theater und Film gefunden, was mit der linken und rechten Seite zutun hat und ob da was "Gutes" oder "B�ses" bzw. "Trauriges" kommt.


Je l�nger ich mich im R�ckschulungsprozess befinde, je mehr versteckte Linksh�ndigkeit meine ich zu finden. Irrt�mer inbegriffen. Etwas schwer, die Realit�tskontrolle, wenn die Betroffenen selber nix wissen. Ich wu�te es bis vor Jahren �brigens auch nicht. Es gab null Infos dar�ber in meiner Familie. Meine Mutter, von der ich vermute, dass sie umgeschult war, ist tod. Und der Rest meiner Familie sagt nix zu meiner neu entdeckten Linksh�ndigkeit. Was sie denken, kann ich nur vermuten. Ich sehe die Unterschiede zwischen rechtshemisph�rischen und linkshemisph�rischen erst in den Anf�ngen, wird aber mit jeder linken Tat deutlicher. F�r mich ist das eine Offenbarung. Ich geh�rte zu den Menschen, die sich als falsch f�hlten und dann an das linkshemisph�rische Denken angepasst haben. SChrecklich. Aber vor der R�ckschulung, Ob ich mich damit besch�ftigt h�tte. Ob ich �berhaupt begriffen h�tte, um was es da geht? Ich habe in einen anderem Forum �ber meine Linksh�ndigkeit geschrieben, das Wiederfinden, die Konsequenzen des Nichtlebens. Die besch�ftigen sich mit Heilsmethoden, die energetische Blockaden l�sen. Interessiert kaum bis garnicht. Einzelfall. ANdere aus diesem Forum , die um ihre Linksh�ndigkeit wissen, verfolgen die M�glichkeit von SCh�digungen aus dem Nichtleben der Dominanz noch nicht mal. "Ich war auch mal eine so radikale Linksh�nderin" O-Ton einer Frau. Ich denke mittlerweile, unbewiesen oder nicht, dass wir mehr Linksh�nder sind als die gefundenen 10 bis 15%. Wie hoch ist eigendlich der Anteil bei anderen Tierarten?


Meine Erfahrung mit Wissens Ansammlern wie z.B. Akademikern ist, Wissen wird auch zu etwas wie Heimat. Man schaut da nicht jedesmal genau hin , sondern st�lpt einfach Angenommenes �ber das Gefundene und hofft, dass es schon passt. Det tue ich auch. Irgendwie sitzt das Erkennen von Links und Rechts und was das f�r Konsequenzen hat, wohl auf einer so tiefen Ebene, die wohl nicht so oft angeschaut wird, dass die Betrachtung irgendwie unter den Teppich f�llt.


Wenn ich mir die Diskusion anschaue um die Arbeit von Frau Laufs, die Reaktionen der anderen und ihre eigenen Reaktionen, dann staune ich auch nur so vor mich hin. Beide Seiten werfen vor, st�lpen �ber und anderes mehr , sch�n mit Vermutungen, die Gewissheiten genannt werden. Toll. Blo� bringt uns so eine Diskusion nix. Au�er �rgern oder der Haltung: det �rgert mich schon lange nicht. Wo bleibt denn bei uns die Realit�ts�berpr�fung? Mhhh?? Was mich hier erstaunt, ist das fast v�llige Fehlen von genauen Hinschauen von F�hlen. Gef�hle sind DAS Tabuthema schlechthin. Und vorallem was so eine Umschulung mit einen Kind tut. UND!! Wie kriegt man die Gef�hle transformiert. Wenn ich nicht bei mir GEf�hle umgewandelt h�tte und umwandeln h�tte lassen, h�tte ich garnicht mit der R�ckschulung beginnen k�nnen. Ich habe eine R�ckschulung n�mlich schon geschmissen, weil ich stetig w�tender wurde. Was mich da besonders erstaunt, ohne eine Arbeit, die ich nicht kenne anzugreifen, das ich in aller LEkt�re , B�cher , Homepage und sonstiges, nix finde, wie man das tun k�nnte. Ob Frau Sattler oder Frau LAufs. Oder sonstwo. Ich hatte n�mlich �ber die JAhre Gef�hle angesammelt, die �ber das Erleben aus der eigenen Biografie hinausgingen. HAt hier jemand schonmal von Familienaufstellungen geh�rt, eine gemacht? Da werden GEf�hle aus der Famile angeschaut, die bei Nichtbetroffenen landen. Ich hatte mir aber auch noch andere GEf�hle, Quelle keine Ahnung, eingefangen. Ich glaube nicht an Wiedergeburt. Ich glaube aber, das unerl�ste GEf�hle nicht so einfach verschwinden, wenn die davon betroffenen MEnschen sterben. Morphogenetische Felder verbreiten die. und Leute, so wie ich mit defekten grenzen und �berhaupt l�cherig, fangen die sich ein wie einen Schnupfen. ICh habe auch bestimmte Sensiblit�ten. Und wenn ich in meiner KRaft bin, ersp�re ich noch wirkende GEf�hle in Familien, die wo sitzen, wo sie nicht hingeh�ren. Zur Zeit habe ich zu sowas keine Lust, weil anstrengend. Au�erdem k�mmere ich mich erstmal darum, ein neues Lebensgef�ge f�r mich zu finden. Aber ich habe immer eine Realit�ts�berpr�fung gemacht.


Bei der Wirkung von traumatischen Situationen schaut man auch erst neuerdings genauer hin. Kreigstraumatisierte sind die erst, die anerkannt wurden. Ich war mal bei einer Veranstaltung �ber das Thema "Traumatisierung durch Zwangsprostitution" Und fragte dann, ob die Betroffenen sich nicht zwecks bildung von R�ckendeckung und zur gegenseitigen Unterst�tzung in Selbsthilfegruppen zusammentun k�nnten. Antwort: Es herrscht ein rauer Ton unter den Betroffenen. Und es wird gegenseitig bewertet und zwar abf�llig. Und es werden gegenseitig die Erfahrungen abgewertet, die GEf�hle von Verletzlichkeit und anderem werden nicht wahrgenommen oder runtergespielt. Und wenn ich zu dieser Diskusion schaue um die Beitr�ge von Frau LAufs, dann finde ich das gleiche Muster. Und zwar von fast allen Beteiligten.


Liebe Susanne, ich sehe in Deinen Beitr�gen auch ein Ringen um die gr��eren Zusammenh�nge und habe diesen von Dir als Aufh�nger f�r meine Gedanken genommen. Ich stehe immer noch auf dem Standpunkt: solange wir Betroffenen auf etwas von au�en hoffen, bleiben wir Opfer. Und ohne das Schauen zu dem Trauma UND dem Suchen des Aufl�sens (und es soll mir mal wer beweisen (der w�rde �brigens Million�r, so w�rde er mit Arbeit zugesch�ttet), das geht alleine durch zuh�ren, die Traumaforschung zeigt was anderes) von den entstandenen Gef�hlen bleiben wir Opfer. Det spaaren , wenn ich von den Beitr�gen hier ausgehe, die Linksh�nderberater �brigens auch aus.


Jetzt bin ich mal gespannt auf die Antwort.


Klaudia

Chrissi
24.04.2006, 23:44
Hab ich eine Bildungsl�cke? Kennt irgendwer neurologische Untersuchungen zum Thema Lateralit�t?

Gr��e,

Susanna


Diesen link fand ich eben und denke, er k�nnte vielleicht interessieren


http://www.linkshaender-beratung.de/deutsch/KnotenBuchVor.htm

Susanna,IRS
30.04.2006, 20:47
Hallo Klaudia,

Immer dieses betretene Schweigen, wenn man vom Thema "Linksh�ndigkeit" zu sprechen beginnt...Oder ein betont offenes, ahnungsloses Gesicht, so nach dem Motto: "Ich bin ein toleranter Mensch, f�r mich hat jede Monstrosit�t auf der Erde Platz, solange sie nur sich selbst schadet."

Es hat also wenigstens ein-, zwei empirische Untersuchungen zum Thema Linksh�ndigkeit bzw. Umschulungsfolgen gegeben. Was mich dennoch �berrascht und was ich nicht einordnen kann: Warum schl�gt einem selbst von �rzten ein ahnungsloses Bl�ken entgegen, warum verf�gen sie nicht �ber das Minimum an Einf�hlungsverm�gen und gesundem Menschenvestand, das n�tig ist, um Interesse am Gegen�ber wenigstens zu heucheln? Sie br�uchten sich nur vorzustellen, ihre rechte Hand sei w�hrend ihrer Schulzeit eine Zeitlang eingegipst gewesen, und sie h�tten nicht nur schlecht schreiben k�nnen, sondern seien wegen dieser offensichtlichen Schw�che auch noch die "idealen Opfer" ihrer Mitsch�ler geworden und h�tten sich nicht (oder schlecht) wehren k�nnen, da die dominante Hand ja nicht zur Verf�gung stand...

Sooooo schwer?!

Es ist �u�erst selten, da� ich mich mit "Nichtbetroffenen" einigerma�en normal �ber Linksh�ndigkeit austauschen kann, bis jetzt kenne ich nur zwei Ausnahmen: Eine Musikerin und eine K�nstlerin. Mit Hildegard, der S�ngerin, die neulich im Forum schrieb, habe ich mich nicht pers�nlich ausgetauscht, deswegen ist sie hier nicht mitgez�hlt: Aber auch sie zeigt doch, da� es geht!!!

Was mich so irritiert, ist, da� meine dahingehenden Versuche ansonsten im Absurden enden: Ich glaube z.B. meinen Eltern ihre - anhaltende! - Ahnungslosigkeit nicht (so bl�d sind sie nicht), aber es gibt eben auch niemand ein Zeichen, warum sie das Thema so hartn�ckig beschweigen. Aberglaube? (Der ist n�mlich auch unter Medizinern leider nicht selten.) Bedauern, weil ich kein "leichtes Opfer" mehr bin? Der Grund ist jedenfalls kein sch�ner, und eigentlich k�nnte man es dabei bewenden lassen: gut, da� ich ihn nicht kenne. Trotzdem nagt es an mir.

Gef�hle: Wut �ber all die sinnlos gestohlenen Jahre... Wenn sie sich wenigstens eine Begr�ndung daf�r ausgedacht h�tten, vielleicht suche ich deswegen ein Gespr�ch, das nicht m�glich ist. Und wieder: Will ich die wirklich kennen? Kenne ich sie schon und sage mir: Das kann nicht sein - so was glaubt kein Mensch!?

Ich habe mit zw�lf Jahren den ersten R�ckschulungsversuch unternommen (das war in demselben Jahr, in dem Frau Sattler in die �ffentlichkeit trat), ich erwartete, da� ich sofort fl�ssig mit links schreiben kann, das war nat�rlich nicht der Fall, statt dessen wurde ich verspottet und verlacht und jede Woche gefragt, ob ich noch meinen "Linksh�nder-Tick" h�tte (�brigens von einer Heilpraktiker-Tochter - so viel zum Thema Alternative Heilung). Nach zwei Jahren gab ich auf. - Heute schweigen dieselben Leute oder erz�hlen mir, da� es doch v�llig egal sei, mit welcher Hand ich schreibe...

Gestohlene Jahre kann einem kein Mensch mehr wiedergeben, trotzdem sind sie gestohlen, niemand ist daran reicher geworden, aber ich bin �rmer geworden: das ist es, was mir am meisten zu schaffen macht. Ich kann nichts zur�ckfordern, aber "abschreiben" kann ich auch noch nichts. Es ist das Gef�hl eines gigantischen Betruges: Eigene "Fehler", die ich mit M�he zu kompensieren gelernt habe, stellen sich als Umschulungsfolgen heraus, oder - da werden mir nicht alle zustimmen -: als Folge von Gewalt. Ich teile Deine Beobachtung, da� wir (�hnlich wie Opfer von Mi�brauch und Gewalt) sehr hart mit uns umgehen, und ich schiebe es darauf, da� wir alle w�hrend der umgeschulten Zeit gelernt haben, den ANLASS f�r H�nseleien, Spott und/oder Gewalt f�r deren GRUND zu halten - und diesen fortan zu unterlassen. Und dann zeigen wir aneinander, wie gut wir gelernt haben, da� solche Anl�sse zu bek�mpfen sind (das tut gut gegen die eigene Scham), und die anderen sind vollkommen gepl�ttet, weil, DAF�R waren sie noch nie angegriffen worden...

War das jetzt ein bi�chen wirr?

Liebe Gr��e,

Susanna

Lotteflue
01.05.2006, 00:41
Hallo Susanna


Warum schl�gt einem selbst von �rzten ein ahnungsloses Bl�ken entgegen, warum verf�gen sie nicht �ber das Minimum an Einf�hlungsverm�gen und gesundem Menschenvestand, das n�tig ist, um Interesse am Gegen�ber wenigstens zu heucheln?


Gesunder Menschenverstand ist vielleicht nicht wissenschaftlich nachweisbar? Warum also sollte man etwas Beachtung schenken, was nicht offiziel gelehrt wurde? Ob Einf�hlungsverm�gen wissenschaftlich "beweisbar" ist, entzieht sich ebenso meiner Kenntnis.

Geheucheltes Interesse finde ich noch viel bedenklicher als "ahnungsloses Bl�ken".


Sie br�uchten sich nur vorzustellen, ihre rechte Hand sei w�hrend ihrer Schulzeit eine Zeitlang eingegipst gewesen, und sie h�tten nicht nur schlecht schreiben k�nnen, sondern seien wegen dieser offensichtlichen Schw�che auch noch die "idealen Opfer" ihrer Mitsch�ler geworden und h�tten sich nicht (oder schlecht) wehren k�nnen, da die dominante Hand ja nicht zur Verf�gung stand...

Sooooo schwer?!


Sie m�ssen nur mal einen LH-Korkenzieher benutzen und einen LH-Stift (Stabil S move, der mit den Kerben f�r links ;-))


Es ist �u�erst selten, da� ich mich mit "Nichtbetroffenen" einigerma�en normal �ber Linksh�ndigkeit austauschen kann, bis jetzt kenne ich nur zwei Ausnahmen:

Eine Musikerin und eine K�nstlerin. Mit Hildegard, der S�ngerin, die neulich im Forum schrieb, habe ich mich nicht pers�nlich ausgetauscht, deswegen ist sie hier nicht mitgez�hlt: Aber auch sie zeigt doch, da� es geht!!!

Was mich so irritiert, ist, da� meine dahingehenden Versuche ansonsten im Absurden enden: Ich glaube z.B. meinen Eltern ihre - anhaltende! - Ahnungslosigkeit nicht (so bl�d sind sie nicht), aber es gibt eben auch niemand ein Zeichen, warum sie das Thema so hartn�ckig beschweigen. Aberglaube? (Der ist n�mlich auch unter Medizinern leider nicht selten.) Bedauern, weil ich kein "leichtes Opfer" mehr bin? Der Grund ist jedenfalls kein sch�ner, und eigentlich k�nnte man es dabei bewenden lassen: gut, da� ich ihn nicht kenne. Trotzdem nagt es an mir.

Gef�hle: Wut �ber all die sinnlos gestohlenen Jahre... Wenn sie sich wenigstens eine Begr�ndung daf�r ausgedacht h�tten, vielleicht suche ich deswegen ein Gespr�ch, das nicht m�glich ist.


Vielleicht haben sie Angst "angeprangert" zu werden? Vielleicht auch als Versager angesprochen zu werden oder sich das wom�glich selbst einreden? Gr�nde gibt es viele.


Und wieder: Will ich die wirklich kennen? Kenne ich sie schon und sage mir: Das kann nicht sein - so was glaubt kein Mensch!?

Ich habe mit zw�lf Jahren den ersten R�ckschulungsversuch unternommen (das war in demselben Jahr, in dem Frau Sattler in die �ffentlichkeit trat), ich erwartete, da� ich sofort fl�ssig mit links schreiben kann, das war nat�rlich nicht der Fall, statt dessen wurde ich verspottet und verlacht und jede Woche gefragt, ob ich noch meinen "Linksh�nder-Tick" h�tte (�brigens von einer Heilpraktiker-Tochter - so viel zum Thema Alternative Heilung).


Den letzten Satz verstehe ich nicht was du damit sagen willst (das in Klammer).


Nach zwei Jahren gab ich auf. - Heute schweigen dieselben Leute oder erz�hlen mir, da� es doch v�llig egal sei, mit welcher Hand ich schreibe...

Gestohlene Jahre kann einem kein Mensch mehr wiedergeben, trotzdem sind sie gestohlen, niemand ist daran reicher geworden, aber ich bin �rmer geworden: das ist es, was mir am meisten zu schaffen macht. Ich kann nichts zur�ckfordern, aber "abschreiben" kann ich auch noch nichts. Es ist das Gef�hl eines gigantischen Betruges: Eigene "Fehler", die ich mit M�he zu kompensieren gelernt habe, stellen sich als Umschulungsfolgen heraus, oder - da werden mir nicht alle zustimmen -: als Folge von Gewalt. Ich teile Deine Beobachtung, da� wir (�hnlich wie Opfer von Mi�brauch und Gewalt) sehr hart mit uns umgehen, und ich schiebe es darauf, da� wir alle w�hrend der umgeschulten Zeit gelernt haben, den ANLASS f�r H�nseleien, Spott und/oder Gewalt f�r deren GRUND zu halten - und diesen fortan zu unterlassen. Und dann zeigen wir aneinander, wie gut wir gelernt haben, da� solche Anl�sse zu bek�mpfen sind (das tut gut gegen die eigene Scham), und die anderen sind vollkommen gepl�ttet, weil, DAF�R waren sie noch nie angegriffen worden...

War das jetzt ein bi�chen wirr?


Ja. Ich verstehe das mit der Gewalt nicht.

Bis zu den Umschulungsfolgen das jedoch. Wenn man betrogen worden ist, das ist hart. Diese Wut muss man erst mal hochkommen lassen und dann richtig kanalisieren damit nichts "schief geht", ist nicht unbedingt einfach ;-)


Es wird wohl nicht der letzte Betrug sein, den wir entdecken werden.......


Gr�sse

Lotteflue

Nany
01.05.2006, 04:20
Es wird wohl nicht der letzte Betrug sein, den wir entdecken werden.......


Ja. Davon gibt es in Zeiten von Selbstverleugnungs-Hochkonjunktur massenweise. Und die Folgen sind schlicht logisch. Vorschriften, H�rigkeit, Konstrukte schaffen, Betr�ge, Masken usw., von am Rande bis gar nicht hinterfragt. Wundern Betr�ge noch wen? Ich frag mich, wie es dazu eigentlich kam und kommt.. oder ist das "einfach normal" so, so gegeben??

Kann ja nicht, wenn Tiere sich davon so angenehm abheben.

Sogenannnter Paradiesschmiss. Heisst vielleicht: es war mal eine Zeit, in der jemandem (oder mehreren) was auffiel,... also die Menschen tickten irgendwie aus. Wieso..?? Welche Evoulution von Psyche, Geist, Auffassung, betrifft das genau?

Wieso kam die bel�mmerte Illusion 'Macht �ber andere' haben zu meinen, ins Spiel? Hat keiner wirklich.. macht "nur" kaputt.


Und Umschulen ist Teil von langer Kette vieler Betr�ge..


Ich bin f�r Betrug und Ungerechtigkeiten, die mir angetan wurden und werden nicht verantwortlich, aber f�r (Selbst)Betrug usw.. von mir selbst aus. Mit welchem Recht beschimpf ich mich Betr�gende, wenn ichs selber so mache? Die anderen sind au�erdem genauso auch betrogen worden.




Fiel mir ein, hat gar nichts mit dir zu tun, Lotteflue.(:


*wiederschlafengeh*


Nany

Detlef
01.05.2006, 13:05
Hallo Nany,

ich hab den "Jan van Helsing" mal angemailt und ihn gefragt, ob er schon mal was von umgeschulter Linksh�ndigkeit geh�rt hat und ob er sich vorstellen k�nne, da� sie bewu�t in irgendwelchen L�ndern eingesetzt wird, um Menschen manipulieren zu k�nnen! Von der Thematik hat er nur am Rande ne Ahnung. Sie ist ihm aber plausibel und er schrieb, er habe beobachtet, da� viele Us- Pr�sis und auch viele Leute beim CIA Linksh�nder seien!

Du fragst in Deinem Post, wie es zu Betr�gereien kam und kommt:

Es ist schon so, da� viele V�lker ganz bewu�t dumm gehalten werden!

Wenn Du mal richtig sch�n Hintergr�nde von Machtentwicklung und Machtmi�brauch erfahren m�chtest, dann google doch mal "Jan van Helsing" und klick dann das Interview mit ihm an.....vielleicht findet das ja Dein Interesse und Du bekommst dann Lust, mal ein Buch von ihm zu lesen?!

Ich selbst habe gerade angefangen, Stefan Erdmann`s "Banken, Brot und Bomben" zu lesen. Das Buch schl�gt in die gleiche Kerbe wie Van Helsing, nur da� Van Helsing auch auf Spiritualit�t eingeht, w�hrend Erdmann daf�r auf andere Zusammenh�nge ausf�hrlicher eingeht!


Liebe Gr��e von Detlef, der sich auf w�rmere Tage freut!!!

Nany
01.05.2006, 14:06
Hallo Detlef,



Kenne die B�cher. Du meintest vielleicht 'H�nde weg..'? (;

..mich wundert das alles nicht.


Dass du den zum Antworten bekommen hast, hui.




Maigru�

Nany

Detlef
01.05.2006, 14:18
Hallo Nany,


ja, ich meinte "H�nde weg"


sch�ne wonnemonatige Gr��e zur�ck

Detlef

Hildegard
01.05.2006, 16:47
Es ist �u�erst selten, da� ich mich mit "Nichtbetroffenen" einigerma�en normal �ber Linksh�ndigkeit austauschen kann, bis jetzt kenne ich nur zwei Ausnahmen: Eine Musikerin und eine K�nstlerin. Mit Hildegard, der S�ngerin, die neulich im Forum schrieb, habe ich mich nicht pers�nlich ausgetauscht, deswegen ist sie hier nicht mitgez�hlt: Aber auch sie zeigt doch, da� es geht!!!

Was mich so irritiert, ist, da� meine dahingehenden Versuche ansonsten im Absurden enden: Ich glaube z.B. meinen Eltern ihre - anhaltende! - Ahnungslosigkeit nicht (so bl�d sind sie nicht), aber es gibt eben auch niemand ein Zeichen, warum sie das Thema so hartn�ckig beschweigen. Aberglaube? (Der ist n�mlich auch unter Medizinern leider nicht selten.) Bedauern, weil ich kein "leichtes Opfer" mehr bin? Der Grund ist jedenfalls kein sch�ner, und eigentlich k�nnte man es dabei bewenden lassen: gut, da� ich ihn nicht kenne. Trotzdem nagt es an mir.<




Hallo Susanna,


ich denke, dass die meisten Menschen - vor allem gerade solche, die uns nahestehen - Schwierigkeiten damit haben, mit der Wut �ber geschehenes, nicht mehr wieder gut zu machendes Unrecht (in welcher Form auch immer) konfrontiert zu werden. Besonders Eltern m�chten ja von sich das Bild "guter Eltern" behalten - und das k�nnten sie nicht, wenn sie einen so schwerwiegenden Fehler zugeben m�ssten. Irgendetwas in ihnen wei�, dass Deine Wut gerechtfertigt ist - aber ich denke, sie k�nnen das nicht an sich heranlassen, ohne sich als Versager in ihrer Aufgabe als Eltern zu f�hlen.


Auch Lehrer, die uns etwas vermittelt haben, das sich sp�ter als f�r uns falsch herausgestellt hat, tun sich sehr schwer damit, Irrt�mer zuzugeben - genauso wie nat�rlich auch �rzte. Lehrer und �rzte leben praktisch von ihrem gesellschaftlich und wissenschaftlich anerkannten Wissen und sind sehr stark verunsichert, wenn etwas nicht in dieses Schema hinein passt. Das wird dann einfach ausgeblendet. Und dieses Ausblenden hat gar nichts mit Dummheit zu tun, sondern mit Angst und Unsicherheit und mangelndem Vertrauen in das Leben.


Ich konnte nach und nach meine Wut dahingehend umwandeln, dass ich es als meine Aufgabe in diesem Leben akzeptiert habe, einen etwas schwierigeren Weg zu gehen und falsch Gelerntes (in meinem Fall �ber 15 Jahre Unterricht in verschiedensten Gesangs- und Atemtechniken) wie Zwiebelschalen nach und nach abzulegen und St�ck f�r St�ck mein eigenes Singen zu finden. Heute kann ich meine Gesangssch�ler dabei unterst�tzen, ihre eigene Stimme zu finden und zu leben. Das k�nnte ich nicht so �berzeugend tun, wenn ich nicht die Erfahrung gemacht h�tte, dass es durchaus m�glich ist, mit einer aufgezwungenen, mit viel M�he auftrainierten Stimme mehrere Jahre zu singen und dann mit zunehmendem Alter damit konfrontiert zu werden, dass alles auf einmal nicht mehr funktioniert.


Ich werde nie erfahren k�nnen, wie alles gelaufen w�re, wenn ich von Anfang jemand gehabt h�tte, der mich in meinem So Sein auch beim Singen unterst�tzt h�tte... Jetzt empfinde ich jedenfalls gro�e Gl�cksgef�hle, wenn ich es schaffe, jemanden durch nat�rliches Singen wieder ein St�ck zu sich selbst begleiten zu k�nnen und wenn ich erlebe, dass auch meine eigene Stimme von Jahr zu Jahr mehr "meine" wird.


Ich m�chte damit sagen, dass nicht betroffene Menschen das Thema umgeschulte Linksh�ndigkeit nur dann verstehen k�nnen, wenn sie auf einer anderen Ebene auch die Erfahrung gemacht haben, wie es sich anf�hlt, etwas zu leben, was gegen die eigene Natur geht, das zu erkennen und auch den Mut und die Kraft zu einer Umkehr und einer Befreiung zu sich selbst haben - und das immer wieder von Neuem!


Und es ist wichtig, das Unverst�ndnis der "noch Blinden" auszuhalten, zu lernen, es nicht pers�nlich zu nehmen und seine Energie darauf zu konzentrieren, immer weiter "man selbst" zu werden und die dadurch frei werdende Kraft den Menschen unterst�tzend zuflie�en zu lassen, die offen daf�r sind. Das st�rkt dann auch wieder die eigene Kraft.


Liebe Gr��e

Hildegard

Klaudia
02.05.2006, 02:11
Immer dieses betretene Schweigen, wenn man vom Thema "Linksh�ndigkeit" zu sprechen beginnt...Oder ein betont offenes, ahnungsloses Gesicht, so nach dem Motto: "Ich bin ein toleranter Mensch, f�r mich hat jede Monstrosit�t auf der Erde Platz, solange sie nur sich selbst schadet."

Es hat also wenigstens ein-, zwei empirische Untersuchungen zum Thema Linksh�ndigkeit bzw. Umschulungsfolgen gegeben. Was mich dennoch �berrascht und was ich nicht einordnen kann: Warum schl�gt einem selbst von �rzten ein ahnungsloses Bl�ken entgegen, warum verf�gen sie nicht �ber das Minimum an Einf�hlungsverm�gen und gesundem Menschenvestand, das n�tig ist, um Interesse am Gegen�ber wenigstens zu heucheln? Sie br�uchten sich nur vorzustellen, ihre rechte Hand sei w�hrend ihrer Schulzeit eine Zeitlang eingegipst gewesen, und sie h�tten nicht nur schlecht schreiben k�nnen, sondern seien wegen dieser offensichtlichen Schw�che auch noch die "idealen Opfer" ihrer Mitsch�ler geworden und h�tten sich nicht (oder schlecht) wehren k�nnen, da die dominante Hand ja nicht zur Verf�gung stand...

Sooooo schwer?!




Ich denke, die meisten Rechtsh�nder sitzen in der gleichen Falle wie wir Umgeschulten oder die ungl�cklichen Linksh�nder,die nicht zu sich stehen. Fast alle Menschen, die ich kenne, sind sich ihrer Seele fern. Wie und warum soll man sich mit was besch�ftigen, was man selber nicht hat, was man oft garnicht kennt und deshalb nicht vermisst. Ich lese hier in diesem Forum Beitr�ge von Menschen, die ihren Kontakt zu ihrer eigenen Seele nicht haben, Ratschl�ge an R�cksch�lern erteilen, blo� weil sie eine bestimmte Ausbildung abgeschlossen haben, inder sie alles m�gliche gelernt haben, aber zu ihrer Seele bestimmt nicht hingeguckt haben, det ist n�mlich nicht Bestandteil von Studium und Praxis.


Es ist �u�erst selten, da� ich mich mit "Nichtbetroffenen" einigerma�en normal �ber Linksh�ndigkeit austauschen kann, bis jetzt kenne ich nur zwei Ausnahmen: Eine Musikerin und eine K�nstlerin. Mit Hildegard, der S�ngerin, die neulich im Forum schrieb, habe ich mich nicht pers�nlich ausgetauscht, deswegen ist sie hier nicht mitgez�hlt: Aber auch sie zeigt doch, da� es geht!!!

Was mich so irritiert, ist, da� meine dahingehenden Versuche ansonsten im Absurden enden: Ich glaube z.B. meinen Eltern ihre - anhaltende! - Ahnungslosigkeit nicht (so bl�d sind sie nicht), aber es gibt eben auch niemand ein Zeichen, warum sie das Thema so hartn�ckig beschweigen. Aberglaube? (Der ist n�mlich auch unter Medizinern leider nicht selten.) Bedauern, weil ich kein "leichtes Opfer" mehr bin? Der Grund ist jedenfalls kein sch�ner, und eigentlich k�nnte man es dabei bewenden lassen: gut, da� ich ihn nicht kenne. Trotzdem nagt es an mir.

Gef�hle: Wut �ber all die sinnlos gestohlenen Jahre... Wenn sie sich wenigstens eine Begr�ndung daf�r ausgedacht h�tten, vielleicht suche ich deswegen ein Gespr�ch, das nicht m�glich ist. Und wieder: Will ich die wirklich kennen? Kenne ich sie schon und sage mir: Das kann nicht sein - so was glaubt kein Mensch!?




Die meisten Menschen in meiner Umgebung leben nicht selber, man l��t leben. Det hei�t f�r mich, die sitzen inder gleichen Falle wie wir. So von einer Falle in die andere geblickt sieht man nichts. Au�erdem braucht man Zeit und Aufmerksamkeit f�r die BEtrachtung eines anderen, die haben und nehmen sichdie wenigsten.




Ich habe mit zw�lf Jahren den ersten R�ckschulungsversuch unternommen (das war in demselben Jahr, in dem Frau Sattler in die �ffentlichkeit trat), ich erwartete, da� ich sofort fl�ssig mit links schreiben kann, das war nat�rlich nicht der Fall, statt dessen wurde ich verspottet und verlacht und jede Woche gefragt, ob ich noch meinen "Linksh�nder-Tick" h�tte (�brigens von einer Heilpraktiker-Tochter - so viel zum Thema Alternative Heilung). Nach zwei Jahren gab ich auf. - Heute schweigen dieselben Leute oder erz�hlen mir, da� es doch v�llig egal sei, mit welcher Hand ich schreibe...




Ich habe mich schonmal vor einigen JAhren zur�ckgeschult und die R�ckschulung dann geschmissen, weil ich immer w�tender wurde. Wie ich letztes Jahr das zweite MAl mit der R�ckschulung begann, fragte mich eine enge Freundin (beidh�ndig handelnde Linksh�nderin mit furchtbarer Umschulung inc. Qu�lereinen und k�rperlicher Gewalt) , ob ich nicht von der ersten R�ckschulung genug h�tte. Wenn ich ihr berichte von Umschulungsfolgen und wie ich nun in meine Kraft komme , reagiert sie mit Unverst�ndniss und Desinteresse. Sie wei� buchst�blich nicht, wovon ich rede.



Gestohlene Jahre kann einem kein Mensch mehr wiedergeben, trotzdem sind sie gestohlen, niemand ist daran reicher geworden, aber ich bin �rmer geworden: das ist es, was mir am meisten zu schaffen macht. Ich kann nichts zur�ckfordern, aber "abschreiben" kann ich auch noch nichts. Es ist das Gef�hl eines gigantischen Betruges: Eigene "Fehler", die ich mit M�he zu kompensieren gelernt habe, stellen sich als Umschulungsfolgen heraus, oder - da werden mir nicht alle zustimmen -: als Folge von Gewalt. Ich teile Deine Beobachtung, da� wir (�hnlich wie Opfer von Mi�brauch und Gewalt) sehr hart mit uns umgehen, und ich schiebe es darauf, da� wir alle w�hrend der umgeschulten Zeit gelernt haben, den ANLASS f�r H�nseleien, Spott und/oder Gewalt f�r deren GRUND zu halten - und diesen fortan zu unterlassen. Und dann zeigen wir aneinander, wie gut wir gelernt haben, da� solche Anl�sse zu bek�mpfen sind (das tut gut gegen die eigene Scham), und die anderen sind vollkommen gepl�ttet, weil, DAF�R waren sie noch nie angegriffen worden...

War das jetzt ein bi�chen wirr?

Liebe Gr��e,

Susanna




Liebe Susanne, das war keineswegs wirr. Ich habe mich im Gegenteil gefreut, mal eine wirkliche Antwort zu kriegen. Ich denke schon oft hier, ich schreibe und keinen interessierts, sowenig, wie man antwortet. Nun bin ich hier auch nicht stromlinienf�rmig dabei. Es scheinen sich die wenigsten mit ihren Gef�hlen zu besch�ftigen hier oder vielmehr mit der Transformation selbiger. Erstaunlich, wo wir Linksh�nder so voller Gef�hl sind. Na da wird man mir bestimmt gleich wiedersprechen. Nun denne


liebe Gr��e auch von mir


klaudia

Nany
02.05.2006, 03:10
Hallo Klaudia,


Ich denke schon oft hier, ich schreibe und keinen interessierts, sowenig, wie man antwortet. Nun bin ich hier auch nicht stromlinienf�rmig dabei. Es scheinen sich die wenigsten mit ihren Gef�hlen zu besch�ftigen hier oder vielmehr mit der Transformation selbiger. Erstaunlich, wo wir Linksh�nder so voller Gef�hl sind. Na da wird man mir bestimmt gleich wiedersprechen.




ich widersprech dem nicht allgemein (; aber insoweit, dass ich auf ein Vermeiden des Gef�hlslebens oder von Transformieren bei Teilnehmern allgemein nicht schlie�en kann, nur, weil tiefere Gef�hle in einem Forum von x und y usw. nicht zum Ausdruck gebracht werden mag. F�r mich ist das so: Ich zeige von mir Privates aus meinem eigenen Gef�hl heraus erst einmal leicht,.. das passiert mir ungef�hr ein, zweimal... darauf kommt (oder kam) oft nichts,.. vielleicht Oberfl�chenbla, oder Beschwichtigen, oder Widerspruch (zu meinen Gef�hlen! - nicht zu irgendwelchen diffusen oder personengerichteten Urteilen), vielleicht Rat-Schl�ge, eine Art von "Oberwissen",...So-tun-als-ob-aus-dem-Gef�hl-reden (dann lieber Schweigen!..) t�del�.. dann zeige ich meine tieferen Gef�hle kein drittes Mal an diesem Ort oder diesem Menschen.

Die sind ja schon nicht-�ffentlich bei anderen oft nicht gut aufgehoben..


Wie du siehst, keine Resonanz oder f�r mein Gef�hl unpassende, ist mir auch sehr bekannt,.. das ist ja auch nicht das einzige Forum, das ich kenne.


Da kann nur individuell was passen oder nicht.


Nany

Fisch
02.05.2006, 15:54
Hallo Klaudia, eigentlich gibst du dir schon selber die Antwort.


Trotzdem, hier meine Gedanken dazu:

Solange wir in einer Gesellschaft leben in der allein der gegenseitiger Wettbewerb herrscht und z�hlt, ist es schwer, anderen Zugest�ndnisse zu machen oder Recht zu geben, weil man sich damit selber „erniedrigt“.

Wer Gef�hle zeigt, zeigt Schw�che (das gilt vor allem unter RH und angepassten ULH und LH). Daf�r fordern und zeigen ULH meistens zu viel Gef�hl, sind sie sich dieser, ihrer St�rke und auch Macht bewusst.


Nun dienen mal deine letzten Beitr�ge mir als Aufh�nger f�r meine Gedanken:

Wie du richtig darstellst, besteht unsere Gesellschaft vor allem aus Unterdr�ckten. Und diejenigen, denen es aus eigener, oftmals mit ganzer, letzter Kraft gegen alle erdenklichen Schwierigkeiten gelungen ist, sich selber aus der Miesere zu ziehen, ihren eigenen Weg zu suchen und zu gehen, sind nat�rlich sehr, sehr stolz darauf. Es ist nur die Frage, ob sie es nicht auch einfacher h�tten haben k�nnen, aber das haben sie vielleicht eben einfach nicht gelernt, vielleicht war auch ein gewisser Heldenmut der Antrieb, wer wei�. Zumindest gelingt ein solcher Weg meist nicht, ohne einen ganz geh�rigen Schutzpanzer um sich zu legen, und indem man sich selber erh�ht um sich weiterhin Mut und Kraft zuzusprechen. Sprich, ich bemerke hier im Forum immer wieder einen �berheblichen Stolz derer, die es „geschafft“ haben, oder von sich heraus selber oder schon viel eher „draufgekommen“ sind. Bei all der M�hsaal, die man durchmachen musste um so weit gegen alle nur erdenklichen Widerst�nde zu kommen, finde ich das sehr, sehr verst�ndlich. Wenn man nun als sog. Vorreiter erlebt, wie andere gegenseitig gest�rkt und unterst�tzt offensichtlich schneller und leichter Wege nachgehen k�nnen, die man selber alleine m�hsam erk�mpft vorgetreten und publik gemacht hat, dann f�hlt man sich in seinem Weg zwar best�tigt, jedoch muss man auch mit dem Gef�hl des eigenen Neids umgehen lernen und die Trauer �ber diesen ganzen Kummer des Alleinkampfes �berwinden. Und da ist da dann pl�tzlich wieder das Gef�hl f�r seine Leistung nicht anerkannt zu werden, auch das alte ULH-Trauma, ich bin vielleicht doch nicht so gescheit, wie ich denke, andere sind da schlie�lich viel, viel schneller...kann einen wieder massiv ersch�ttern. Wohl dem, der selbstkritisch bleibt und sich nicht in eine Vision verrennt (dann hat man am Ende das selbe in Gr�n), arm derjenige, der zu selbstkritisch ist und sich darin verheddert. Es ist nicht so leicht, �ber seinen Schutzpanzer zu sehen und manchmal auch nicht, anderen einen gleichwertigen Platz neben sich einr�umen zu k�nnen, Zuzustimmen oder Recht zu geben, der �hnliches erlebt oder durchgemacht hat (egal, welchen Weg derjenige f�r sich geht)! Beides f�hrt dazu, dass der Schutzpanzer aufweicht, man von seiner Opferrolle losl�sst, die einem bisher so viel Kraft gegeben hat. Und da ist dann pl�tzlich wieder die Angst. Warum diese Ellenbogengesellschaft auch unter LH? Warum nur immer dieses Abgrenzen, Voneinanderabheben und dieser Wettbewerb? Warum muss und will immer jeder der Beste und was ganz Besonderes sein? Warum nur kann das gegenseitige Messen nicht einfach nur daf�r genutzt werden um f�r sich pers�nlich weiter zu kommen und damit auch die Gesellschaft weiter zu bringen?


Vielleicht kannste ja was damit anfangen.


Lieben Gru�, Fisch

Klaudia
02.05.2006, 16:53
dass der Schutzpanzer aufweicht, man von seiner Opferrolle losl�sst, die einem bisher so viel Kraft gegeben hat. Und da ist dann pl�tzlich wieder die Angst. Warum diese Ellenbogengesellschaft auch unter LH? Warum nur immer dieses Abgrenzen, Voneinanderabheben und dieser Wettbewerb? Warum muss und will immer jeder der Beste und was ganz Besonderes sein? Warum nur kann das gegenseitige Messen nicht einfach nur daf�r genutzt werden um f�r sich pers�nlich weiter zu kommen und damit auch die Gesellschaft weiter zu bringen?

Vielleicht kannste ja was damit anfangen.

Lieben Gru�, Fisch




Hallo Fisch, ich kann was damit anfangen. Eine Antwort mit eigenen Gedanken. So stelle ich mir einen Austausch vor. Vielen Dank.


liebe Gr��e von Klaudia

Conny
03.05.2006, 08:21
Hallo Klaudia, hallo Fisch,


Warum muss und will immer jeder der Beste und was ganz Besonderes sein? Warum nur kann das gegenseitige Messen nicht einfach nur daf�r genutzt werden um f�r sich pers�nlich weiter zu kommen und damit auch die Gesellschaft weiter zu bringen?<


Und da waren Sie wieder, meine Probleme. Auf der einen Seite finde ich es toll, dass LH (ich betrachte nat�rlich hier - wie immer - meinen 8j�hrigen Sohn) voller Emotionen und Gef�hle sind. Aber - ist es nicht genau das, was sie so "verletzbar" macht. Leider befinden wir uns in einer Gesellschaft, wo diese Dinge (bedauerlicher Weise) nicht gefragt sind. Leider wird man nicht so akzeptiert wie man ist. Man ger�t f�rmlich in Erkl�rungsnot - wenn man eben nicht so ist wie die gro�e Masse. Das f�ngt schon im Kindergarten- und Grundschulalter an und zieht sich bis zum Tode hin. Diese Erkenntnis macht w�tend, manchmal machtlos. Selbst wenn man versucht, sich dar�ber hinweg zu setzen und einfach "sein Ding" macht - auf lange Sicht betrachtet, zieht man oft den K�rzeren, weil die Dinge so sind wie sie sind und weil Menschen, die meinen, dar�ber urteilen zu m�ssen - oft am l�ngeren Hebel sitzen. Sie begreifen nicht, dass sie solchen Menschen unrecht tun. Vielleicht wollen sie es auch nicht begreifen, vielleicht haben sie auch einfach Angst - da man ihnen von Kindesbeinen an gesagt hat, dass Gef�hle Schw�che bedeuten.


Und ich rede meinem Sohn dennoch ein - er soll und darf Gef�hle dennoch zeigen.


In diesem Sinne


Liebe Gr��e Conny

Klaudia
03.05.2006, 09:00
Hallo Conny,


ich gehe jetzt nicht auf alle Deine Argumente ein. Aber was mir sofort ins Auge springt ist mein alter Gedanke von einer Gruppe von Betroffenen zur gegenseitigen Unterst�tzung. Ich habe ja da diesen Traum von einer GRuppe, in der genau diese Themen besprochen werden. Es gibt �brigens Berufe, in denen man genau das braucht: F�hlen. Und es gibt Menschen, die das viel-f�hlen ganz nat�rlich leben. Nun denne.


Ich denke, es gibt vielmehr M�glichkeiten zur Nischenbildung als wir denken. Was mich bisher abgeschreckt hat, eine GRuppe oder vielmehr die Grundstrukturen aufzubauen f�r ein Miteinander in einer Gruppe war die vielfach zu findene Konsumierhaltung mit Zur�cklehnen und gleichzeitigem Meckern ohne Eigeniniziative zu ergreifen, das Warten quasi auf den oder die Tuer/in.


in diesem Sinne, vielleicht finden sich ja noch andere, denn gehts los.


Klaudia

Fisch
03.05.2006, 09:43
Hallo Conny,

ich gehe jetzt nicht auf alle Deine Argumente ein. Aber was mir sofort ins Auge springt ist mein alter Gedanke von einer Gruppe von Betroffenen zur gegenseitigen Unterst�tzung. Ich habe ja da diesen Traum von einer GRuppe, in der genau diese Themen besprochen werden. Es gibt �brigens Berufe, in denen man genau das braucht: F�hlen. Und es gibt Menschen, die das viel-f�hlen ganz nat�rlich leben. Nun denne.

Ich denke, es gibt vielmehr M�glichkeiten zur Nischenbildung als wir denken. Was mich bisher abgeschreckt hat, eine GRuppe oder vielmehr die Grundstrukturen aufzubauen f�r ein Miteinander in einer Gruppe war die vielfach zu findene Konsumierhaltung mit Zur�cklehnen und gleichzeitigem Meckern ohne Eigeniniziative zu ergreifen, das Warten quasi auf den oder die Tuer/in.

in diesem Sinne, vielleicht finden sich ja noch andere, denn gehts los.

Klaudia


Hallo Klaudia.


Ich glaube auch, LH und ULH sind nicht vorgeburtlich zum Einzelk�mpfer und Eigenbr�dler bestimmt, den meisten bleibt nur nichts anderes �brig. Und eingeschliffene Denk- und Verhaltensmuster lassen sich nicht so einfach ablegen. Aus den Gr�nden und denen, die ich in meinem letzten Threat �ber das Einzelk�mpfertum auszuf�hren versuchte, f�rchte ich, wirst du auf eine Gruppe, wie du sie dir w�nschst, lange warten. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Ich pers�nlich suche auch kein Nischendasein, das klingt so nach Verkriechen und das tue ich nicht mehr. Ich w�nsche mir auch kein Parallelleben. Mal sehen, wie es weiter geht. Es ist zwar anstrengend und ich w�rde mich gerne mal einfach zur�ck lehnen k�nnen, aber bisher klappt es ganz gut.


So long, Fisch

Detlef
03.05.2006, 10:19
Hallo Conny,

ich gehe jetzt nicht auf alle Deine Argumente ein. Aber was mir sofort ins Auge springt ist mein alter Gedanke von einer Gruppe von Betroffenen zur gegenseitigen Unterst�tzung. Ich habe ja da diesen Traum von einer GRuppe, in der genau diese Themen besprochen werden. Es gibt �brigens Berufe, in denen man genau das braucht: F�hlen. Und es gibt Menschen, die das viel-f�hlen ganz nat�rlich leben. Nun denne.

Ich denke, es gibt vielmehr M�glichkeiten zur Nischenbildung als wir denken. Was mich bisher abgeschreckt hat, eine GRuppe oder vielmehr die Grundstrukturen aufzubauen f�r ein Miteinander in einer Gruppe war die vielfach zu findene Konsumierhaltung mit Zur�cklehnen und gleichzeitigem Meckern ohne Eigeniniziative zu ergreifen, das Warten quasi auf den oder die Tuer/in.

in diesem Sinne, vielleicht finden sich ja noch andere, denn gehts los.

Klaudia


Hallo Klaudia,


sch�n, da� Du da aktiv werden m�chtest und andere Leute zum Nachdenken anregst!

Was ich mir f�r Dich vorstellen k�nnte,w�re, da� Du bei Dir vor Ort vielleicht mal an nem schwarzen Brett inserierst, da� Du Lh und u Lh sucht zum gegenseitigen Austausch/Unterst�tzung, aber vielleicht bist Du ja auf den Gedanken selber schon gekommen?! Eine deutschlandweite Interessengemeinschaft von uns w�re vielleicht per Telefon und zus�tzlich vielleicht einem Treffen pro Jahr umsetzbar?


Viele Gr��e, Detlef

Hildegard
03.05.2006, 11:43
Hallo Conny,

da kann ich nur zustimmen! Aber ich glaube, dass das nicht speziell die Linksh�nder betrifft, sondern alle Menschen, die nicht in die Norm passen (davon gibt es auch unter den Rechtsh�ndern eine ganze Menge)! Ich k�nnte z.B. nicht sagen, dass die Rechtsh�nder in meinem Bekanntenkreis und in meiner Familie weniger emotional w�ren oder Gef�hle weniger zum Ausdruck bringen k�nnten als die Linksh�nder. Vielleicht ist das auch eher eine Frage, die mehr die Geschlechter-Rollen oder auch ganz pers�nliche Wesensmerkmale betrifft als die H�ndigkeit?


Jedenfalls finde ich es sehr sch�n, dass Du Deinen Sohn trotz aller Probleme darin best�rkst, ganz unabh�ngig vom Urteil anderer, Gef�hle zu leben und zu zeigen. Das ist nicht nur f�r ihn selbst wichtig, sondern f�r die Gesellschaft insgesamt. Auch wenn es Dir oft so vorkommt, als w�rdest Du alleine auf verlorenem Posten stehen - es gibt in den verschiedensten Bereichen Menschen, die auch genau das tun: Andere best�rken in ihrem So Sein! Und jeder, der das in seinem Bereich und nach seinen M�glichkeiten tut, hilft mit, die Gesellschaft zu wandeln.


Liebe Gr��e

Hildegard

Susanna,IRS
07.05.2006, 16:34
Hallo an alle,

Der K�nigin Christine von Schweden wird der Ausspruch nachgesagt: "Wir k�nnten schon alle bessere Menschen werden, wenn unsere Fehler uns nicht so teuer w�ren." (Das ist aus dem Ged�chtnis und sehr frei zitiert. - Wer mit dem Namen nichts anfangen kann: Sie war das Vorbild f�r Greta Garbos "Paraderolle", eine sehr beeindruckende Person, n�heres bitte er-"googlen".)

F�r mich sehr bedeutsam in diesem Zusammenhang war die Studie von Johanna Sattler zum Thema "Umschulungsfolgen". In Fallbeispielen hat sie darin beschrieben, wie man problematische Verhaltensweisen erst als Verteidigung entwickelt und sp�ter, im Erwachsenenalter, sich und seine Pl�ne selbst sabotiert, Systeme blockiert, aber genau auf diese Verhaltensweisen stolz ist.

Wie viele von uns ach so gef�hlvollen Linksh�ndern haben schon erlebt, da� unsere Emotionalit�t verlacht und gleichzeitig geh�tschelt wurde, f�r "Naivit�t" gehalten wurde und vor allem mit Dummheit verwechselt wurde? "Die ist so gutm�tig (und/oder pflegeleicht), mit der k�nnen wir machen, was wir wollen!"? Als Gegenreaktion entwickelt man dann eine Maske, die m�glichst unbewegt bleiben soll, und damit sie es bleibt, entwickelt man Strategien, die eigene Verletzung m�glichst "�berlegen" nach au�en weiterzugeben. - Ich habe in der Hauptsache zwei davon gefunden:

Die "Das-kann-man-so-nicht-sagen"-Haltung. Ermahnt dazu, "den Ball flach zu halten" und "alles niedriger zu h�ngen", gibt den Anschein von Vernunft, leider selten konstruktiv.

Der Zyniker/Kabarettist/Clown. Kommt irgendwann auf den Trichter, da� er viel Applaus bekommt, wenn er all das inszeniert, was ihm ansonsten ungewollt unterl�uft, und da� er dann nicht mehr angest�hnt, sondern endlich ernstgenommen wird. (Vgl. Heinz Ehrhardt (der Komiker), Harald Schmidt (von dem ich ziemlich sicher bin, da� er ein ULH ist), Evelyn Hamann (dto) usw.) - Der Nachteil: Sie kommen aus der Hofnarren-Rolle nie wieder raus, und finden sich langfristig in genau der Lage, aus der sie einmal entkommen wollten...

Wie sch�tzt man sich selbst und seine Gef�hle, wenn man ein ums andere Mal die Erfahrung macht, da� sie verletzt werden, wenn man keinen sicheren Rahmen um sie herum errichtet hat? Andererseits: Trocknen die Gef�hle nicht in einem Zustand der Unfreiheit aus, wenn man sie in diesem "Schutzrahmen" h�lt?

Man sagt uns Linksh�ndern nicht nur ein reiches Gef�hlsleben nach, sondern auch einen guten Realit�tssinn, und ich glaube, da� letzterer bei der L�sung des Problems hilfreich ist: Wenn man sich n�mlich im Klaren dar�ber ist, da� "alle nur mit Wasser kochen", und da� Minderwertigkeitsgef�hle immer mit Gr��enphantasien einhergehen und sich gegenseitig bedingen. Da� Gef�hl und Intelligenz kein Widerspruch ist und da� die Realit�t sich noch nie nach dem letzten Wort oder dem lautesten Geschrei gerichtet hat.

Die wichtigsten Ver�nderungen geschehen in aller Stille, �hnlich wie ein Hochwasser. Das hilft mir pers�nlich, einer Welt, der nichts so wichtig ist wie der Diskurs (auch nicht dessen Gegenstand), ein bi�chen Macht �ber mich zu entziehen und immer mehr Gef�hl zuzulassen.

Gr��e von Susanna

Klaudia
07.05.2006, 19:29
Der K�nigin Christine von Schweden wird der Ausspruch nachgesagt: "Wir k�nnten schon alle bessere Menschen werden, wenn unsere Fehler uns nicht so teuer w�ren." (Das ist aus dem Ged�chtnis und sehr frei zitiert. - Wer mit dem Namen nichts anfangen kann: Sie war das Vorbild f�r Greta Garbos "Paraderolle", eine sehr beeindruckende Person, n�heres bitte er-"googlen".)

F�r mich sehr bedeutsam in diesem Zusammenhang war die Studie von Johanna Sattler zum Thema "Umschulungsfolgen". In Fallbeispielen hat sie darin beschrieben, wie man problematische Verhaltensweisen erst als Verteidigung entwickelt und sp�ter, im Erwachsenenalter, sich und seine Pl�ne selbst sabotiert, Systeme blockiert, aber genau auf diese Verhaltensweisen stolz ist.




Hallo Susanna,


damit hast Du leider recht. Ich kann da noch nicht so klar drauf antworten,kriege aber beim mir gerade so ein St�ck zu fassen, etwas worauf ich stolz war , entpuppt sich als Umschulungsfolge und nun als nicht mehr passend. Det finde ich auch bei anderen vor. Oh meno, ich kenne eine so super kluge Frau, spirituell und alles, die meiner Meinung nach auch Umgeschulte ist und statt zum hier und jetzt zu schauen und in ihrem Leben gef�hlsm��ig aufzur�umen in dem , was ihr konkret passiert ist, zu fernen Geschehnissen schaut, zugegebenerma�en klug und mit Transformationeergebnissen, aber eben ohne den wirklichen Bezug zum jetztigen Leben.


Wie viele von uns ach so gef�hlvollen Linksh�ndern haben schon erlebt, da� unsere Emotionalit�t verlacht und gleichzeitig geh�tschelt wurde, f�r "Naivit�t" gehalten wurde und vor allem mit Dummheit verwechselt wurde? "Die ist so gutm�tig (und/oder pflegeleicht), mit der k�nnen wir machen, was wir wollen!"? Als Gegenreaktion entwickelt man dann eine Maske, die m�glichst unbewegt bleiben soll, und damit sie es bleibt, entwickelt man Strategien, die eigene Verletzung m�glichst "�berlegen" nach au�en weiterzugeben. - Ich habe in der Hauptsache zwei davon gefunden:

Die "Das-kann-man-so-nicht-sagen"-Haltung. Ermahnt dazu, "den Ball flach zu halten" und "alles niedriger zu h�ngen", gibt den Anschein von Vernunft, leider selten konstruktiv.


Ich habe einen meiner Meinung nach umgeschulten Schauspieler gefunden, der auch gleichzeitg schreibt, wo ich gleichzeitig KLugheit finde in seinen eigenen Texten gemeinsam mit einer erstaunlichen Seichtheit des nicht-Anecken-wollen's.


Der Zyniker/Kabarettist/Clown. Kommt irgendwann auf den Trichter, da� er viel Applaus bekommt, wenn er all das inszeniert, was ihm ansonsten ungewollt unterl�uft, und da� er dann nicht mehr angest�hnt, sondern endlich ernstgenommen wird. (Vgl. Heinz Ehrhardt (der Komiker), Harald Schmidt (von dem ich ziemlich sicher bin, da� er ein ULH ist), Evelyn Hamann (dto) usw.) - Der Nachteil: Sie kommen aus der Hofnarren-Rolle nie wieder raus, und finden sich langfristig in genau der Lage, aus der sie einmal entkommen wollten...


Det mit Evelyn Hamann find eich gut. Ich glaube, viele sogenannte Sexbomben (sagte Frau Hamann selbst auch) sind eigendlich umgeschule. Wenn Sexualit�t nicht richtig an einen ran kommt, Umschulungsfolge, lebt man sie z.B. stark im Au�en und gleichzeitig ist privat da dann hei�e Luft.


Wie sch�tzt man sich selbst und seine Gef�hle, wenn man ein ums andere Mal die Erfahrung macht, da� sie verletzt werden, wenn man keinen sicheren Rahmen um sie herum errichtet hat? Andererseits: Trocknen die Gef�hle nicht in einem Zustand der Unfreiheit aus, wenn man sie in diesem "Schutzrahmen" h�lt?

Man sagt uns Linksh�ndern nicht nur ein reiches Gef�hlsleben nach, sondern auch einen guten Realit�tssinn, und ich glaube, da� letzterer bei der L�sung des Problems hilfreich ist: Wenn man sich n�mlich im Klaren dar�ber ist, da� "alle nur mit Wasser kochen", und da� Minderwertigkeitsgef�hle immer mit Gr��enphantasien einhergehen und sich gegenseitig bedingen. Da� Gef�hl und Intelligenz kein Widerspruch ist und da� die Realit�t sich noch nie nach dem letzten Wort oder dem lautesten Geschrei gerichtet hat.

Die wichtigsten Ver�nderungen geschehen in aller Stille, �hnlich wie ein Hochwasser. Das hilft mir pers�nlich, einer Welt, der nichts so wichtig ist wie der Diskurs (auch nicht dessen Gegenstand), ein bi�chen Macht �ber mich zu entziehen und immer mehr Gef�hl zuzulassen.

Gr��e von Susanna


Es gibt den Begriff des Leisetretens. Benutzt von einer von mir sehr gesch�tzten und kompetenten Frau. Ich glaube auch immer st�rker daran, dass man nicht mit allen Erfahrungen in die �ffendlichkeit mu�. Kompetenz in leisen T�nen.


Manche Selbsterkenntnis ist zuerst eine bittere Pille. Bevor man erkennt, wie erleichternd es sich ohne diesem Verquerem leben l��t. Gl�cklicherweise kenne ich mehrere andere, die auch so ehrlich sich anschauen und da �hnliches bei sich feststellen. Ich komme immer n�her an die Zeit, als man mich umschulte, diese Bedr�ckung und das sich so Ausgeliefert f�hlen, oh weh. Und da habe ich neben der Annahme, dann hat meine Umgebung recht damit, dass ich verkehrt bin, auch die Vorstellung entwickelt, denn bin ich eben was Besonderes. Det kriegen �brigens meiner Beobachtung genauso Rechtsh�nder hin, die irgendwo in ihrer Entwicklung gest�rt werden. Zu dem sich als was Besonderes f�hlen geh�rt nach meiner Erfahrung nach auch das sich als ein besonderes Opfer f�hlen dazu. Det finde ich hier in manchen Themen-Diskusionen. Da sind "wir Opfer" doch alle �hnlicher, als uns lieb sind, schlie�lich............. und deshalb sind "wir" die besonders Benachteiligten. Dabei vergessend, dass wir hier einen gemeinsamen Einfluss nehmen k�nnen durch Info weitergabe und anderem.


Nun ja, ich bin froh, dass ich meiner Linksh�ndigkeit �berhaupt auf die Spur gekommen bin, nachdem ich an so vielen anderen Ecken gesucht hatte. Dass ich �berhaupt so offen war f�r diese M�glichkeit. Es gibt dieses Thema in meiner Familie und meiner gesammten Verwandschaft nicht. Und ich fand es auch in keiner meine Suche begleitenden Ma�nahme. Ich bin so fr�h umgeschult worden und habe mich dann selbst so perfekt angepasst auf rechts, dass ich in mir kaum was finde aus der Zeit vor der Umschulung. Mein Gehirn, geformt durch die rechtsh�ndige Nutzung, und mein K�rper, dito, wissen nichts davon, dass ich Linksh�nderin bin.


Den Mut zur weiteren R�ckschulung hole ich mir auch darin, indem ich die beobachte, die ihre M�glichkeiten nicht leben und wie ich sehen kann, deren LEben sich immer mehr verkleinert. Det habe ich schon erlebt. Und geht f�r mich die Entwicklung in die andere, vergr��ernde Richtung. Daf�r bin ich dankbar. Irgendwelche unbekannten Quellen machen sich gleichzeitig f�r mich stark, wenn ich ohne Kompromisse wachsen will. Syncronizit�t. Ich erlebe es so, dass ich nur mit Spiritualit�t wachse, wobei ich meine Spiritualit�t so begreifen, dass das die gleiche Quelle ist, die Blumen wachsen l��t oder B�ume oder K�fer oder Ameisen, also eine gr��ere Kraft irgendwo �ber allem.




In diesem Sinne einen sch�nen Restsonntag

w�nscht Klaudia

Fisch
07.05.2006, 22:19
Hallo Susanna und Klaudia!


Glaube, mein letzter Beitrag war ein wenig sehr verworren, weil ich einen ganzen Wust sah, der da so zusammen spielt (bei mir und anderen beobachtet). Das was Ihr hier gerade schreibt geh�rte ebenso da hinein.

Hat gut getan, bei Euch �hnliche Ansichten zu finden, toll wie ihr das so sch�n anschaulich aufdr�seln k�nnt! :-D


Lieben Gru�,

Fisch